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Die Eingeschworenen Raubzug

Die Eingeschworenen Raubzug

Titel: Die Eingeschworenen Raubzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Low Robert
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»Die können viel laden. In Miklagard gibt es jede Menge davon.«
    »Und dann brauchen wir noch ein paar gute Männer«, schlug Sighvat vor. »Gute Nordmänner und Slawen, die sich vor einem Schwur nicht fürchten.«
    Und mit ihren langen gelben Zähnen sahen sie in der Dunkelheit wie Wölfe aus. Mir wurde flau im Magen.
    Ich wusste, warum sie all das brauchten und von mir einen klugen Plan erwarteten, wie es zu beschaffen sei. Ich saß da und spürte, wie der salzige Wind auf meiner geschundenen Haut brannte, wie die Feuchtigkeit durch die dreckige Wolle meiner Kotte drang und wie Verzweiflung in mir aufstieg wie der Morgennebel in einem Fjord.
    Doch das war nun mal ihr Leben, so waren sie und sie würden sich niemals ändern. Die Angst, die sie noch vor ein paar Wochen gehabt hatten, war vergessen und einem neuen Verlangen gewichen, nach all den verheißungsvollen Dingen, die dort draußen auf sie warteten. Sie waren
Nordmänner, und wenn sie von einem Berg Silber wussten, der sich am Ende der Welt befand, dann machten sie sich auf den Weg.
    Sie hatten nicht gesehen, was ich gesehen hatte, und keine meiner Schauergeschichten über Hilds Gespenst würde sie zurückhalten.
    Wir waren noch immer auf der Straße der Wale und ich schwöre, dass ich in dem Wind, der um uns heulte und die Seile zum Singen brachte, Odins Gelächter hörte.

HİSTORİSCHE NACHBEMERKUNG
    Die Geschichte der Eingeschworenen spielt um das Jahr 965. Für diese Zeit ist die Folge der Könige von Norwegen und Dänemark von den Historikern gut dokumentiert, die Gegend, die später Schweden wird, wird allerdings allgemein noch mit »Chaos und Unordnung« beschrieben, in der nicht einmal die Namen der Protagonisten sicher sind.
    Sicherer ist jedoch, was etliche Hundert Jahre früher passierte, als Attila nach seiner Eheschließung mit Ildiko in der Hochzeitsnacht stirbt und sie am nächsten Morgen neben der blutigen Leiche gefunden wird. Niemand weiß, wo er wirklich begraben ist, auch wenn viele Ungarn glauben, dass sich das Grab in ihrem Lande befindet. Ich selbst bevorzuge den Gedanken, dass man ihn weit draußen in der Steppe begraben hat, historische Hinweise darauf gibt es nicht.
    Er hatte allerdings ein berühmtes, siegreiches Schwert, und der Beiname »Gottesgeißel« bezog sich sowohl auf Attila als auch auf sein Schwert, jedoch ist die Geschichte der Klinge wie auch der Schmiede, wie sie hier erzählt wird, nur eine Erfindung.
    Was die Wälsungen betrifft, so ist hier wenigstens die Quellenlage sicher. Sie kommen in den klassischen Sagen vor, die zwischen 1200 und 1270 vermutlich in Island
aufgeschrieben wurden. In ihnen sind alle mündlich überlieferten Geschichten über das Geschlecht der Wälsungen und der Giukungen verarbeitet.
    Darin ist die Geschichte von Attila (Atli in der Wälsungen-Sage, Etzel im Nibelungenlied ) und seinem Schatz, der überwiegend aus gezahlten Tributen stammte, ein fester Bestandteil. Verschiedene Elemente daraus sowie auch aus anderen isländischen Edda -Dichtungen wurden später für Richard Wagner die Grundlage für seinen Ring -Zyklus und noch später für J. R. R. Tolkiens Der Herr der Ringe.
    Sowohl Birka als auch die anderen Hafenstädte an der Ostsee litten zur Zeit unserer Geschichte unter der Verknappung von Silber aus dem Osten, aber Birka war am schwersten betroffen und um 972 war die Stadt so gut wie bedeutungslos geworden. Das kam Gotland zugute, das bis dahin nur ein saisonaler Handelsplatz gewesen war, und heute stammen einige der wertvollsten archäologischen Silberfunde dieser Zeit von dort.
    Der Aufstieg der Rus zu einer Nation ist faszinierend. Die Nordmänner, die Slawen sowie die Chasaren und viele andere Steppenvölker trafen sich in einem großen Gebiet der heutigen Staaten Russland, Ukraine und Weißrussland mit Zentrum in Kiew, das langsam zu einem Reich zusammenwuchs – zunächst unter Swjatoslaw, dann unter Wladimir und schließlich Jaroslaw dem Weisen, der Kiew im byzantinischen Stil erbauen ließ, die Grundmauern für einen neuen Kreml legte und die berühmten Goldenen Tore baute, ebenso wie die Kathedrale der Heiligen Sophia.
    Schließlich sind da noch die Varjazi, der Name, den die Rus den nordischen Kriegern gaben, die als Söldner
für sie kämpften. Sie hatten die nordischen Königreiche gegründet, doch dort wurden sie nicht mehr gebraucht. Den Königen ging es jetzt darum, ihre Reiche zu festigen, und die einst so nützlichen Plünderer mit ihren Schiffen waren plötzlich

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