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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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die Aufmerksamkeit des Menschen lange genug abzulenken, um die Waffe ihres Begleiters an sich zu bringen, kniete sich die ältliche AAnn-Frau hin und untersuchte die neue Haut, die sich auf der Wunde ihres Gefährten bildete. »Ssie sprechen die Sprache dess Kaisserreichess beinahe, alss bessäßen Ssie eine dafür geeignete Zunge.« Wie um dem Nachdruck zu verleihen, schnellte ihre eigene ruckartig in seine Richtung. Sofort begann Pip aufgeregt mit den Flügeln zu schlagen, und Flinx musste sie mit ein paar Streicheleinheiten wieder beruhigen.
    Die Zunge der AAnn, so wichtig für die Dehnung der Silben, war schmaler und etwa fünf Mal länger als die eines Menschen, was Flinx' respektable Annäherung an die Sprache der Reptiloiden nur umso bewunderungswürdiger machte. Mit den Jahren hatte er gelernt, die Kürze seiner Zunge durch eine ausgezeichnete Atemtechnik zu kompensieren.
    Die AAnn-Frau schaute auf und wies mit einem Interesse dritten Grades auf die am Boden liegenden Hälften des zerbrochenen Halsbands. »Wie ssind Ssie da heraussgekommen?« Nicht ahnend, dass die Erklärung, nach der sie suchte, just in diesem Moment den Kadaver des Wurms inspizierte, schenkte keiner seiner vormaligen Kidnapper Pip auch nur die geringste Beachtung.
    »Hab's durchgebissen«, antwortete Flinx ohne Zögern.
    Die AAnn wechselten einen kurzen Blick, bevor die Frau erwiderte: »Nicht mit diessen bemitleidensswerten Knochensplittern, die Ssie Zähne nennen.« Sie zischte verächtlich. Die AAnn waren, soweit Flinx wusste, bekannt für ihr Organisationstalent, für ihr technisches Know-how und ihre starre, eng verflochtene Gesellschaft, die auf der Struktur von Großfamilien und einer zeitgemäßen Weiterentwicklung alter Reptilienaristokratie beruhte. Ganz gewiss nicht waren sie für ihr Feingefühl berühmt.
    »Ich brauche Wasser und einen geeigneten Behälter, in dem ich es transportieren kann. Außerdem Proviant und frische Kleidung. Dann seid ihr mich los.«
    Die Frau vollführte eine Gebärde der Feindseligkeit dritten Grades. »Wir haben wenig genug, um unss sselbsst zu verssorgen, und dass brauchen wir alless, damit wir unssere Arbeit tun können. Wir haben unss zu lange und zu hart abgerackert für diesses Projekt, um unssere kosstbaren Vorräte an irgendeinen dahergelaufenen Menschen zu übergeben!«
    Flinx war klar, dass dergleichen Äußerungen und Gebaren nur dazu dienten, den Schein zu wahren, und zu einem komplizierten Ritual gehörten, das die AAnn so sehr schätzten. Die beiden Wissenschaftler befanden sich nicht in der Position, um zu verhandeln oder Widerspruch zu erheben. Aber solange es seinem baldigen Aufbruch förderlich war, war er bereit, seine Rolle zu spielen. In einer absichtlich übertriebenen Gebärde fuchtelte er mit der Waffe.
    »Wenn Sie mir nicht geben, was ich brauche, erschieße ich Sie beide und nehm es mir trotzdem.«
    »Nun gut, da Ssie im Bessitz der einzigen Waffe ssind, bleibt unss wohl keine andere Wahl, alss unss Ihren Forderungen zu fügen.« Beide AAnn verneigten sich mit einer feierlichen Geste.
    Sie hätten ihm, wie er wusste, die Vorräte auch so übergeben, aber nachdem sie formell den Anschein von Widerstand zum Ausdruck gebracht hatten, fühlten sie sich einfach besser. Der männliche AAnn richtete sich abrupt wieder zu voller Größe auf, weshalb Flinx den Finger fester um den Doppelabzug der Pistole schloss. In Anbetracht seiner Verletzung und seines Alters stellte Tenukac keine große Gefahr für den Menschen und die fliegende Schlange dar, aber Flinx blieb wachsam.
    Doch wie auch immer, der AAnn schaute den freigekommenen Gefangenen nicht einmal an. Seine Aufmerksamkeit wurde von etwas anderem gefesselt, das sich hinter Flinx am Boden befand. Da es sich hierbei um einen simplen Trick handeln konnte, riskierte Flinx nur einen flüchtigen Blick. Was er sah, ließ ihn die beiden AAnn beinahe vergessen.
    Ein schmaler Bereich des sandbedeckten Untergrunds war dort, wohin sich der zweite Schuss des AAnn verirrt hatte, zu einem flackernden Leuchten erwacht. Völlig lautlos jagten die hellen Funken durch das schwarze Material und verbreiteten ein gedämpftes Licht, bei dem man hätte lesen können.
    »Was ist das?«, hörte er sich selber murmeln, während er auf den zuckenden Überrest begrabenen Glanzes starrte.
    » Vya nar – ich hab keine Ahnung. Wenn Sie erlauben, Mensch.« Mithilfe seiner Gefährtin, die seine hinkende Gestalt mit einem Arm und ihrem Schwanz stützte, kam der

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