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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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sanften Kuss auf die Stirn drückte. »Schlafe«, flüsterte Odiana. »Schlafe.«
    Und dann versank Amara vollständig in der Dunkelheit.

2
    Als Amara erwachte, war sie bis zu den Ellbogen im Boden eingegraben, und lockere Erde häufte sich über Armen und Haar. Ihr Gesicht fühlte sich aufgequollen und schwer an, und nach einer Weile dämmerte ihr, dass ihr ganzer Kopf mit Schlamm verschmiert war.
    Sie kämpfte gegen den bohrenden Kopfschmerz an. Ganz schnell musste sie wieder zu Sinnen kommen, damit sie die Einzelteile ihrer Erinnerung zu einem Bild zusammensetzen konnte, und plötzlich fiel ihr mit schwindelerregender Klarheit ein, wo sie sich befand und was ihr zugestoßen war.
    Ihr Herz begann zu heftig zu klopfen, und die Angst rief in den vergrabenen Gliedern ein Gefühl der Kälte hervor.
    Sie schlug die Augen auf, wobei ein paar Staubkörner hineingerieten,
deshalb blinzelte sie hektisch. Tränen schwemmten die Erde fort. Kurz darauf konnte sie wieder sehen.
    Über ihr spannte sich ein Zelt, vermutlich das des Kommandanten. Durch eine Lücke zwischen den Klappen des Eingangs fiel ein wenig Licht herein und verbreitete einen trüben Schein im Inneren, der die Schatten kaum erhellte.
    »Bist du wach?«, krächzte jemand hinter ihr. Sie drehte den Kopf und schaute hinüber. Aus den Augenwinkeln konnte sie Fidelias zwar nicht richtig erkennen, aber er war da und hing in einer Art Eisenkäfig, dessen Stangen ihm mit Riemen an die Schultern und die ausgestreckten Arme gebunden waren. Seine Füße baumelten gute zehn Zoll über dem Boden. Im Gesicht hatte er einen Bluterguss, seine Lippe war aufgeplatzt und mit getrocknetem Blut verkrustet.
    »Geht es dir gut?«, flüsterte Amara.
    »Sehr gut, wenn man davon absieht, dass ich verprügelt und gefangen genommen wurde und demnächst gefoltert und verhört werden soll. Du bist diejenige, die sich Sorgen machen sollte.«
    Amara schluckte. »Wieso ich?«
    »Ich denke, du solltest davon ausgehen, dass du deine Prüfung nicht bestanden hast.«
    Amara musste den Umständen zum Trotz grinsen. »Wir sollten fliehen.«
    Fidelias versuchte zu lächeln. Dabei platzte seine Lippe wieder auf, und frisches Blut trat hervor. »Nun, damit könntest du vielleicht einiges wieder wettmachen, allerdings fürchte ich, dass es dir nicht gelingen wird. Diese Leute wissen, was sie tun.«
    Amara wollte sich bewegen, doch die Erde hielt sie fest. Es gelang ihr lediglich, die Arme so weit zu befreien, dass sie diese leicht hin und her bewegen konnte, auch wenn sie weiterhin dick mit Erde überzogen waren. »Cirrus«, flüsterte sie und schickte ihre Gedanken zu ihrem Elementar aus. »Cirrus. Komm und zieh mich heraus.«

    Nichts geschah.
    Sie unternahm einen zweiten Versuch. Und einen dritten. Ihr Windelementar reagierte nicht.
    »Erde«, sagte sie schließlich und schloss die Augen. »Erde zur Abwehr gegen Luft. Cirrus kann mich nicht hören.«
    »Ja«, bestätigte Fidelias. »Und Etan und Vamma können mich nicht hören.« Er streckte die Zehen in Richtung Boden, konnte ihn aber nicht erreichen. Dann stieß er mit dem Fuß gegen die Eisenstangen des Käfigs.
    »Das heißt, wir sollten uns schleunigst etwas einfallen lassen.«
    Fidelias schloss die Augen und seufzte. »Wir haben verloren , Amara. Wir sind schachmatt gesetzt.«
    Die Worte trafen Amara wie ein Schlag ins Gesicht. Kalt. Hart. Schlicht. Sie schluckte und spürte, wie ihr Tränen in die Augen steigen wollten, die sie aber mit Hilfe ihrer Wut unterdrückte. Nein. Sie war eine Kursorin. Auch wenn sie sterben musste, sie würde den Feinden der Krone nicht die Genugtuung bereiten, sie weinen zu sehen. Einen Moment lang dachte sie an ihre Heimat, an ihre kleine Unterkunft in der Hauptstadt, an ihre Familie, die gar nicht so weit entfernt in Parcia am Meer lebte. Da musste sie erneut mit den Tränen kämpfen.
    Also nahm sie ihre Erinnerungen und verschloss sie eine nach der anderen an einem stillen, dunklen Ort in ihrem Kopf. Alles verstaute sie dort. Ihre Hoffnungen für die Zukunft. Die Freunde, die sie in der Akademie gefunden hatte. Anschließend machte sie den imaginären Deckel zu und schlug die Augen wieder auf. Keine Tränen mehr.
    »Was wollen die von uns?«, fragte sie Fidelias.
    Ihr Lehrer schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht ganz sicher. Besonders klug verhalten sie sich nicht gerade. Trotz ihrer Vorkehrungen könnte etwas schiefgehen, und ein Kursor kann ihnen leicht entwischen, solange er noch lebt.«
    Die Klappen des

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