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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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unaufspürbar waren und mir die Kameras ansehen, wenn ich weit genug von den Leichenentfernt war. Falls die beiden Riesenkerle ihre Ausrüstung nur benutzt hatten, um gegenseitig in Kontakt zu bleiben, war alles in Ordnung.
    Aber ich hatte das ungute Gefühl, dass mich noch jemand anderes im Auge behalten hatte. Und wenn das stimmte, stand mir noch ein weiterer Besuch bevor, und zwar bald.

Kapitel
Vier
    Larison stand knapp außerhalb des Kegels der Straßenlaterne und betrachtete die stummen Bilder auf dem kleinen Videomonitor in seiner Hand. Eine Sekunde: eine leere Straße. In der nächsten eine irre Montage von kaleidoskopartigen Bildern: Gliedmaßen/Grimassen/ein Auto/ein Gebäude/vorbeihuschender Himmel. Schwärze. Dann wieder Himmel und ein paar abgehackte Bilder von Rain, der anscheinend Beckleys Taschen durchsuchte. Rains Gesicht in Großaufnahme, während er mit aufdämmernder Erkenntnis direkt in die Knopfkamera von Beckleys erkaltender Leiche starrte. Ein Aufblitzen von statischem Rauschen, dann Dunkelheit.
    Er hörte schnelle Schritte aus der Richtung der U-Bahn-Station Jinbocho und als er aufblickte, sah er Treven um die Ecke sprinten. Larison steckte den Videomonitor ein und trat mit erhobenen Armen und nach vorne gestreckten Handflächen auf die Straße.
    »Halt«, sagte er. »Es ist vorbei.«
    Treven wurde langsamer, ein Ausdruck von Verwirrung trat auf sein Gesicht. Anscheinend hatte er erwartet, Larison würde die rettende Kavallerie spielen, ganz egal, wie vergeblich ein Rettungsversuch sein mochte. Was bedeutete, dass er nicht ganz verstanden hatte, was Larison ihm über die freien Mitarbeiter gesagt hatte: Sie gehörten nicht zum Team.
    »Schnell!«, sagte Treven und wollte an Larison vorbei. »Haben Sie das Video nicht gesehen? Rain hat sie in einen Hinterhalt gelockt!«
    Larison vertrat ihm den Weg und stieß ihn zurück. Trevens Gesicht lief rot an und er senkte die Schultern wie ein Bulle, der gleich angreifen wird.
    Larison hob wieder die Hände. »Machen Sie keine Szene«, sagte er. »Es gibt nichts, was wir noch tun könnten. Sie sind tot.«
    »Das wissen wir nicht. Rain ist uns entwischt, okay, aber …«
    »Sie. Sind. Tot.«
    Treven richtete sich auf und ein Teil der Anspannung wich aus seinem Körper.
    »Was ist mit den Telefonen?«, fragte er. »Der ganzen Ausrüstung? Wir müssen Sie sicherstellen.«
    »Rain hat alles mitgenommen.«
    »Wie zum Teufel wollen Sie …«
    »Hätten Sie nicht das gleiche getan? Aber egal. Ich habe ihn über die Videoverbindung beobachtet. Er ist mit der gesamten Ausrüstung verschwunden.«
    Treven musterte ihn einen Moment lang stumm. Er sagte: »Sie waren nah genug dran. Sie hätten etwas unternehmen können, wenn sie gewollt hätten.«
    Larison blickte sich vorsichtig um, dann sah er wieder Treven an. In gewisser Weise empfand er Mitgefühl mit dem Mann. Ihm war klar, dass er Schwierigkeiten hatte, seinen kürzlichen Erstkontakt mit der realen Welt zu verarbeiten, genau, wie es Larison auch einmal ergangen war. Andererseits fiel ihm Trevens sturer Patriotismus auf die Nerven, weil er ihn scheinheilig und naiv fand. Und er hasste es, dass Treven, als er ihn auf der Suche nach den gestohlenen Foltervideos verfolgt hatte, in Costa Rica auf Larisons Geheimnis gestoßen war. Nico, sein alternatives Leben.
    »Sie haben sie manipuliert«, meinte Treven vorwurfsvoll. »Dasganze Gerede darüber, die Spitze zu übernehmen … Sie haben sie aufgehetzt. Weil sie genau wussten, was geschehen würde.«
    Larison zuckte die Achseln. »War ich ihnen vielleicht etwas schuldig? Sie sollten mich bespitzeln. Oder uns beide.«
    Trevens Miene war ungläubig, an der Grenze zum Abscheu. »Sie waren Amerikaner.«
    Larison stieß lange die Luft aus. Die Freien waren ein Klotz am Bein gewesen und er hatte sie sich vom Hals geschafft. Mehr war nicht dran. Er versuchte, sich an eine Zeit zu erinnern, wo so etwas für ihn ein Problem gewesen wäre, wo er vielleicht gezögert und später einen Anflug von schlechtem Gewissen gespürt hätte. Er konnte es nicht. Es war zu lange her und zu viel war seither geschehen.
    »Was hat das denn damit zu tun?«, fragte er.
    Treven schüttelte den Kopf. »Sie sind ja völlig durchgeknallt.« Larison erwiderte nichts. Er schwankte, was er tun sollte. Treven umbringen? Leider brauchte er ihn, um an Hort heranzukommen, und außerdem wusste auch Hort über Nico Bescheid.
    Aber wenn Hort erst einmal tot war …
    Dann war Treven der einzige Mensch, der

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