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Die dunkle Schwester

Die dunkle Schwester

Titel: Die dunkle Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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vibrierte. Dann richtete er die Spitze auf Eden und die knisternde Energie traf sie an der Stirn und warf sie zu Boden.
    Nur Tania, Rathina und Hopie hielten sich noch aufrecht. Der König stürzte sich auf Tania, sein Schwert sauste durch die Luft. Tania hob ihre Klinge, und plötzlich war Rathina an ihrer Seite und riss ebenfalls ihr Schwert hoch. Mit vereinten Kräften wehrten sie das Isenmortschwert ab und der Zauberer brüllte vor Zorn. Hopie warf sich dem Untier, das direkt auf sie zustürmte, todesmutig entgegen und hieb nach dem Kopf des grausamen Zauberers. Doch ihr Schwert prallte an seinem Helm ab, und sie sprang im letzten Moment aus dem Weg, ehe sein Reittier sie niedertrampelte.
    Rathina nahm die Verfolgung auf und galoppierte schreiend hinter dem Hexenkönig her, der abrupt sein Monster zügelte. Mit weit aufgerissenem Rachen warf es sich unter ihm herum, tobend vor Wut. Rathina stellte sich ihm furchtlos in den Weg, ihr Schwert mit beiden Händen über den Kopf hochgerissen, und ehe Tania »Nein!« schreien konnte, stieß sie dem Untier mit aller Kraft ihre Klinge in den Rachen, sodass es auf den Boden krachte.
    Der Hexenkönig stürzte jedoch nicht mit ihm. Er erhob sich aus dem Sattel des sterbenden Ungeheuers und schwebte in der Luft. Im selben Augenblick öffneten sich die Schöße seines blutroten Umhangs und bauschten sich hinter ihm. Erst jetzt erkannte Tania, dass der Umhang in Wahrheit ein Flügelpaar wa r – er besaß die gleichen blutroten, geäderten Fledermausflügel, die der Zauberer Lady Gaidheal angehext hatte.
    Mit flammenden Augen schoss er nun herab, sein riesiges Schwert gegen Tanias Herz gerichtet. Rathina warf sich gerade dazwischen und schlug das Schwert weg. Der Hexenkönig schlug ihr mit Macht seine gepanzerte Faust auf den Rücken, sodass sie auf Hände und Knie stürzte. Dann ließ er sich wieder auf den Boden hinabgleiten und landete direkt vor Tania, die Flügel hoch über dem Rücken. Tania wich zurück, ihr Blick war auf sein Gesicht geheftet. Tapfer hielt sie ihr Schwert ausgestreckt, um den nächsten Streich zu parieren.
    »Ihr Schwestern liegt besiegt zu meinen Füßen«, donnerte der Hexenkönig. »Eure Mutter hat keine Macht und Euer Vater ist mein Gefangener.« Und mit einem grausamen Lächeln fügte er hinzu: »Willst du mir allein entgegentreten, du Wurm? Willst du sterben?«
    »Nein, nicht allein!«, rief eine Stimme.
    Als Tania herumfuhr, sah sie Edric, der auf Drazins Rücken den Hang heraufgaloppierte. Bryn jagte mit einer ganzen Herde von wilden Einhörnern hinter ihm her.
    Der Hexenkönig zischte wie eine Schlange, schlug mit den Flügeln und stieg in die Luft. Blitzartig sauste sein Schwert herunter und krachte gegen Edrics erhobene Klinge, riss ihn fast von Drazins Rücken. Hasserfüllt stürzte er sich auf Tania, die unter seinen Hieben in die Knie ging. Ihr Fuß rutschte unter ihr weg, und sie fiel um, aber Edric wehrte die tödlichen Schwertstreiche des Zauberers ab. Er war von Drazins Rücken gesprungen und hatte sich dazwischengeworfen.
    Tania rappelte sich auf und merkte, dass sich eine seltsame, erwartungsvolle Stille auf das Schlachtfeld herabgesenkt hatte. Als sie sich umblickte, sah sie, dass viele Gesichter nach Norden gewandt waren. Dort, am Waldrand, breitete sich ein goldenes Licht aus, hell wie die Morgensonne. Das Licht wurde immer stärker und strahlender. Und dann traten Oberon und Titania zwischen den Bäumen hervor.
    Der König! Endlich war der König gekommen! Aber selbst aus dieser Entfernung sah Tania, wie schwer er sich auf die Königin stützte. War er stark genug, um den Zauberer zu besiegen?
    Ein Aufschrei ließ Tania herumfahren. Der Zauberer hatte Edric zu Boden geworfen, stellte ihm seinen gepanzerten Fuß auf den Rücken und holte zum Todesstoß aus.
    »Nein!«, schrie Tania und hieb auf ihn ein, aber der Zauberer riss seinen Arm hoch und schlug ihr das Schwert aus der Hand. Dann packte er sie mit seinen Eisenfingern an der Kehle und würgte sie mit aller Kraft. Triumphierend hielt er sie in der Luft, und Tania trat wild um sich, verzweifelt nach Luft ringend, bis schwarze und rote Blitze in ihrem Kopf explodierten.
    Im letzten Moment, ehe es dunkel um sie wurde, spürte sie, wie etwas von Norden heranwehte und sie einhüllte wie warmer Sommersonnenschein. Etwas, das wie goldenes Licht durch ihre Adern strömte und ihr neue Kraft verlieh.
    Die gepanzerten Hände des Zauberers wurden von ihrer Kehle weggerissen, dann

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