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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Verständnis zwischen Elben und Elementargeistern mit den Zeitaltern immer mehr geschwunden, ähnlich wie die Verbindung zu den Namenlosen Göttern und den Eldran schwächer geworden war. Noch immer erzählte man sich vor allem unter den Athranor-Geborenen geradezu phantastische Geschichten über den hohen, nie wieder erreichten Stand, den die Landwirtschaft im Reich der Elben von Athranor zeitweise erreicht hatte, was in erster Linie einem guten Kontakt zu den Elementargeistern von Erde, Luft und Wasser zugeschrieben wurde, wobei sich durch die Anrufung der letzten beiden durch einen entsprechend geübten Magier oder Schamanen nach Belieben Regen erzeugen ließ.
    Im Lauf der Zeit war es den Schamanen wohl zu anstrengend geworden, durch eine derartige Beschwörung Regen zu erzeugen. Im neuen Reich der Elben war diese Methode nur in der Anfangszeit eingesetzt worden, als eine für elbische Verhältnisse relativ hohe Geburtenrate eine erhöhte Produktion von Nahrungsmitteln erforderlich machte, denn jungen Elben fiel es sehr viel schwerer, ihren Bedarf an Nahrung willentlich zu reduzieren und nötigenfalls dem Angebot anzupassen.
    Inzwischen hatte sich das jedoch grundlegend geändert: Wegen der allgemeinen spirituellen Schwäche der Magiergilde und des Schamanenordens zog man es mittlerweile vielerorts in Elbiana vor, Bewässerungsgräben anzulegen, während man in Elbara und Nuranien angeblich schon dazu übergegangen war, in dieser Hinsicht neue Techniken von den rhagaräischen Zuwanderern zu lernen; ein Gerücht, das am Hof von Elbenhaven niemand wahrhaben wollte.
    Andirs Stimme bekam eine ungewöhnliche Intensität. Ein Lichtflor legte sich für Augenblicke um seine Gestalt, während er abermals die Elementargeister anrief. Dabei schloss er die Augen. Der freigelassene Feuerdämon wirbelte auf ihn zu und schwang seine Flammenklinge, aber plötzlich stoppte ihn ein Windstoß, der ihn mehrere Schritte zurückwehte.
    Da ließen auch die anderen Katzenkrieger ihre Feuergeister frei. Andere versuchten, diese Wesen erneut zu beschwören, aber mehr als ein schwaches Aufflackern war bei keiner der Fackeln zu verzeichnen.
    Ein Luftwirbel bildete sich um Andir und umtoste ihn, zerzauste selbst König Keandir und seinen Kampfgefährten an den Zinnen des Hauptturms die Haare. Der Wirbel, in dessen ruhigem Zentrum Andir mit erhobenen Armen stand, wurde immer heftiger, und die Feuerwesen, die dagegen anzustürmen versuchten, wurden durch den Wind entweder zum Verlöschen gebracht oder zumindest daran gehindert, weiter vorzudringen.
    Manche wurden zurückgestoßen, eines der Feuerwesen sogar von den Füßen gerissen und durch die Luft geschleudert, direkt auf einen Katzenkrieger zu, der nicht mehr ausweichen konnte.
    Er schrie durchdringend auf, ehe ihn das Feuer des Flammenwesens vollständig verschlang und zu Asche verbrannte, die hinweggeweht wurde.
    Augenblicke vergingen. Andir war durch den Wirbel inzwischen nur noch als eine schemenhafte Erscheinung erkennbar, und die Feuerdämonen hauchten einer nach dem anderen ihr flüchtiges Leben aus. Dann schoss der Wirbel plötzlich in die Höhe und bildete genau über der Manufaktur eine Wolke, die zunehmend dunkler wurde. Sie wuchs, bildete ein Gebirge aus dunklem Grau, und dann fiel dichter Regen in den Hof der Manufaktur.
    Die wenigen Feuerdämonen, die inzwischen von den Katzenkriegern neu beschworen worden waren, erloschen im Wolkenbruch, ebenso wie die Fackeln der Katzenkreaturen, die noch in den Körben ihrer Riesenfledertiere hockten, welche die Manufaktur umkreisten.
    Das Regengebiet breitete sich rasch aus. Die grauschwarze Wolke wuchs so schnell, dass sie in Kürze eine geschlossene Wolkendecke von Horizont zu Horizont bildete. Die Morgensonne wurde zu einem verwaschenen Fleck im dunklen Grau, aus dem unablässig der Regen fiel.
    Keandir klebten bereits nach wenigen Augenblicken die Haare am Kopf, und selbst ein Trockenzauber, mit dessen Hilfe zumindest hochgestellte Elben ein durch Wind und Wetter allzu ramponiertes Erscheinungsbild zu vermeiden pflegten, erwies sich angesichts dieser außergewöhnlichen Regenmengen als wirkungslos.
    »Die Fackeln!«, rief Siranodir mit den zwei Schwertern.
    »Seht doch! Sie erlöschen überall!«
    König Keandir ließ den Blick schweifen. Hunderte von Riesenfledertieren schwebten noch mit ihren Besatzungen rund um den Elbenturm und hatten noch vor Augenblicken einem fliegenden Fackelzug geglichen. Doch das hatte sich nun völlig

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