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Die dunkle Seite des Ruhms

Die dunkle Seite des Ruhms

Titel: Die dunkle Seite des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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sie zu. Dann eine Erschütterung, der Düsenrückstau – sie waren gelandet. »Ich kam einen Tag zu spät nach Paris«, sagte sie. »Ich konnte nur noch den alten toten Mann besichtigen …«
    »Das wußte ich nicht.« Prinz Khalif ließ das Schnallenschloß auf klicken. »Man hat mir das nie berichtet. Ich hätte es auch nicht verstanden.«
    »Eben!« Felicitas hob beide Hände. »Durch Ihren Kopf fließt kein Blut, sondern ein Strom von Gold. Wir beide zusammen wären eine Katastrophe! Es war wirklich interessant, sich mit Ihnen zu unterhalten, Prinz Khalif.«
    Ballister holte Felicitas Saunders vom Flugplatz in New York ab. Er sah sehr besorgt aus. Das Aufnahmeteam war schon drei Maschinen früher angekommen und längst mit den Filmen im Labor. Der Kameramann hatte gesagt, daß die Saunders mit dem Prinzen zu einer Villa irgendwo auf der Insel gefahren sei. Um sie habe sich keiner mehr gekümmert, man habe das Aufnahmeteam fast wie Aussätzige aus dem Flugzeug geschoben.
    »Das war eine Meisterleistung«, sagte Ballister, nachdem er Felicitas auf beide Wangen geküßt hatte. »Ich lag völlig auf dem Rücken. Als dann dein Anruf aus Nassau kam, daß du mit dieser Maschine kommst, hätte ich sogar Hunters abküssen können!«
    »Man sieht, daß du verrückt bist! Wir hatten uns versprochen, daß wir nie allein …«
    »Ich bin ganz offiziell hier! Der Firmenwagen wartet draußen mit Chauffeur! Ich kann doch wohl noch als Abteilungsleiter meine erfolgreichste Reporterin abholen! Nach diesem Interview wird sowieso die halbe Welt kopfstehen! Lici, wie verkraftest du bloß den Ruhm?«
    »Er kann zur Qual werden, Jérome!« Sie hakte sich bei ihm unter. Langsam gingen sie zum Ausgang. »Wir müssen noch vorsichtiger sein.«
    »Lora gibt heute eine Party für ehemalige Schlagersänger. Sie ist voll beschäftigt. Ich muß mich auch sehen lassen. Es wird schlimm werden: Lauter vergessene Größen, die nicht wahrhaben wollen, daß keiner sie mehr hören will. Ich weiß, das Showgeschäft ist grausam, aber noch grausamer ist der Hörer! Wir produzieren für Millionen Raubtiere. Und ein Raubtier will seine Beute haben! Also, Lora ist voll im Einsatz.«
    »Es ist Khalif, Jérome …«
    »Er hat dir einen Antrag gemacht?«
    »Und was für einen! Ich könnte die neue Königin von Saba werden!«
    »Das bin ich gewöhnt. Ich habe es aufgegeben, mitzuzählen, wie viele große Männer dich in die Federn ziehen wollten!«
    »Das ist es nicht. Khalif ist auf die Jagd gegangen auf den unbekannten Mann, den ich liebe.«
    »Er wird es schnell aufgeben, Lici.«
    »Khalif nicht. Du kennst ihn nicht. Ich habe mit ihm ein paar Stunden verbracht, die mir bewiesen haben, daß wir nie die Denkweise der Orientalen begreifen oder auch nur nachvollziehen können. Er will den Mann sehen, der nicht käuflich ist.« Sie blieb stehen, mitten in der Flughafenhalle, und sah Ballister groß an. »Was würdest du tun, wenn er dir für mich 10 Millionen Dollar bietet?«
    »Welche Frage, Lici! Darauf antworte ich nicht!«
    »100 Millionen!«
    »Ich würde ihn für verrückt erklären.«
    »500 Millionen! Eine 5 mit acht Nullen! Jérome, überleg dir das! Eine halbe Milliarde Dollar für eine Frau! Verrückt wäre jeder, der so etwas ausschlägt! Du bist jetzt fünfundvierzig … und wenn du jeden Tag dreimal in Champagner badest, den Pool mit Gold auslegst, das schönste Schloß in Kalifornien kaufst und es mit Goldziegeln deckst, du kannst das Geld einfach bis zu deinem Lebensende nicht ausgeben!«
    »Es ist sinnlos, darüber zu diskutieren!« sagte Ballister ernst. »Das ist für mich kein Witz mehr, Lici! Komm, wir müssen ins Funkhaus. Du mußt noch den Einführungskommentar sprechen.«
    »So sehr liebst du mich?« Sie hakte sich wieder bei Ballister unter und ließ sich zum Ausgang führen. »Und wenn ich mich anders orientiere? Dann bist du 500 Millionen Dollar los! Jérome, mir würde das die Nachtruhe rauben.«
    »Mir nicht.« Ballister winkte zu einem großen Wagen hin, als sie die automatischen Türen durchschritten hatten. »Du bist nicht der Typ, der auf einem seidenen Diwan nur darauf wartet, daß ein Prinz aus dem Morgenland seinen Appetit mit dir stillt.«
    »Das hätte man auch diskreter ausdrücken können.«
    »Warum?« Ballister zog Felicitas zu dem anrollenden Wagen. »Etwas anderes wird von dir doch nicht erwartet. Ich bin vielleicht der einzige Mann in deiner Nähe, der dir nicht als erstes auf den Busen guckt.«
    »Das weiß ich.

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