Die einsamen Toten
derjenige wohl sonst noch auf der wilden Müllkippe entsorgt hatte. Doch weder im Gras noch zwischen den dichten Heidelbeersträuchern, die zwischen der Mauer und dem Feldweg wuchsen, konnte er etwas sehen. Aber warum sollte man sich seines Mülls auf dem Weg entledigen, wenn man den Krempel nur über seine Mauer zu werfen brauchte? Aus den Augen, aus dem Sinn. Irgendein dummer Bauer würde den Müll schon wegräumen.
Matley schob sich vorsichtig die Mauer entlang und stützte sich dabei auf den Silageballen darunter ab. Deren glatte Oberfläche fühlte sich kalt und ein wenig feucht an. Das darin gelagerte Gärfutter gab unter dem Druck seiner Hände leicht nach und verströmte eine schwache Wärme. Matleys Finger hinterließen kleine Dellen in der Plastikfolie, als er sich in eine Stellung manövrierte, von wo aus er endlich sehen konnte, was über seine Mauer geworfen worden war. Hohes Gras wucherte in dem engen Spalt, aber da es hinter dem Silagestapel nur wenig Sonne bekam, sah es bleich und kränklich aus.
»Du meine Fresse, was ist das denn?«, rief er.
Im alten Pfarrhaus klingelte das Telefon der Renshaws. Sarah Renshaw schaute auf die Uhr im Wohnzimmer. Es war genau Viertel vor vier Uhr nachmittags.
Die Originalausgabe erschien 2003
unter dem Titel »Blind to the Bones«
bei HarperCollins, London.
1. Auflage
Deutsche Erstausgabe Oktober 2006
Copyright © 2003 der Originalausgabe
»Blind to the Bones« by Stephen Booth.
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2006
by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlagfoto: buchcover.com/doublepointpictures
Redaktion: Ilse Wagner
SH · Herstellung: Str.
eISBN : 978-3-641-03042-1
www.goldmann-verlag.de
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