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Die dunkle Quelle

Die dunkle Quelle

Titel: Die dunkle Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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Advokaten einschalten, wenn Euch das lieber ist, dann
bekomme ich meine Antworten eben auf die lästige Art.«
    Â»Das wird nicht nötig
sein, Bürger Tiego. Es gibt eine ganz einfache Erklärung für meine ablehnende
Haltung. Terrek hat sich verpflichtet. Wir haben einen
Ausschließlichkeitsvertrag, der noch bis Ende dieses Jahres gilt. Bis dahin
unterhalten wir in Hinsicht auf Bodenschätze nur Beziehungen mit einer einzigen
Fabrikation.«
    Â»Ach, so ist das. Die
werte Konkurrenz ist uns zuvorgekommen. Wie ärgerlich. Dennoch schließt das ja
nicht aus, daß wir mit unseren neu entwickelten Gerätschaften vor Ort
behilflich sein können und auf diese Weise in den Vertrag mit einsteigen. Wie
heißt die Fabrikation? Wo liegt sie? An wen kann ich mich dort wenden?«
    Der Advokat zögerte.
Rodraeg mußte nachsetzen, um den wakkelnden Turm zu kippen.
    Â»Man wird dort an
unseren neuesten Entwicklungen sehr interessiert sein, das kann ich Euch
versichern. Bodenschatzbohrungen der herkömmlichen Art sind oftmals mit einer
Verschmutzung der umliegenden Gewässer verbunden. Im Falle des Lairon-Sees wäre
eine beträchtliche Verunreinigung für Terrek ziemlich unangenehm, habe ich
nicht recht?«
    Â»Sicher. Aber ich weiß
nichts von Verunreinigungen …«
    Â»Führt Ihr denn keine
unabhängigen Kontrollen durch?«
    Â»Nein. Der … der
Vertrag läßt so etwas gar nicht zu, wir können doch nicht …«
    Â»Versteht Ihr nicht,
worauf ich hinauswill? Es wäre sicherlich in Terreks Interesse, wenn ich mit
der Fabrikation Kontakt aufnehmen kann.«
    Â»Aber ich weiß wirklich
nicht, wo sie sich befindet. Alles ist sehr geheim und verschleiert. Wir werden
gut bezahlt dafür, bei dieser ganzen Sache beide Augen zuzudrücken. Alles, was
ich habe, ist ein einziger Name. Der Name des Unternehmens, das das Ganze finanziert.
Es sitzt genauso in Aldava wie Eure Fabrikation. Möglicherweise kennt Ihr es
sogar.«
    Â»Nun? Soll ich den Namen
erraten?«
    Â»â€ºBatis.‹ Die
Förderarbeiten hier in Terrek werden von einer Fabrikation namens ›Batis‹ in
Aldava finanziert.«
    Â»Natürlich kenne ich
›Batis‹», log Rodraeg, »und ich wünschte, ich könnte behaupten, daß deren
Leumund so einwandfrei ist wie der unsere. Wer leitet die Förderarbeiten hier
vor Ort?«
    Â»Ich kenne keine
Namen.«
    Â»Ihr müßt doch mit
jemandem gesprochen haben.«
    Â»Ja, natürlich. Bei den
Göttern! Es ist mir vertraglich untersagt, weitere Namen zu nennen, begreift
das doch endlich! Ihr habt nun Euren Ansprechpartner. Wendet Euch an ›Batis‹ in
Aldava. Wir haben eine Königliche Poststelle, gleich auf der anderen Seite des
Marktes, von dort aus könnt Ihr um Kontakt ersuchen, und bis dahin könnt Ihr es
Euch in unserem beschaulichen Terrek gemütlich machen.«
    Rodraeg sah, daß der
alte Mann mit seinen Kräften am Ende war, und beschloß, ein versöhnliches Ende
zu finden. »Genauso werde ich es halten, Magister. Habt Dank für Eure Geduld.«
    Â»Ach, eines noch,
Bürger Tiego!«
    Â»Ja?«
    Â»Wie ist eigentlich der
Name der Fabrikation, die Ihr vertretet?«
    Rodraeg setzte sein
gewinnendstes Lächeln auf. »Tiego – genau wie ich. Mein Vater hat das
Unternehmen gegründet, mein Gruß gilt ihm bei den Göttern.«
    Magister Abachran
machte sich eine Notiz, dann verabschiedeten sie sich höflichst voneinander.
    Bis der Magister über
die Postreiter in Erfahrung bringen konnte, daß es in Aldava kein Geschäft
namens »Tiego« gab, mußte das Mammut die Bohrungsstelle schon längst
zertrampelt haben.
    An einem überdachten
Stand auf dem mittleren Markt kaufte Rodraeg sich ein Schreibzeugtäschchen mit
dem wohl unvermeidlichen Schriftzug »Gruesse vom Lairon – Dein Terrek« darauf.
Dann erkundigte er sich bei der Königlichen Poststelle, ob Briefe, die von hier
aus nach Aldava gingen, über Warchaim liefen, doch dies war nicht der Fall. Die
schnellste Verbindung zwischen Terrek nach Aldava lautete: von hier aus nach
Endailon, dann den Anera flußabwärts bis zur Hauptstadt. Selbstverständlich
könne man einen Brief aber auch erst nach Warchaim und dann nach Aldava
weiterleiten, aber er würde dann mindestens drei Tage später in Aldava
eintreffen als auf dem direkten Weg. Rodraeg bedankte

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