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Die einsamen Toten

Titel: Die einsamen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Booth
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aufgeregt sie war, als er nach Bearwood zu ihr und den anderen Studenten zog. Aber er war schwul. Ich sagte Ihnen doch, dass er schwul war, oder?«
    »Ja, Sir, das haben Sie gesagt.«
    »Aber warum hat das Emma keiner gesagt? Warum hat Neil ihr das nicht gesagt? Es hätte vieles erleichtert, und die Sache wäre anders ausgegangen. Also musste ich es ihr sagen, aber sie glaubte mir nicht.«
    »Sie wollten Emma selbst haben, oder?«
    »Ja. Ich habe ihr regelmäßig Mails geschickt, weil es schwierig war, sie zu Hause zu besuchen. Aber sie hat mich immer ignoriert und Neil vorgezogen. Ich war nur der Bruder. Aber warum sollte er ständig das Beste bekommen? Warum haben ihn die anderen immer mehr gemocht als mich?«
    »Haben Sie Emma an diesem Tag in Bearwood abgeholt?«

    »Ich wartete vor dem Haus, bis ich Neil fahren sah.«
    »Aber Sie besitzen doch nur ein Motorrad.«
    »Trotzdem kann ich Auto fahren«, erwiderte er. »Für wen halten Sie mich? Ich habe mir von einem Kumpel einen Wagen ausgeliehen, den Neil nicht kannte. Als Emma auf dem Weg zur Bushaltestelle war, habe ich neben ihr am Straßenrand gehalten. Sie war sehr überrascht, mich zu sehen, aber ich habe ihr erklärt, ich bin gerade auf Arbeitssuche in der Gegend, und sie hat sich nichts dabei gedacht. In dem Moment hat es angefangen zu regnen. Die Züge wären bestimmt voll gewesen. Ich sagte zu Emma, dass ich auf dem Weg nach Hause bin, und sie ist eingestiegen.«
    »Sie hätte es hinterher bestimmt Neil erzählt -«
    »Ja. Aber ich wollte nur mal mit ihr reden. Und es wäre auch alles in Ordnung gewesen, wenn nicht...Also, eine Zeit lang ist alles gut gelaufen.Wir haben uns über alles Mögliche unterhalten, und ich dachte schon, Mensch, wir kommen ja ganz gut aus miteinander, bis sie dann anfing, über Neil zu reden. Wissen Sie, worum sie mich gebeten hat? Sie wollte, dass ich mit Neil rede und ihm erkläre, wie gern sie ihn hat. Einfach erbärmlich, oder?«
    »Wie weit bis nach Hause haben Sie es denn geschafft?«, fragte Fry kühl und stellte sich die verlassene Straße vor, wo Emmas Handy gefunden worden war.
    »Ich weiß es nicht. Wir haben ziemlich gestritten. Ich bin irgendwo von der A6 runter, als sie richtig wütend wurde. Sie holte ihr Handy heraus und wollte ihre Eltern anrufen. Aber ich habe es ihr aus der Hand gerissen und zum Fenster hinausgeworfen.«
    »Wir haben es gefunden«, erklärte Fry. »Aber ich will wissen, wo Sie sie getötet haben.«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß wirklich nicht, wo es war. Sie hat angefangen, mich zu beschimpfen und mich mit Neil zu vergleichen, und da habe ich die Beherrschung verloren und sie
geschlagen. Sie fing zu schreien an und sprang aus dem Wagen, also bin ich ihr nachgelaufen und habe sie wieder geschlagen. Ich habe sie so lange geschlagen, bis sie ruhig war.«
    Fry machte eine Pause. Nicht damit Granger sich erholen konnte, sondern ihretwegen. Jetzt endlich konnte sie sich eine Vorstellung von Emma Renshaw machen, aber es war ein Bild von Emma, wie sie zum Zeitpunkt ihres Todes gewesen war, nicht im Leben.
    Sobald sie die Vernehmung abgeschlossen hatte, musste Fry zu den Renshaws fahren. Sie hatte ihnen versprochen, sie persönlich über die Ermittlungen auf dem Laufenden zu halten. Doch es würde nicht einfach werden, sie über die Fakten im Fall Philip Granger aufzuklären.
    »Es muss eine sehr abgelegene Stelle gewesen sein, Mr Granger«, fuhr sie schließlich fort.
    »Ich habe irgendwo am Straßenrand gehalten. Ich erinnere mich nur noch an Steinmauern und an ein Tor, das auf ein Feld führte.«
    »Was haben Sie mit Emma gemacht?«
    »Ich habe sie auf das Feld geschleift und hinter der Mauer versteckt. Die ganze Zeit über, als wir dort waren, ist nicht ein Auto vorbeigekommen. Ich hatte also auch noch Glück.«
    »Ja, das hatten Sie.«
    »Mr Granger, wir werden Sie bitten, sich einige Straßenkarten anzuschauen und ungefähr das Gebiet zu benennen, wo Sie sich Ihrer Meinung nach zu dem Zeitpunkt aufgehalten haben«, warf Hitchens ein.
    »Ich hatte mich verfahren«, erklärte Granger. »Ich kann Ihnen die genaue Stelle nicht sagen.«
    »Wir wollen das Gebiet trotzdem so weit wie möglich einengen, damit wir Emma schnellstmöglich finden. Sind Sie bereit, mit uns zu kooperieren, Sir?«
    Granger zuckte nur die Schultern. »Von mir aus. Aber Ihnen ist schon klar, dass an allem nur mein Bruder schuld war.«

    »Das sehe ich nicht so«, sagte Fry.
    »O doch, das war er«, widersprach er. »Es war

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