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Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Titel: Die Elben - 02 - Die Könige der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Feldschlacht abkommandiert. Die andere Hälfte bewachte den Königspalast, was ebenso wichtig war, wie diese Schlacht zu gewinnen. Denn wenn Baltok Krrn XIII. einem Attentat zum Opfer fiel, würden unvermeidlich Thronstreitigkeiten ausbrechen, und auch die Position der elbischen Verbündeten war dann nicht mehr haltbar.
    Magolas blickte dem auf breiter Front heranrückenden Feind entgegen. Das Stampfen der Riesenechsen war schon aus weiter Ferne zu vernehmen. »Warum habt Ihr solche Geschöpfe eigentlich nicht auch in Eurer Armee?«, wandte sich Magolas an Marschall Pradossak, den Befehlshaber der Aratanier. »Zu Zeiten des Eisenfürsten waren sie doch sehr beliebt, wie man den alten Berichten entnehmen kann.«
    »Die Riesenechsen leben in den Wäldern von Karanor«, gab Pradossak zur Antwort, »und das Reich Karanor ist leider mit dem Kaiser verbündet. So bekamen wir keinen Ersatz für die letzten Riesenechsen unseres Heeres, die etwa vor zehn Jahren eingegangen sind.«
    »Nun, ich bin überzeugt, dass Euer König dennoch die besseren Verbündeten auf seiner Seite hat«, sagte Magolas grimmig.
    Marschall Pradossak grinste. »Das werden wir nach der Schlacht beurteilen können.«
    Ein Hagel von Pfeilen eröffnete den Kampf. Die Südwestländischen hielten sich mit dem Einsatz der Katapulte zunächst noch zurück. Sie sollten wohl erst gegen die Stadtmauern von Aratania zum Einsatz gebracht werden, und die Munition, die man mitführen konnte, war begrenzt. Große, ebenfalls von Riesenechsen gezogene Karren waren mit etwa gleichgroßen Gesteinsbrocken geladen, andere mit den Bolzen für riesige Armbrüste, deren Wirkung allerdings ebenfalls insbesondere bei der Erstürmung befestigter Anlagen zum Tragen kam. Und genau dazu wollte es Magolas nicht kommen lassen.
    Da weder die Elben noch ihre menschlichen Verbündeten eine vergleichbare Artillerie aufbieten konnten, musste auf schnelle Angriffe auf die Flanken gesetzt werden, die von der Reiterei auszuführen waren. Das Fußvolk bildete derweil eine feste Phalanx. Die zusammengeschlossenen Schilde boten den Scharen von Bogenschützen einigermaßen Deckung. Die Einhandbogenschützen wurden gesondert formiert und von Schildträgern geschützt. Durch das Schießen koordinierter Salven sollte die Wirkung verstärkt werden. Flankiert wurden die Einhandschützen durch konventionelle Armbrust- und Bogenschützen, deren Aufgabe in erster Linie darin bestand, zu nah herankommende Angreifer abzuwehren.
    Herzog Branagorn begab sich zu Magolas. »Meine Krieger sind bereit«, erklärte er.
    »Die Truppen des Herzogs von Nuranien fehlen noch«, stellte Magolas fest.
    »Sie müssten täglich eintreffen«, antwortete Branagorn.
    »Aber da sie auf dem Landweg unterwegs sind, ist es schwer abzuschätzen, wann genau sie zu uns stoßen.«
    »Der Feind ist uns mit seinem Angriff zuvorgekommen, also werden wir mit den Kräften auskommen müssen, die uns zur Verfügung stehen.«
    Eine Salve der Einhandarmbrustschützen traf mehrere der Riesenechsen. Das magische Gift verbrannte sie, und innerhalb weniger Augenblicke kam ein Großteil der Katapulte zum Stehen; ohne die Riesenechsen konnten sie nicht transportiert werden. Kurz darauf ertönten die Hornsignale, welche die Angriffe der leichten elbischen Reiterei von den Flanken her einleiteten.
    Viele Rhagar aus Elbara dienten in diesen Verbänden. Die sogenannten Elbareaner stellten die Hälfte der Truppenstärke.
    Und obwohl sie als Rhagar nicht die Möglichkeit hatten, ihre Pferde durch geistige Befehle zu lenken, schienen sie doch fast ebenso verwachsen mit ihren Reittieren wie die Elben.
    Manchmal war es auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen, ob man einen elbischen Kavalleristen oder einen in Elbara oder Nuranien ansässigen Rhagar vor sich hatte, denn die unterschiedlichen Ohren waren unter dem Helm verborgen, und auch unter den Elbareanern gab es bleichgesichtige Rhagar, deren Teint dem der Elben stark ähnelte. Lediglich die Tatsache, dass es gerade unter den in Elbara lebenden Elben –
    Elbaran genannt – üblich war, beim Reiten völlig auf das Zaumzeug zu verzichten, stellte einen augenfälligen Unterschied dar.
    Die schnellen Vorstöße auf die Flanken trafen das Heer des Kaisers unerwartet. Kaiser Haron, der aus einem rundum vor Pfeilen geschützten und von sechs Pferden gezogenen Kriegswagen heraus das Geschehen verfolgte, war offenbar davon ausgegangen, eine Belagerungsschlacht durch die Hilfe eingeschleuster Agenten und

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