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Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Titel: Die Elben - 02 - Die Könige der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Saboteure gewinnen zu können, die entweder früher oder später den Königspalast hätten erobern oder wenigstens eines der Stadttore hätten öffnen können. Aber diese Rechnung war nicht aufgegangen.
    Seine stärkste Waffe waren die Katapulte, doch ausgerechnet die waren von den Verteidigern durch die Salven der Einhandschützen nahezu lahmgelegt worden. Selbst wenn es gelang, die Schlacht auf freiem Feld zu gewinnen, war es unmöglich, die Katapulte noch nahe genug an die Stadtmauern heranzubringen. Dazu hätte man frische Riesenechsen aus Karanor herbeischaffen müssen, wobei fraglich war, ob überhaupt noch genügend entsprechend dressierte Tiere zur Verfügung standen.
    Es war Marshall Pradossak, der Magolas auf den Kriegswagen des Kaisers aufmerksam machte.
    »Und woher wisst Ihr so sicher, dass es sich wirklich um den Wagen des Kaisers handelt?«
    »Nur er verkriecht sich in so einem Gefährt!«, war Pradossak überzeugt. »Selbst unser König hat uns bis vor zwei Jahren noch persönlich in die Schlacht geführt, werter Prinz, obwohl er das Schwert kaum noch halten konnte! Aber er zeigte, dass er keine Furcht hat, sodass die Soldaten ihm mit mutigem Herzen in die Schlacht folgten. Der Kaiser der Südwestlande aber ist ein Feigling, und sein Heer wird sich auflösen, sobald sich ein Misserfolg abzeichnet!«
    »Ich hoffe, Ihr erweist Euch in diesem Fall als Prophet, Marshall Pradossak«, entgegnete Magolas. »Aber was Ihr über die Charakterzüge sagt, die ein Herrscher haben sollte, damit er respektiert wird, so stimmen wir vollkommen überein.«
    Pradossak nickte. »Mir graut vor dem Tag, an dem Baltok Krrn XIII. für immer die Augen schließt. Unser Land wird dann einen starken Herrscher brauchen, damit es nicht zerfallt oder zur Beute seiner Nachbarn wird. Und leider sind die Söhne des Königs bereits tot. Und eine weibliche Thronfolge ist bei uns nicht vorgesehen. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass die Tochter seines späten Glücks dazu in der Lage ist, dieses Land unter ihre Herrschaft zu zwingen. Dazu braucht es jemandem, der deutlich erfahrener ist.«
    »Ihr sprecht von Prinzessin Larana.«
    Pradossak nickte erneut. »Wenn Ihr nach Elbiana zurückkehrt, dann nehmt sie mit Euch. Gleichgültig, wie lange der König noch lebt oder wer sein Nachfolger wird – sie wäre ständig in Gefahr, ermordet zu werden, denn jeder Usurpator müsste fürchten, dass Larana einen Sohn gebiert, der dann eines Tages Ansprüche auf den Thron erheben könnte. Das sage ich Euch als treuer Gefolgsmann des Königshauses.«
    Magolas kam nicht dazu, zu antworten, denn ein Trupp von kaiserlichen Reitern kam nahe genug heran, dass es gefährlich wurde. Pfeile schwirrten hin und her, Armbrustbolzen durchschlugen Brustharnische, und hin und wieder traf auch der mit magischem Gift gefüllte Bolzen eines Einhandschützen sein Ziel.
    Dann waren die ersten Angreifer so nahe heran, dass es zum Nahkampf kam. Einige preschten einfach in die Reihen der Elbenschützen, schlugen mit Schwertern und Keulen links und rechts um sich und zielten dabei auf die Köpfe ihrer Feinde.
    Sie schienen um die schnelle Wundheilung der Elben zu wissen und wollten daher auf Nummer sicher gehen, indem sie ihren Gegnern die Köpfe vom Rumpf trennten oder ihnen die Schädel zertrümmerten. Denn ganz gleich, wie groß die wundersamen Selbstheilungskräfte eines Elben oder die Fähigkeiten eines elbischen Kriegsheilers auch sein mochten, mit abgeschlagenem Kopf oder zerquetschter Gehirnmasse war auch ein Elb nicht mehr zu kurieren.
    Waffenklirren und Kampfeslärm erfüllten die Luft.
    Todesschreie gellten und mischten sich mit wildem Kriegsgebrüll. Magolas ließ sein namenloses Schwert kreisen.
    Mit einer Kombination sehr schnell aufeinanderfolgender Schläge und Stiche wehrte er einen angreifenden Kavalleristen aus der Armee des südwestländischen Kaisers ab. Ein wuchtiger Hieb schlug dem Rhagar schließlich den Kopf von den Schultern. Das Pferd stellte sich auf die Hinterbeine, Blut spritzte aus dem Halsstumpf des geköpften Rhagar-Kriegers, dessen Schwert mit einer ungezielten Bewegung ins Nichts glitt. Dann rutschte er aus dem Sattel, woraufhin das Pferd davonstob.
    Der erste Sturmangriff der südwestländischen Kavallerie war recht schnell abgewehrt. Vor allem die Bogen- und Armbrustschützen sorgten dafür, dass der Großteil der Angreifer nie zu nah herankommen konnte, während die Einhandschützen die Order hatten, sich vor allem auf die

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