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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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übrig«, bekräftigte Alexander leise, sehr leise, und Schlachtkreuzer-Division 18 drehte ab, wandte die Breitseiten der Saladin zu und eröffnete das Schnellfeuer.
     
    Die Donner Gottes spie die ersten Raketen aus, und das beschädigte Sensorensystem der Fearkss konnte sie nicht orten, bevor sie auf eine halbe Million Kilometer herangekommen waren. Damit hatten Rafe Cardones und Carolyn Wolcott weniger als sieben Sekunden zur Abwehr – viel zu wenig Zeit zum Einsatz von Antiraketen.
    Die beschädigten Störsender und Täuschkörper kämpften, um die näherkommenden Lenkwaffen zu blenden und zu betören. Cardones und Wolcott hatten mehr über die Offensivfeuerleitung der Donner gelernt als Lieutenant Ash über die der Fearless . Drei Viertel der ersten Breitseite verlor das Ziel und verschwand in der Unendlichkeit. Computerkontrollierte Lasercluster zitterten wie witternde Hunde und boten ihre winzigen Vorwarnzeiten gegen die Zielerfassungszeiten der überlebenden Laser-Gefechtsköpfe auf.
    Lanzen aus kohärentem Licht schalteten mit verzweifelter Hast Ziele aus, doch die Fearless konnte einfach nicht sämtliche Raketen stoppen. Die meisten, die den Abwehrschirm durchbrachen, verschwendeten ihre Wut in die undurchdringlichen Gravitations-Verzerrungsbänder des Impellerkeils, doch einige Raketen rasten nach ›oben‹ und nach ›unten‹, um die Seitenschilde zu beschießen. Wieder heulten Schadensalarme, wieder starben Männer und Frauen, wieder wurden Waffensysteme zerstört, doch der Kreuzer schüttelte sich nur, ignorierte den Schaden und hielt unbeirrbar auf den Gegner zu. Auf der Brücke herrschte Schweigen. Honor Harrington saß unbeweglich im Kommandosessel, die Schultern gestrafft, wie ein Pol der Ruhe im Herzen des Schweigens, und beobachtete den Plot.
    Noch sieben Minuten bis zum Abfangpunkt.
     
    Matthew Simonds fauchte wütend, als er sah, wie der Fearless trotz der entfesselten Wut seines Abwehrfeuers näher kam. Zweiundsiebzig Raketen schleuderte er in jeder Minute gegen den Kreuzer, und seine Magazinbestückung schmolz zusammen wie eine Sandburg im Regen. Trotzdem hatte Harrington nicht eine einzige Rakete zurückgefeuert, und ihr unbeirrbarer Ansturm sandte einen Schauer der Furcht ins Herz seiner von Erschöpfung verschleierten Wut. Er traf sie – er wußte, daß er sie traf! –, und doch kam sie näher wie ein furchtloses Ungetüm, das nur der Tod aufhalten würde.
    Er starrte auf die Perle aus Licht in seinem Display, wußte, daß sie eine Spur aus entweichender Atemluft hinter sich herzog wie Blut, und versuchte zu begreifen. Sie war eine Heidin – eine Frau! Was trieb sie an, daß sie ihn so dringend einholen wollte?
     
    »Abfangpunkt in fünf Minuten, Skipper.«
    »Verstanden.«
    Honor ließ nicht zu, daß ihre Angst sich in ihrer kühlen Sopranstimme bemerkbar machte. Sie hatten dem Beschuß durch die Saladin bereits sechs Minuten lang standgehalten und neun weitere Treffer eingesteckt, zwei davon schwer, und das Feuer des Schlachtkreuzers wurde um so genauer, je näher die Fearless herankam.
     
    Eine gewaltige Salve durchschnitt das All: vierundachtzig Raketen aus vier Schlachtkreuzern mit einer Basis-Aufschlußgeschwindigkeit von 30.000 Kps. Eine zweite Salve folgte ihr und eine dritte, aber die Entfernung war einfach zu groß.
    Schon drei Minuten und 12,3 Millionen Kilometer nach dem Start waren die Antriebe der Raketen ausgebrannt. Die Geschosse besaßen nun eine Endgeschwindigkeit von fast 106.000 Kps. Nun waren sie auf dem Weg, im freien Fall, und auf dem Plot vor Hamish Alexander unsichtbar. Sein Magen war wie eine Knolle aus Eis. Dreizehn Minuten seit dem Start. Selbst mit der Geschwindigkeit der Raketen brauchten sie noch vier Minuten, bis sie auf Angriffsentfernung waren, und mit jeder Sekunde Flugzeit sank die Chance, daß sie tatsächlich einen Treffer erzielen würden.
     
    Die Fearless machte einen Satz, als zwei Laserstrahlen in ihre Backbordseite einschlugen.
    »Werfer Sechs und Laser Acht getroffen, Captain«, meldete Commander Brentworth. »Dr. Montaya meldet Abteilung Zwo-Vierzig unter Vakuum.«
    »Verstanden.« Honor schloß das Auge vor Trauer. Zwo-Vierzig war in ein Notlazarett umgewandelt worden, als die Verwundeten im Schiffshospital keinen Platz mehr fanden. Sie betete, daß die Notisolationszelte der Verwundeten einige von ihnen gerettet hätten, aber tief in ihrem Innern ahnte sie, daß die meisten dieser Menschen gestorben waren.
    Das Schiff bockte erneut,

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