Die dunkle Schwester
versprochen!«
»Alles?«, sagte ihr Vater, der in der Tür stand. »Meine Güte, Anita, weißt du überhaupt, wie es hier ausgesehen hat, als wir zurückgekommen sind?«
»Sie kann alles erklären, Sir«, warf Edric ein.
Tanias Vater fuhr herum und sein Gesicht verdüsterte sich. »Du!«, zischte er wütend. »Das hätte ich mir ja denken können, dass du dahintersteckst!«
»Nein, Dad, warte!«, rief Tania. »Ich werde euch alles erklären, ich verspreche es. Aber ihr müsst mir noch ein bisschen Zeit lasse n – und vor allem müsst ihr euch anziehen.« Sie holte tief Luft und sah ihre Eltern an. »Ich bringe euch jetzt an einen Ort, wo ihr alles verstehen werdet. Und jetzt zieht euch an, bitte!«
Einen Augenblick dachte sie, dass ihr Vater sich weigern würde, aber schließlich drehte er sich um, und nach einem letzten wütenden Blick zu Edric kam er ins Schlafzimmer zurück und hob seine Kleider auf.
»Ich warte draußen«, sagte Tania. Sie knipste das Deckenlicht an und trat auf den Flur hinaus. Kopfschüttelnd sah sie Edric an.
Er lächelte aufmunternd. »So weit, so gut.«
»Meinst du wirklich?« Tania war ganz schwindlig vor Aufregung.
Nach ein paar Minuten ging die Schlafzimmertür auf und ihre Eltern kamen voll angekleidet heraus. Ihre Mutter war verwirrt und aufgeregt, ihr Vater konnte nur mit Mühe seinen Zorn unterdrücken.
»Und jetzt?«, knurrte er. »Bringen wir’s hinter uns.«
Tania ging zu ihrem Zimmer und Edric folgte ihr.
»Hier herein, bitte«, sagte sie.
Ihr Vater runzelte die Stirn. »Was soll dieser Unsinn?«
»Bitte vertraut mir doch.«
»Keine Lügen mehr, Anita«, sagte ihre Mutter. »Ich kann es nicht mehr ertragen.«
»Nein, keine Lügen mehr, Mum«, versprach Tania.
Mrs Palmer kam an die Tür und ihr Vater folgte widerstrebend. Tania führte sie ins Zimmer. »Es tut mir alles so leid, was ich euch in letzter Zeit angetan habe«, sagte sie. »Aber es gibt eine Erklärung dafür und die werdet ihr jetzt erfahren.« Damit trat sie zwischen ihre Eltern und nahm sie an der Hand.
Ihre Mutter zog überrascht die Luft ein, als Edric ihre andere Hand nahm.
»Okay«, sagte Tania mit klopfendem Herzen. »Wenn ich jetzt einen Schritt zur Seite mache, müsst ihr euch mit mir bewegen.«
»Anita!«, rief ihr Vater unwillig.
»Vertraut mir«, bat Tania und nahm ihre Eltern noch fester an der Hand. Dann machte sie den Seitwärtsschritt und führte sie ins Elfenreich.
»Ach du grüne Neune!«, stieß ihr Vater hervor, als die gewölbten Steinmauern des Bonwyn Tyr vor ihm auftauchten. »Du lieber Himmel!«
Ihre Mutter umklammerte krampfhaft ihre Hand und riss ungläubig die Augen auf.
Tania lachte laut vor Freude. »Und das ist erst der Anfang!«, rief sie.
Autoreninfo
Frewin Jones ist Autor zahlreicher Romane und Serien für Kinder und Jugendliche. Er lebt zusammen mit seinen mystischen Katzen Merle Oberon und Siouxie Sioux in London.
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