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Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Titel: Die Elben - 02 - Die Könige der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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erklärt, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um es wenigstens zu versuchen.«
    »Nein!«, widersprach Larana. »Ich werde keine Eurer Tinkturen anrühren, werte Heilerin, solange mich nicht eine ernsthafte Krankheit dazu zwingt!«
    »Ihr habt eine ernsthafte Krankheit in Euch!«, war Magolas überzeugt.
    Aber die Prinzessin blieb bei ihrer ablehnenden Haltung.
    »Wenn der Feldzug beginnt und ich fort muss, möchte ich, dass Ihr hier in Aratan bleibt und den König am Leben erhaltet, solange es geht«, sagte Magolas später zu seiner Heilerin. Er war allein mit ihr in dem Gemach, das man Nathranwen innerhalb des Palastes zugewiesen hatte. Nach Nathranwens Empfindung war es wegen des Kaminfeuers zu heiß in diesem Raum, aber die Gastgeber hatten es nur gut gemeint und legten offenbar ihr eigenes Temperaturempfinden zugrunde.
    »Das werde ich tun, so gut es mir möglich ist«, versprach Nathranwen.
    »So nehmt Ihr auf Eure Weise auch am Krieg teil, der uns hilft, die Grenzen des Elbenreichs zu sichern«, sagte Magolas.
    »Und was ist mit Eurer Prinzessin, mein Prinz?«
    Nathranwens Tonfall klang verständnisvoll. Dass auch sie gegen eine Verbindung zwischen Magolas und der Rhagar-Frau war, schien etwas in den Hintergrund getreten zu sein.
    Vielleicht hatte sie auch einfach nur eingesehen, dass Magolas’
    Gefühle von einer für Elben ungewöhnlichen Intensität waren und es wohl nichts gab, was man dagegen tun konnte, zumal der Prinz in dieser Hinsicht vernünftigen Argumenten nicht zugänglich war.
    »Versucht Larana den Ernst der Lage klarzumachen und sie dazu zu überreden, dass sie sich von Euch behandeln lässt!«
    »Sie sieht den Ernst der Lage nicht, sondern glaubt, am Anfang eines Lebens zu stehen.«
    »Das ist eine Frage der Perspektive.«
    »Ja – und in dieser Hinsicht unterscheidet Ihr Euch von der Prinzessin so gewaltig wie Tag und Nacht. Das solltet Ihr bedenken, bevor Ihr Euch dauerhaft bindet.«
    Magolas gelang es, den König dazu zu überreden, der Garde die Bewachung des Palastes zu entziehen. Nur zwei Nächte später kam es zum Aufstand. Die Garde verließ unter der Führung ihrer Offiziere die Garnison und versuchte den Palast von Aratan zu stürmen. Überall in den Straßen wurde gekämpft. Hundertzwanzig Einhandarmbrustschützen bildeten die Elite in jenen Truppen, die mit Magolas nach Aratan gekommen waren. Den größten Teil davon hatte er mit der Bewachung des Palastes betraut, nachdem König Baltok Krrn XIII. ihm dafür die Erlaubnis gegeben hatte.
    Die Aufständischen kämpften mit einem Mut und einer Tollkühnheit, die von den Elben zunächst unterschätzt wurde.
    Es wurde offenbar, dass die Soldaten der Norischen Garde in Wahrheit nicht ihrem König folgten, sondern ihren Offizieren.
    Und diese hatten beschlossen, dass die Herrschaft des gegenwärtigen Königs zu Ende gehen sollte.
    Nur kurz nachdem die Aufstände in der Hauptstadt losgebrochen waren, überschritt das Heer des Kaisers der Südwestlande die norische Grenze. Auf breiter Front marschierten seine Truppen ins Land, das wie eine glatte Fläche vor ihnen lag; es gab keinerlei geografische Hindernisse, die hätten überwunden werden müssen.
    Wie damals zur Zeit des Eisenfürsten Comrrm wurden gewaltige Katapulte von geradezu monströsen Ausmaßen durch gezähmte Riesenechsen aus den Wäldern Karanors gen Norden gezogen. Und da wurde offenbar, dass die Erstürmung Aratanias seit Langem vorbereitet worden war; die Katapulte hatten schließlich erst nach der Eroberung Noriens durch die Südwestlande gebaut werden können, denn es wäre unmöglich gewesen, sie aus dem Herzland des Kaiserreichs über die Gebirgskette zu transportieren, die Norien nach Süden hin abgrenzte.
    Magolas ließ den Aufstand der Garde blutig niederschlagen.
    Noch während die letzten Kämpfe innerhalb der Stadtmauern von Aratania ausgefochten wurden und niemand wusste, wie viele gedungene Meuchelmörder im Auftrag des Kaisers in der Stadt umherschlichen, formierte sich am südlichen Horizont vor der aratanischen Hauptstadt bereits das Heer der Angreifer.
    Die vereinigten Truppen von Elben und Arataniern formierten sich, um sich dem Feind vor der Stadt entgegenzustellen. Einerseits sollte damit die Stadt geschont werden, andererseits sah Magolas den Bereich innerhalb ihrer Mauern nicht als sicheres Territorium an; dort musste man jederzeit mit Sabotage durch Agenten des Kaisers rechnen.
    Etwa die Hälfte der Einhandarmbrustschützen hatte Magolas für die

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