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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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weniger ihre Gefangenen über ihre Entführer wussten, desto besser. Dom hatte eindringlich klargemacht, dass es keine Möglichkeit geben durfte, ihn mit dem Verbrechen in Verbindung zu bringen, falls sie unterwegs auf Schwierigkeiten stoßen sollten.
    Griff ritt an die Spitze der sich zum Aufbruch bereit machenden Soldaten und verweilte kurz bei Odo. Der stämmige Ritter hatte sich von dem für ihn ärgerlichen Schlag inzwischen erholt, doch der finstere Blick, den er seiner zierlichen Angreiferin zuwarf, gab preis, wie tief sein Stolz immer noch verletzt war.
    »Nimm du die andere Frau zu dir aufs Pferd«, wies Griff ihn an und bezwang ein Lachen, da der Ritter bei der Aussicht, mit der boshaften Dame im Sattel zu sitzen, wenig begeistert das Gesicht verzog. »Fessele sie, wenn du möchtest, mein Freund, aber lass sie keinen Augenblick aus den Augen. Und hüte dich vor ihren Giftzähnen, damit du ihren Biss nicht zu spüren bekommst.«
    Etwa eine Wegstunde vom Schauplatz des Überfalls entfernt schlugen sie in einer Schlucht im Wald ihr Lager auf. Bis nach Droghallow war es nur noch ungefähr ein halber Tagesritt, und sie hätten die Strecke leicht noch in der Nacht zurücklegen können, doch die Männer waren ebenso müde wie ihre Pferde. Auch die Frauen hatten große Strapazen durchgemacht, es konnte also nicht schaden, ihnen einige Stunden Rast zu gönnen.
    Ein Lagerfeuer aus rasch im Wald gesammelten Ästen und Totholz bot ausreichende Wärme gegen die herbstliche Kühle der Nacht. Griffin wies die Frauen an, sich nahe am Feuer niederzulassen. Er und Odo setzten sich in Reichweite daneben, falls eine der Damen auf den Gedanken kommen sollte zu flüchten. Die Blonde schien jedoch im Augenblick mehr damit beschäftigt, ihre Lage zu beklagen und sich auszumalen, welches Schicksal ihr wohl bevorstand.
    »Ich begreife einfach nicht, dass mir das passieren konnte«, jammerte sie schniefend, während sie versuchte, Schmutzflecken von ihrem zerrissenen Ärmel abzureiben. »Es sollte eine angenehme Reise für mich werden. Ich war auf dem Weg zu meiner Hochzeit, um Himmels willen!«
    »Es wird alles gut werden«, beschwichtigte ihre Begleiterin sie leise, aber bestimmt. »Es nutzt nichts, wenn du dich aufregst. Diese Männer werden sich vermutlich lediglich darüber amüsieren. Versuche, Ruhe zu bewahren.«
    »Ruhe?«, erwiderte die Blonde erstickt. »Wie soll ich ruhig bleiben, wenn ich allein und hilflos dieser Horde von Dieben und Vergewaltigern ausgeliefert bin, die mir gewiss jeden Moment Gewalt antun werden!« Ihr Zorn wandte sich gegen Griffin. »Damit werdet Ihr nicht davonkommen, das schwöre ich Euch! Ich habe ausgezeichnete Beziehungen und kann dafür sorgen, dass Euch und Eure Männer dieser Vorfall teuer zu stehen kommt – Ihr werdet mit Eurem jämmerlichen Leben dafür bezahlen!«
    »Ach, tatsächlich?«, fragte Griff in leicht herausforderndem Ton. Er war neugierig, in welche Sache Dom ihn mit seinem Plan hineingezogen hatte. »Und wie wollt Ihr das anstellen?«
    Die Freundin der Furie schüttelte den Kopf, als wollte sie diese davon abhalten, möglichen Lösegeldforderern nützliche Informationen zu geben, doch die versuchte Warnung blieb unbeachtet.
    »Ihr solltet wissen«, verkündete die adelige Dame pampig und blies eine Locke aus ihren Augen, »ich bin Felice of Rathburn, Großnichte von William de Longchamp, König Richards Schatzkanzler. Wenn er erfährt, was Ihr mir angetan habt, wird er Euch Rüpeln den Kopf abschlagen und aufgespießt am White Tower zur Schau stellen lassen. Wenn er herausfindet, dass ich von dem niedersten Gesindel missbraucht worden bin und meine Chancen auf eine Hochzeit ruiniert wurden, wird er Eure Eingeweide den Geiern vorwerfen und Euer Herz an die Palasthunde verfüttern!«
    Sie fuhr fort, ihm in den düstersten Farben die Strafen zu schildern, die ihm durch die Hand ihres Onkels drohen würden, doch Griffin hörte ihr gar nicht zu. Seine Aufmerksamkeit war auf die kupferrote Schönheit gerichtet, die ihn durch die flackernden Flammen des Lagerfeuers anblickte. Sie war atemberaubend in ihrem stillen Zorn. Mit gefasstem Blick, das zarte Kinn stolz gereckt, betrachtete sie ihn.
    »Dann seid Ihr wohl Montbornes Braut«, sagte er. Ihm entging nicht, dass sie bei der Nennung ihres Verlobten überrascht zusammenzuckte.
    »Was wollt Ihr von uns?«, fragte sie leise. »Ihr habt uns nicht aufgelauert, um uns Gewalt anzutun, sonst hättet Ihr das längst getan.«
    Griffin

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