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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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rückwärts. »Du hast meinen Onkel umgebracht«, schrie er heiser. »Du hast ihn getötet.«
    »Und an dem, was Odiana zugestoßen ist, bist allein du schuld. Ich sollte dich auf der Stelle erledigen«, knurrte Aldrick. »Gib auf. Du kannst nicht gewinnen.«
    »Scher dich zu den Krähen! Wenn ich dich nicht besiege, wird es ein anderer tun!«
    »Wie du willst«, erwiderte der Schwertkämpfer. Er ließ das Schwert kreisen, trat auf Tavi zu und holte aus. »Selbst Araris Valerian könnte mich nicht schlagen. Und du schon gar nicht.«
    Aldrick packte sein Schwert mit beiden Händen und schlug zu. Tavi sah, wie das kalte, blutbesudelte Metall auf ihn zusauste, und er wusste, es war aus. Mit einem Schrei hob er die Hand, obwohl ihm das wenig helfen würde; doch ansonsten konnte er nichts tun.
    Die Klinge senkte sich zum tödlichen Hieb.
    Und Stahl traf mit kaltem, klarem Klingen auf Stahl. Silberne Funken sprangen, wo Aldricks Schwert auf das des Wächters aus dem Memorium gekracht war.
    Faede hatte sich über Tavi gestellt und hielt die kurze Waffe mit beiden Händen, die Beine weit gegrätscht, die Knie gebeugt, den Körper locker. Der Schwertkämpfer drückte auf die Klinge, aber es schien Faede kaum Mühe zu bereiten, die Waffe von Tavi fernzuhalten, und nach einigen Herzschlägen machte Faede eine Drehung. Aldricks Klinge glitt zur Seite, und er wich vor dem Gegenangriff zurück - jedoch nicht schnell genug. Faedes Schwertspitze streifte Aldricks Gesicht und schnitt die weiße Narbe auf, die sofort zu bluten begann.
    Aldrick ging in Abwehrhaltung, betrachtete Faede aus großen Augen und erbleichte. »Nein«, sagte er. »Nein.«

    Faede trat einen Schritt vor und stellte sich zwischen Tavi und die beiden anderen Männer auf der Mauer. Leise, tief und ruhig sagte er: »Bleib hinter mir, Tavi.«
    Tavi starrte ihn schockiert an. Er umklammerte den Dolch und lief ein Stück zurück.
    »Nein, das bist nicht du«, fauchte Aldrick. »Das kann nicht sein. Du bist tot.«
    »Du redest zu viel«, erwiderte Faede.
    Mit diesen Worten drängte er voran, stieg über Amaras reglosen Körper und richtete die Klinge auf den anderen Schwertkämpfer. Aldrick parierte in rotem Funkenregen einen Hieb gegen seinen Bauch und schlug auf den Kopf des Sklaven. Faede duckte sich, und die Klinge schnitt sauber durch zwei Fuß elementarbehauenen Stein des Wehrgangs. Ein Brocken von der Größe einer Badewanne löste sich und fiel hinunter in die Schlacht vor der Festung.
    Faede richtete sich auf, seine Klinge tanzte, und er drängte den Schwertkämpfer über den Wehrgang zurück. Das zottelige, ungekämmte Haar wehte hin und her, das vernarbte Gesicht zeigte kühle Gleichgültigkeit. Wenn sein Schwert Aldricks traf, sprühten blutrote Funken, wenn er einen Hieb des Gegners abwehrte, waren die Funken silberweiß.
    Tavi bemerkte bei Aldrick erste Anzeichen von Panik, seine Bewegungen waren nun ruckartiger, hastiger und weniger elegant. Schritt um Schritt wich er zurück, während Faede ihn gnadenlos vor sich her trieb. Der Sklave setzte zum nächsten Schlag an, der jedoch nicht traf, und erneut sprühten Funken, als die Klinge vor Aldricks Füßen den Steinboden traf. Doch Faede schien das wenig auszumachen, denn sofort bedrängte er seinen Gegner weiter.
    Etwas Beängstigenderes und Anmutigeres als den Kampf dieser beiden Männer hatte Tavi nie zuvor gesehen. Zwar war Aldrick der Größere, aber Faede war schneller, geschmeidiger. Wieder
und wieder wehrte er Hiebe ab, die ihn beim kleinsten Fehler seinerseits das Leben gekostet hätten. Er sprang über den einen hinweg, duckte sich unter dem nächsten hindurch und stach erneut nach Aldricks Bauch. Der Schwertkämpfer parierte, vollführte eine Drehung, tauschte auf dem schmalen Wehrgang die Stellung mit Faede und stand nun mit dem Rücken zu Tavi.
    Er ließ eine Reihe harter Hiebe auf Faede niedergehen, der vor dem einen davontänzelte und den anderen mit der Klinge des Wächters zur Seite drückte. Dann kam Faedes Riposte mit einer Reihe von Schlägen und Stößen, die so schnell erfolgten, dass Tavi sie kaum richtig mitverfolgen konnte, und wieder musste sich Aldrick verteidigen und zurückweichen.
    Faede schlug nach Aldricks Fuß, verfehlte ihn und traf Stein. Aldrick trat dem Sklaven mit dem schweren Stiefel ins Gesicht, was Faede zur Seite warf, doch aus der gleichen Bewegung heraus stieß Faede das Schwert nach oben, verfehlte allerdings ebenfalls sein Ziel und durchbohrte stattdessen eine

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