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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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ich war, den Namen zu hören. Als sich unsere Wege gekreuzt hatten, zunächst in Hongkong, wo er den Verkauf von Atomraketen und Nuklearmaterial vermittelt hatte, und dann in Holland, wo er eine Operation mit dem Ziel leitete, den Hafen von Rotterdam in die Luft zu sprengen und den Ölpreis hochzutreiben, waren mir seine Verbindungen nie ganz klar gewesen. Ich war der letzte, der ihn jemals lebend gesehen hatte, damals in Amsterdam. Falls Horton mit dem verblichenen Jim Hilger zu tun gehabt hatte, schmiedete er wahrscheinlich ziemlich abenteuerliche Pläne.
    »Was wissen Sie über Jim Hilger?«, fragte ich.
    Treven schüttelte den Kopf. »Nur das, was ich Ihnen gerade gesagt habe.«
    Larison meinte: »Ich habe von ihm gehört.«
    »Für wen hat er gearbeitet? Regierung? Wirtschaft?«
    Larison lachte. »Glauben Sie im Ernst, da gäbe es einen Unterschied?«
    Treven runzelte fast unmerklich die Stirn und ich spürte, dass Larisons Kommentar ihm irgendwie unangenehm war. Ich wusste nicht so recht, warum. Egal, keiner von beiden würde mir mehr erzählen. Und angesichts von Hilgers gegenwärtigemZustand spielte das wohl auch keine große Rolle.
    »Sonst noch etwas?«
    Treven sagte: »Ja. Was immer Hort aufzubauen versucht, es hat auch mit einem ehemaligen Scharfschützen der Marines namens Dox zu tun, den Sie angeblich kennen.«
    Ich antwortete nicht. Ich hatte Dox eine Weile nicht gesehen, aber wir standen in Kontakt und ich wusste, dass er immer noch in Bali lebte. Er war nicht mehr darauf angewiesen zu arbeiten, aber das hier würde ihn wahrscheinlich interessieren. Bei Dox war es keine Frage des Geldes. Er steckte einfach gerne mitten im Getümmel.
    Eine Stimme in meinem Hinterkopf flüsterte:
Und du?
Ich ignorierte sie.
    Larison sagte: »Vielleicht wollen Sie Dox selbst verständigen. Wenn nicht, müssten wir das tun, und wozu noch mehr freie Mitarbeiter opfern?«
    Wieder verblüffte mich die Anspielung, dass ihm egal war, was aus den Freien in seinem Team wurde.
    Die Bedienung brachte unsere Bestellung. Larison nippte an seinem Kaffee und nickte anerkennend. Treven rührte seinen nicht an.
    Ich leerte mein Glas Wasser und betrachtete sie. »Womit hat Horton Sie beide in der Hand?«
    Keiner von ihnen antwortete. Tja, etwas musste es geben. Und sie hatten jetzt etwas gegen mich in der Hand.
    Aber Larison überraschte mich. »Der Videorekorder ist in meiner Tasche. Darf ich ihn herausholen?«
    Eine berechtigte Frage. Wenn man in einer Situation wie dieser mit einem Mann wie mir am Tisch sitzt, macht man lieber keine unbedachten Bewegungen. Besonders, wenn man vorher angedeutet hat, dass man zu klug ist, um unvermittelt etwas aus der Tasche zu holen. Die einzige vernünftige Interpretation dafür wäre, dass man eine Waffe ziehen will, und das hätte eineunerfreuliche Reaktion zur Folge.
    Ich bedeutete ihm meine Zustimmung. Er stand auf und zog langsam ein Gerät wie das, das ich den Riesenkerlen abgenommen hatte, aus der Hosentasche. Er legte es mitten auf den Tisch und setzte sich wieder. Dann warf er einen Blick zu Treven, der seinem Beispiel folgte und ein identisches Gerät zum Vorschein brachte.
    Ich traf keine Anstalten, nach den Rekordern zu greifen. Ich hatte erwartet, sie würden nur dem Zweck dienen, mich zu einem Treffen zu veranlassen, aber jetzt schien es, als würde Larison es tatsächlich ernst meinen. Aber ein Druckmittel freiwillig aufgeben? Wären die beiden unerfahrene Zivilisten gewesen, hätte ich das als den naiven Versuch interpretieren können, guten Willen durch guten Willen zu erkaufen. Aber keiner dieser Typen war naiv. Im Gegenteil, sie besaßen die stille, wissende Aura von Männern, die mehr als einmal getötet und überlebt hatten. Solche Erfahrungen tendieren dazu, einem den Glauben an das Gute im Menschen auszutreiben, neben anderen fröhlichen Illusionen dieser Art.
    »Es gibt keine Kopien«, sagte Larison. »Wir behalten nichts gegen Sie in der Hand. Wenn Sie uns sagen, wir sollen verschwinden, werden wir das auf der Stelle tun. Aber das nächste Team, das Hort schickt, wird nicht so vorgehen. Es wird das Video benutzen.«
    Vermutlich log er, was die Videokopien betraf, aber das würde ich erst erfahren, wenn jemand anderes sie gegen mich verwendete, und dazu würde es nur kommen, wenn gutmütigere Taktiken versagten. Man durfte von Larison erwarten, dass er es erst mit einem relativ subtilen Ansatz versuchte. Bis jetzt machte er das zugegebenermaßen recht gut. Es ist ziemlich

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