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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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sieben Schritt genähert. Das trübe Wasser reichte ihr nun bis zu den Brüsten. »Allein wirst du in Zukunft jedenfalls nicht mehr sein«, entgegnete die Elfe. »Das Volk der Grauhäute wird von heute an im Jadegarten leben.«
    »Sie werden mich nicht stören«, erwiderte die Gazala mit einem eigenartigen Lächeln. »Ich hasse dich, Emerelle, denn du hast mein Leben zerstört. Aber dies ist ein Orakel, und du hast eine weite, gefahrvolle Reise gemacht, um hierherzukommen. Ich werde dir eine Frage beantworten. Nur eine einzige! Wähle gut!«
    Emerelle musste nicht überlegen. Die Gazala wusste ja bereits, wonach sie frage würde. »Wie kann ich Ollowain zurückholen?«
    Firaz sah sie durchdringend an. Ihre Augen waren von einem warmen, hellen Braun. Ihre Iris füllte das ganze Auge. Kein Weiß war zu sehen. Die Elfe fühlte sich unter dem Blick unbehaglich. Etwas stimmte nicht.
    Firaz stieg ins Wasser. Sie kam zu ihr. Sie trat so nah an sie heran, dass Emerelle den Atem der Gazala auf dem Gesicht spüren konnte. »Ich habe dich viele Jahre lang tief gehasst, denn du hast mein Leben zerstört. Und das nur, weil ich tat, was mir bestimmt war. Mein Hass hat mich dazu verführt, deine Zukunft zu erkunden. Deshalb wusste ich, dass du kommen wirst. Und ich wusste, was du fragen wirst. Ich sage dir das alles, damit du mir glaubst, wenn ich dir jetzt antworte. Meinen Hass habe ich lange abgelegt. Ebenso meine Furcht um den Tod. Denn ich weiß schon seit langem, wann ich sterben werde und wie es geschehen wird. Als junge Frau war ich so dumm, meine Schwester danach zu fragen. Sie hat mir ehrlich geantwortet. Seitdem liegt der Schatten des Todes, den andere erst spüren, wenn ihr Ende naht, über meinem Leben.« Emerelle hatte das Gefühl, dass Firaz zu lange allein gewesen war. Ihre Rede erschien ihr wirr. Aber sie war ein Orakel. Und alle Orakel waren dafür berüchtigt, keine klaren Antworten zu geben. Sie beherrschte sich, die Gazala nicht zu unterbrechen. »Ich weiß, deine Liebe zu Ollowain ist unerfüllt. Trotzdem fragst du nach ihm … Falrach könnte dir alles geben, wonach du dich sehnst.« Sie lächelte. »Aber du greifst immer nach dem Unerreichbaren. Das ist dein Schicksal. Doch nun zu deiner Frage. Wie du Ollowain zurückholen kannst, kann ich dir nicht sagen.«
    Emerelle war so vor den Kopf geschlagen, dass sie einige Augenblicke brauchte, um sich zu fassen. »Du willst mir nicht helfen! Orakel müssen eine Antwort geben!« »Das tat ich auch.«
    »Diese Worte kann ich nicht akzeptieren! Du …« »Kein Orakel in Albenmark kann dir deine Frage beantworten. Damit ist alles gesagt. Nun geh! Ich erwarte noch zwei Besucher.«
    Emerelle vermochte ihre Wut kaum zu beherrschen. Sie war überzeugt, dass dies Firaz' Rache war! Das war kein Orakelspruch! Orakel atmeten Rauch ein, warfen Knochen, taten irgendwelche seltsamen Dinge. Nichts davon hatte Firaz getan! Die Elfe mochte nicht glauben, dass die Gazala ihre Frage schon lange gekannt hatte und ebenso diese Antwort. Sie würde einen Weg finden, Firaz zum Reden zu bringen. Sie würde alles tun, um Ollowain zurückzugewinnen. Doch nicht in dieser Nacht. Mochte Firaz ihre anderen Besucher empfangen. Sie hatte Zeit! Sie würde sie besuchen, sobald ihr eine Möglichkeit eingefallen war, eine bessere Antwort aus ihr herauszuholen.

DIE SAGA VON KADLIN ALFADASDOTTIR
    So stand sie auf der Schwelle der Goldenen Hallen und bat die Recken des Fjordlands, für die Elfen ins Felde zu ziehen. Und so kämpften sie auf fremder Wallstatt und retteten die Mark der Alben, wo deren Kinder jede Hoffnung auf einen Sieg verloren hatten. Und in ihrer Mitte focht Kadlin, den tapferen Lambi an ihrer Schwertseite, den selbstlosen Answin bei ihrem Schildarm. Und sie siegten über das Heer von Ungeheuern, das nach Albenmark einfiel. Und ihr Ruhm unter den Kindern der Alben war ohne Grenzen. Ein Schiff aus lauterem Gold brachte die Heldenkönigin und ihre Recken zurück nach Firnstayn. Doch fand sie auf dem Throne keine Ruhe. Als sie für der Alben Kinder focht, war ihr Vater Alfadas vom Trollkönig Orregrim erschlagen worden. Der
    getreue Lambi bot ihr an, den Heerbann des Fjordlands zu versammeln, und das, obwohl es Winter war. Kadlin aber verbat ihm das. Sie wollte keinen Recken für die Blutfehde ihrer Familie opfern. So schlich sie allein aus der Königsburg und reiste durch eisigen Winterwind gen Norden, bis sie schließlich vor der Nachtzinne stand. Dies ist die Feste der Trolle. Eine Burg

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