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Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Titel: Die Elben - 02 - Die Könige der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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worden war, rief die Handlung des Königssohns sogleich eine Reaktion bei den elbischen Passanten hervor. Die feinen Damen des elbischen Adels stießen helle Schreie des Erschreckens aus, ihre Begleiter starrten irritiert auf Magolas.
    Das Streitross des Axtkriegers stieg wiehernd auf die Hinterbeine. Irgendetwas ließ das Tier zurückscheuen. Etwas, das auch den Axtkrieger selbst zu irritieren schien.
    Magolas fasste das Schwert mit beiden Händen. »Wer auch immer Ihr seid, ich habe keinen Hader mit Euch – aber wenn Ihr es darauf anlegt, werdet Ihr den Stahl meiner namenlosen Klinge kosten!«
    »Magolas! Da seid Ihr ja!«, rief eine Stimme in seinem Rücken. Er hörte Schritte. Magolas wandte kurz den Kopf und erkannte Thamandor den Waffenmeister.
    Als er sich wieder dem fremden Axtkrieger zuwenden wollte, war dieser verschwunden. Die Passanten starrten den Königssohn noch immer völlig verstört an. Das anfängliche Erschrecken war tiefer Ratlosigkeit gewichen. Konnte es sein, dass der Sohn des Elbenkönigs unter Wahnvorstellungen litt?
    Dass die Elben an und für sich eine gewisse Anfälligkeit für Gemütskrankheiten aufwiesen, war seit Langem bekannt, und auch wenn der schreckliche Lebensüberdruss mit seinen tödlichen Folgen lange Zeit die gesamte Aufmerksamkeit der Elbenheiler auf sich gezogen hatte, so war es doch keineswegs das einzige bekannte Leiden dieser Art.
    Thamandor deutete auf das blank gezogene Schwert in Magolas’ Hand. »Eine Waffe gegen unsichtbare Gegner habe selbst ich noch nicht erfunden, werter Magolas«, bekannte der Waffenmeister.
    In seinen Worten klang eine besondere Sorge mit, was Magolas keineswegs entging. Eine Sorge hinsichtlich der seelischen Gesundheit des Königssohns.
    Magolas schob das namenlose Schwert zurück in die Scheide und straffte sich. »Es ist alles in Ordnung.«
    »Dann ist es ja gut.«
    »Was ist Euer Begehr?«
    »Ich habe Euch schon überall gesucht, aber niemand konnte mir sagen, wo Ihr Euch befindet – bis ich die hübsche Sarámwen traf, die mir etwas betrübt darüber schien, dass Ihr ihre Gesellschaft offenbar verschmäht.« Auf dem glatten Gesicht des Waffenmeisters erschien eine tiefe Furche, während er Magolas musterte. »Bei den Namenlosen Göttern!
    Ihr seht so bleich aus, dass man Euch für ein Gespenst aus Maldrana halten könnte!«
    Die Elbenmenge, die sich kurzzeitig um den Prinzen gebildet hatte, zerstreute sich rasch wieder. Hier und dort wurden hinter vorgehaltener Hand ein paar Bemerkungen gemacht, die meisten davon so leise, dass Magolas nicht einmal mit seinem feinen Gehör mitkriegte, was gesagt wurde.
    Er wartete einige Augenblicke, dann wandte er sich an Waffenmeister Thamandor. »Habt Ihr den Reiter nicht gesehen?«, vergewisserte er sich.
    »Von welchem Reiter sprecht Ihr?«
    Magolas ließ den Blick schweifen. Welchen Streich hatten ihm seine Sinne gespielt? Und welche finstere Macht war dafür verantwortlich? Ich werde mit dem König darüber sprechen müssen, ging es ihm durch den Kopf.
    »Ich sollte Euch Bescheid geben, wenn die verbesserte Version der Flammenlanze einsatzbereit ist«, sagte Thamandor. »Das ist sie jetzt!«
    »Meinen Glückwunsch, Erfindungsreichster aller Elben«, sagte Magolas, aber Thamandor spürte sehr deutlich, dass sich die Begeisterung des Königssohns in engen Grenzen hielt, und dies, obgleich er bisher die Entwicklung dieser Waffe mit großem Interesse verfolgt hatte.
    »Unglücklichweise gilt noch immer das Verbot Eures Vaters, eine solche Waffe innerhalb der Stadtmauern mit sich zu führen. Er will es erst dann aufheben, wenn Ihr die Feuerlanze für unbedenklich erklärt. Offenbar will er sich keinen Ärger mit den Bürgern von Elbenhaven einhandeln. Also müsstet Ihr mich wohl oder übel zu meiner Manufaktur begleiten.«
    »Das werde ich«, versprach Magolas.
    »Fein, dann würde ich vorschlagen, reiten wir sogleich los.«
    »Nicht heute«, wehrte Magolas ab. »Vielleicht in ein paar Tagen.
    Oder im nächsten Monat. Jetzt habe ich erst mal etwas anderes zu erledigen.«
    Mit diesen Worten ließ Magolas den ziemlich verdutzten Waffenmeister stehen. Thamandor seufzte. »Gutes Handwerk bekommt auch nicht mehr die Anerkennung, die es verdient…«
    4
    BOTEN DES GRAUENS

    Magolas suchte seinen Vater auf, um ihm von der merkwürdigen Erscheinung des Axtkriegers zu berichten.
    König Keandir beriet sich gerade mit den Kapitänen seiner Elbenflotte. Ithrondyr, der ehemalige Kapitän des Kundschafterschiffs

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