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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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Tag kommen würde. Er versuchte sich weiszumachen, dass es das Beste für sie beide sei. Tief in seinem Inneren aber konnte er die Wahrheit nicht leugnen: Er hatte gehofft – verzweifelt, vergeblich gehofft –, dass sie irgendwie einen Weg finden würden, um zusammenzubleiben.
    Das jedoch würde nicht geschehen.
    Er hatte sie an diesem grässlichen Morgen im Kloster in Sebastians Arme gestoßen, und nun schien es, als hätte sie sich entschlossen, dort zu bleiben. Am liebsten hätte er seinen Kummer über ihren Verlust in die ganze Welt hinausgeschrien, doch als der Earl von seinem Pferd sprang und zu ihm herüberkam, setzte er eine kühle, gleichgültige Miene auf.
    »Ich möchte mit Euch unter vier Augen sprechen, bevor ich nach dem Richter schicke, Sir.« Ein einziger auffordernder Blick des dunkelhaarigen Edelmannes genügte, und einer der Wachmänner eilte herbei, um Griffin vom Pferd zu helfen. Er löste ihm die Fesseln, eine Geste des Vertrauens, die Griff zu würdigen wusste. Er bekundete seine Wertschätzung mit einem kurzen Nicken. »Wir können uns in meinen Privatgemächern unterhalten«, sagte Sebastian, machte kehrt und schritt ihm voran über den Burghof zum Wohnturm.
    Er geleitete Griffin in sein Herrenzimmer gegenüber der großen Halle und schloss die Tür. In der Mitte des mit Binsen bestreuten Bodens ließ er Griffin stehen und ging zu dem großen Fenster hinüber, um durch die Scheibe aus teurem Glas in den feuerroten Sonnenuntergang zu blicken. »Wir befinden uns beide ganz offensichtlich in einem Dilemma, Sir. Ihr habt Verrat begangen, indem Ihr mir meine Braut geraubt habt, und für diese Tat müsst Ihr zur Rechenschaft gezogen werden. Wenn ich jedoch mein und des Königs Recht einfordere, werde ich jede Hoffnung auf ein freundschaftliches Bündnis mit der Frau, die ich zur Gemahlin nehmen soll, einbüßen. Gleich, ob ihr am Leben bleibt oder sterbt, wird mir anscheinend gar nichts anderes übrig bleiben, als mich mit Eurem Geist in meinem Heim abzufinden.«
    »Ihr müsst tun, was Ihr für richtig haltet«, antwortete Griffin, viel gleichgültiger, als ihm zumute war. »Isabel – ich meine, Eure Verlobte …«, korrigierte er sich hastig, »… wird Euch Eure Entscheidung nicht übelnehmen, dessen bin ich mir sicher.«
    Lord Montborne stieß ein sarkastisches Lachen aus. »Ihr unterschätzt die Lage, Sir. Sie liebt Euch.«
    »Nein, das tut sie nicht«, erwiderte Griffin schroff. »Nach allem, was sie in den vergangenen Wochen meinetwegen durchmachen musste, kann ich mir ihrer Verachtung gewiss sein.«
    »So ist das also. Ihr erwidert ihre Liebe«, bemerkte der Earl. »Habt Ihr mir deshalb aus dem Kloster eine Nachricht geschickt?«
    Griffin schüttelte den Kopf. »Sie war verwundet und sehr krank. Ich wollte lediglich dafür sorgen, dass sie sicher an den Ort gelangt, an den sie gehört.«
    »Eine seltsame Bemerkung, bedenkt man, dass Ihr sie entführt habt, meint Ihr nicht auch? Wärt Ihr überrascht, wenn ich Euch sagte, dass Euer Lord sich vor einigen Tagen höchstpersönlich die Mühe machte, mich von der Entführung meiner Braut zu unterrichten, und mir mitzuteilen, allein Ihr wärt dafür verantwortlich?« Sebastian warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Nein, wie ich sehe, überrascht es Euch nicht. Auch mich hat es ehrlich gesagt nicht verwundert. Dominic of Droghallow sah nie einen Grund, sich mit Montborne zu verbünden, daher war mir unverständlich, warum er ausgerechnet jetzt diesen Wunsch hegen sollte, zumal das halbe Königreich weiß, wie hoch er seit Kurzem in der Gunst von Prinz John steht.«
    »Ich habe auf eigene Faust gehandelt«, gab Griffin zu. »Ich habe die Dame aus Droghallow entführt, weil ich den Plan hegte, für ihre Rückbringung eine Belohnung von Euch zu fordern.«
    Sebastian wandte sich um. »Und nun? Wie hoch muss die Belohnung ausfallen, damit Ihr geht und niemals zurückkehrt?«
    Griff überlegte einen Augenblick, rief sich seine Pläne in Erinnerung, seine Zukunft, all die Hoffnungen, die er sich nur mit einer stattlichen Belohnung erfüllen konnte. Er dachte über all diese Dinge nach und antwortete dann wahrheitsgemäß, denn nach allem, was er in diesen vergangenen Tagen durchgemacht hatte, war die Wahrheit – seine Ehre – alles, was ihm noch blieb. »Ich würde immer wieder zurückkommen. Solange sie hier ist, könnten mich kein Gold und Silber dieser Welt – nichts und niemand – von ihr fernhalten.«
    Lord Montborne schenkte ihm ein

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