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Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Titel: Die Elben - 02 - Die Könige der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Elben jene Gefahren bestehen, die die Zukunft ihnen bringt. Es bedarf eurer beider Talente, um das Reich zu retten, das euer Vater gegründet hat!«
    »So wisst Ihr um die Zukunft?«, fragte der König verblüfft.
    »Von Eldrana aus hat die Zeit nicht die gleiche Bedeutung wie für die Sphäre der Lebenden«, erläuterte Brass Elimbor.
    »Vergangenheit, Zukunft, Gegenwart – das alles vermischt sich manchmal auf geradezu groteske Weise, wenn man die Grenze von einer Sphäre zur anderen überschreitet.«
    Wie in meinen Träumen!, ging es Keandir durch den Kopf.
    Brass Elimbor fuhr fort: »Ihr hattet Glück, dass dies eine Sphäre ist, die ich zu betreten vermag und in der gleichzeitig meine geistigen Kräfte sehr stark sind.«
    »Wer waren diese Kreaturen, die uns heimsuchten? Sind sie in dieser Sphäre beheimatet?«, fragte Keandir.
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass sie manchmal von der Sphäre der Lebenden in diese Sphäre überwechseln, wenn sie sich davon Vorteile versprechen. Und wie Ihr gesehen habt, ist der Axtkrieger, der sie anführte, dazu fähig, mit Hilfe eines Elbensteins auch noch entlegenere, mir nicht zugängliche Sphären zu erreichen. Leider hat er dabei Athrandil endgültig zerstört.«
    »Es ist anzunehmen, dass diese Kreatur auch den Rest dieser Steine besitzt«, befürchtete Keandir.
    »Das ist möglich«, stimmte Brass Elimbor zu. »Ich habe eine Energie gespürt, die von den restlichen Steinen stammen könnte – aber in anderen Sphären fühlen sich die Kräfte nicht so an, wie man es gewohnt ist, und ich bin mir daher nicht sicher.«
    »Wo können wir die Elbensteine finden?«, fragte Keandir.
    »Ich denke, dass wir sie brauchen, wenn das Volk der Elben eine Zukunft haben soll. Oh, ich vergaß…«
    »Was?«
    »Dass Ihr von dem Diebstahl dieser Steine gar nichts wissen könnt«, sagte der Elbenkönig. »Die Schlacht an der Aratanischen Mauer fand erst statt, als Ihr bereits in Eldrana eingegangen wart.«
    »Ihr irrt, König Keandir.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Ich war immer bei Euch und habe Euer Schicksal verfolgt, mein König – so wie ich auch die Entwicklung des Elbenreichs beobachtete.«
    »Heißt es nicht, dass die Eldran kein Interesse mehr am Schicksal der Lebenden hätten?«, fragte Keandir. »So wie auch die Namenlosen Götter, von denen man dies ja bereits vermutete, bevor wir die Küste des Zwischenlandes erreichten!«
    Brass Elimbor nickte. Der Lichtflor, der um seinen Kopf lag, machte diese Bewegung zeitverzögert mit, was ein seltsam verwaschenes Bild ergab, wie bei einem Aquarell, bei dem die Farben ineinanderliefen. Vielleicht war dies ein Zeichen dafür, dass Brass Elimbor nicht in diese Zwischensphäre gehörte und seine Anwesenheit nur unter erheblichem magischen Aufwand zustande gekommen war. »Für die anderen Eldran stimmt das, was Ihr sagt, mein König«, antwortete er. »Die Bewohner des Reichs der Jenseitigen Verklärung haben sich in abgeschiedene Bereiche Eldranas zurückgezogen, sodass es kaum noch möglich ist, von der Welt der Lebenden aus eine Verbindung zu ihnen herzustellen. Ich bin allerdings eine Ausnahme. Mein Geist ist immer noch interessiert am Schicksal der Elbenheit, auch wenn ich weitgehend dazu verurteilt bin, nur zuzuschauen. Ich kann nur hoffen, dass die Lebenden die Bedeutung ihres jeweiligen Schicksals erkennen und entsprechend handeln.«
    Keandir bemerkte, dass die Gestalt Brass Elimbors blasser geworden war, beinahe schon durchscheinend. Der Geist des Schamanen schien den besorgten Blick des Königs zu bemerken. »Meine Anwesenheit hier ist begrenzt«, erklärte er.
    »Und es ist fraglich, wann wir uns wieder auf so direkte Weise begegnen können, König Keandir.«
    »Dann gebt mir einen Hinweis, wo die Elbensteine zu finden sind!«
    »Ich sagte Euch schon, dass ich das nicht weiß. Das Einzige, was ich Euch sagen kann, ist, dass sich das Ziel dieses Axtkriegers mit Sicherheit in der Welt der Lebenden befand, denn es haftete ihm so viel von der Energie dieser Sphäre an, dass er sich überwiegend dort aufhalten muss.«
    Die Gestalt Brass Elimbors wurde transparent, und auch der Schamane selbst schien dies zu bemerken. Er blickte an sich herab, und zum ersten Mal zeigte sein maskenhaftes Gesicht so etwas wie eine Regung, vielleicht einen Ausdruck der Verwunderung. Genau konnte Keandir das nicht mehr erkennen, denn die Erscheinung des Schamanen war bereits zu undeutlich geworden.
    »Brass Elimbor!«, rief der König.
    Und ganz

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