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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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wusste, dass Larison lebte, ganz zu schweigen von seinem alternativen Leben. Plus Rain, jedenfalls in Kürze, und dieser andere Typ, den sie aufspüren sollten. Im Moment brauchte Larison sie noch, das war ihm klar. Aber sobald Hort tot war, waren sie nur noch Ballast.
    Er konnte die anderen manipulieren, um Hort auszulöschen, und anschließend würde er sie persönlich erledigen. Sich mit den Diamanten absetzen und jeden zum Schweigen bringen, der eine Bedrohung für ihn darstellte.
    Es war perfekt. Es war machbar. Er musste nur den richtigen Köder an den Haken hängen. Der Rest würde sich dann von selbst ergeben.
    Er versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken. »Rufen wir einfach Rain an«, meinte er.

Kapitel
Fünf
    Ich hatte die U-Bahn-Station Ogawamachi beinahe erreicht, von wo aus ich einen Zug nehmen und die Gegenstände der beiden Toten untersuchen wollte, als eines der Telefone vibrierte. Ich blieb stehen und überprüfte das Display – kein Name, nur eine Nummer.
    Ich suchte die belebte Straßenszenerie um mich herum ab. Vorbeikriechende Autos, eilige Passanten, ein inzwischen dunkel gewordener Himmel, die Gegend nur von Straßenlaternen, Scheinwerfern und Schaufenstern beleuchtet. Ich nahm den Anruf an und hielt das Handy ans Ohr.
    Eine leise Stimme, kaum mehr als ein Flüstern, sagte auf Englisch mit amerikanischem Einschlag: »Ich weiß, wer Sie sind. Keine Sorge, ich werde Ihren Namen nicht über eine offene Leitung sagen. Die Telefone, die Sie bei sich tragen, gehören zwei Männern, die mit mir zusammen waren. Das ist schon in Ordnung. Ich weiß, dass sie die Handys nicht mehr brauchen.«
    Die naheliegende Frage lautete:
Wer ist da?
Ich ignorierte sie zugunsten von etwas Relevanterem, weil sie ohnehin zu nichts führen würde.
    »Was wollen Sie?«
    »Ich will Sie treffen. Ich habe eine Botschaft von einem Fan.«
    »Geben Sie sie mir am Telefon durch.«
    »Nein. Wenn das hier funktionieren soll, müssen wir erst Vertrauenherstellen.«
    »Wer ist ›wir‹?«
    »Mein Partner und ich.«
    »Gleich zwei Boten?«
    »Ursprünglich vier. Aber ja, doch.«
    Ich schwieg und dachte an die Videokamera, versuchte zu ergründen, worum es hier wohl ging. Auch nach Einbruch der Nacht war es immer noch schwül und mein Hemd war schweißdurchnässt.
    »Hören Sie«, sagte die Stimme, »ich war auch nicht begeisterter als Sie von den Jungs, die Sie gerade kennengelernt haben. Andernfalls hätte ich die beiden nicht ermutigt, Ihnen so nahe zu kommen. Ich habe sie zweimal in den Kodokan geschickt. Ich wusste, Sie würden sie bemerken.«
    Ich fragte mich, ob er mir einen Bären aufband. Aber der Zeitpunkt des Anrufs und die ruhige Zuversicht in seiner Stimme sagten mir, dass ich wahrscheinlich mit jemandem sprach, der das alles vorausgesehen oder sogar geplant hatte.
    »Es liegt ganz bei Ihnen«, sagte die Stimme. »Aber ich besitze etwas, das Sie sicher haben wollen. Ein Gerät, das die Signale der beiden Kameras auffing, die Sie gerade bei sich tragen. Lassen Sie sich Zeit, untersuchen Sie sie und Sie werden sehen, dass ich die Wahrheit sage. Und wenn Sie dann das Gerät haben wollen, das sich in meinem Besitz befindet, können wir uns treffen.«
    Ich erwog, ihm eine kreative rektale Anwendung für sein angebliches Gerät zu empfehlen, entschied mich aber dagegen. Die Überlegung war die gleiche wie bei den beiden Riesenkerlen. Ich konnte mich der Sache sofort stellen, heute Abend, oder mich für den Rest meiner Tage fragen, wer hinter mir her war, was er wollte und wie weit er zu gehen bereit war. Und ihn bestimmen lassen, wann und wo er meine Fragen beantworten würde, statt es selbst zu entscheiden.
    »Wo sind Sie jetzt?«, fragte ich.
    »Wenn Sie noch zu Fuß unterwegs sind, können wir keinen Kilometer voneinander entfernt sein.«
    »Es gibt ein Café beim Ausgang der U-Bahn-Station aus der ich gekommen bin. Ich vermute, Sie waren irgendwo hinter den beiden, die mich verfolgt haben.«
    »Richtig.«
    »Sie sind zehn Sekunden nach dem U-Bahnaufgang daran vorbeigekommen. Großes, gelbes Schild, auffällige Fassade. Rechts, wenn man vom Bahnhof kommt.«
    Ich klickte das Gespräch weg und nahm die Batterien aus den Handys und Videokameras. Das Timing hätte besser sein können – wenn sie sich die ganze Zeit hinter mir befunden hatten, waren sie näher am
Saboru
als ich. Ich hätte es vorgezogen, zuerst da zu sein und sie von der Straße aus zu observieren. Aber einen weiter entfernten Ort vorzuschlagen, hätte auch

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