Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
konzentrieren konnte, hechtete Flinx nach vorn, schnappte sich die herrenlose Pistole vom Boden, rollte sich ab, erfasste in dem Lichtschein der Tür sein Ziel und eröffnete das Feuer. Es war eine sehr anspruchslose Waffe, und noch während er den Auslösemechanismus betätigte, überkamen ihn leise Zweifel, ob sie gegen einen so starken Gegner überhaupt etwas auszurichten vermochte. Doch seine Sorge sollte sich als unbegründet erweisen.
    Zungen und widerhakenbewehrte Tentakel zerstoben in alle Richtungen, als der Kopf explodierte. Der Boden, die gestapelten Vorräte, ein Großteil des Raumes sowie dessen Insassen wurden mit grünlich rotem Blut, pyrassischem Fleisch und fraktionierten Organen besudelt. Ein unkontrolliert ausschlagender Fortsatz erwischte Flinx und warf ihn zu Boden, doch er ließ seine Waffe nicht los. Es sollte geschlagene zehn Minuten dauern, bis bei dem zurechtgestutzten Organismus das letzte Zucken verebbte.
    Die Frau stürzte herbei, um die Wunde ihres Gefährten zu versorgen. Vollauf damit beschäftigt, den Blutstrom zu stoppen, schenkte keiner der beiden AAnn dem Gefangenen viel Beachtung. Flinx ergriff die Gelegenheit, um sich den in der Nähe stehenden Metallcontainer genauer anzusehen, den der Eindringling mit seinem feinen Sandstrahl so sauber durchbohrt hatte wie mit einem Laser. Irgendein hoch entwickelter Riesenspulwurm oder auf dem Land lebender Stachelhäuter, entschied er, während er sich umwandte, um den Kadaver zu untersuchen. Die Evolution hatte die Kreatur zu einem schlagkräftigen Killer gemacht, der in der Lage war, jeden Feind und jede Beute zu zerstückeln, indem er sich das in seiner Umgebung am häufigsten vorkommende Material zunutze machte – stinknormalen, für gewöhnlich völlig harmlosen Sand.
    Inzwischen hatten die beiden AAnn hinreichend Zeit gehabt, zu begreifen, dass der Mensch ihnen das Leben gerettet und sich zuvor von seinem Sprengstoffkragen befreit hatte. Die Frau richtete sich auf.
    »Wir ssind wahrhaftig bereit zu sterben. Mehr alss jeder andere, nehme ich an, nachdem wir sso viel Zeit an diessem Ort verbracht haben. Geben Ssie unss, wenn ess Ihnen möglich isst, einige Augenblicke, um Todessgessänge zu tauschen. Wir haben einander eine achtbare Zeit lang ergänzt, und unssere Ahnenreihen gebieten eine Erfüllung der Formalitäten, bevor wir erlöschen.«
    Erschöpft und gekränkt machte Flinx mit seiner Waffe eine wegwerfende Geste. Die AAnn waren nicht nur ihrer Gestalt nach befremdlich. »Todesgesänge ... Ich hab dies Ding da nicht zerschossen, nur um anschließend euch umzubringen.«
    »Ssie haben ess getötet, um Ihr eigeness Leben zu retten.« Aufmerksam sah ihn die Frau an.
    »Das auch«, gab Flinx unumwunden zu. »Wenn Ihr Charakter es schon nicht zulässt, einen Akt der Nächstenliebe seitens eines Menschen hinzunehmen, dann akzeptieren Sie wenigstens die Rechtfertigung, dass ich Ihre Hilfe brauche.«
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht brachte sich der männliche AAnn in eine kauernde Position. »Dass glauben wir gern. Ssie haben ssich offenssichtlich viel zu weit von Ihrem Camp entfernt, und nur aufgrund unsserer großen Barmherzigkeit ssind Ssie noch am Leben.« Seine Worte waren eine bündige Zusammenfassung der Tatsachen, wie sie sich den AAnn-Xenologen darstellten, verbunden mit dem unterschwelligen Appell an den Menschen, der nun Herr der Lage war, ihr Leben zu schonen. Dabei ließen sie völlig den Umstand außer Acht, dass sie im Begriff gewesen waren, ihn den örtlichen Militärbehörden zu übergeben, und gedroht hatten, ihn bei der ersten falschen Bewegung zu erschießen.
    Obwohl die naheliegende Annahme, er sei aus irgendeinem Camp gekommen, völlig an der Realität vorbeiging, sah Flinx keinerlei Aufklärungsbedarf. Sollten sie doch ruhig denken, dass er eine richtige Operationsbasis hatte und seine Begleiter gerade in diesem Moment nach ihm suchten. Während er überlegte, wie er weiter vorgehen sollte, bemerkte er, dass der Schwanz der weiblichen AAnn tastend unter der Kante des schweren Containers entlangstrich, unter den die Waffe ihres Gefährten geschlittert war. Mit leicht nach oben gezogenen Mundwinkeln vollführte Flinx eine jähe Bewegung mit seiner Waffe und zischte eine Warnung. Augenblicklich schob sich der Schwanz der Xenologin wieder in voller Länge ins Blickfeld.
    »Ich kann gut verstehen, warum man gerade Ssie für die wissssenschaftlichen Studien hier vor Ort aussgewählt hat.« Nachdem es ihr nicht gelungen war,

Weitere Kostenlose Bücher