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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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tastete er sich vorwärts. Auf dem Boden lag Geröll. Aber auch andere Dinge waren dort. Einmal knirschte etwas metallisch, als er daran stieß. Dann trat er auf einen dicken Teppich. Beklommen sah er zurück. Jetzt konnte er auch den Eingang nicht mehr entdecken. Was war das? Das Tor zum Hof, in den Sternenlicht fiel, hätte sich deutlich gegen die Finsternis dieser Halle abzeichnen müssen.
    Irgendwo knirschte etwas. Nikodemus hielt den Atem an. Er war hier nicht allein! Das Geräusch war von links gekommen. Also würde er nach rechts ausweichen. Er machte einen Schritt, dann noch einen . . . Da wurde er gepackt und hochgehoben!
    Er versuchte seinen Angreifer zu beißen, doch eine starke Hand drückte ihm die Schnauze zu. »Vor dir war ein Loch im Boden.«
    Das war die Stimme des Verrückten, der nicht länger glaubte, Ollowain zu sein.
    »Du bist nicht in Gefahr.«
    »Wo ist Emerelle?«
    »Sie ist nach oben gegangen.«
    Wie er sich gedacht hatte. Elfen scherten sich einen Dreck um Angehörige des kleine Volkes.
    »Sie hat mich geschickt, dich zu holen.«
    Nikodemus knurrte leise. Na gut, m
eistens sc
herten sich Elfen einen Dreck um Kobolde. »Warum ist es hier so verflucht dunkel?«
    »Wegen all der Toten«, sagte der Elf niedergeschlagen. »Es war keine Zeit, sie zu bestatten. Deshalb wurde dieser Zauber gewirkt, um sie vor den Blicken zu verbergen.«
    Nikodemus überlegte, ob es wohl sehr kaltherzig wäre, nachzufragen, von was für Toten hier die Rede war. Und vor allem, was sie umgebracht hatte. Indessen trug Falrach ihn lautlos durch die Halle. Es war demütigend, wie ein kleines Kind herumgetragen zu werden! Aber er hielt die Schnauze. Fragte nicht nach Toten und beschwerte sich auch nicht. Elfen waren einfach zu empfindlich, um mit ihnen vernünftig reden zu können.
    Es war, als stoße man mit dem Kopf durch die Oberfläche eines Gewässers, so plötzlich änderte sich das Umfeld. Es war noch dunkel, aber vor ihnen fiel ein warmer Lichtschein durch eine Zimmertüre. Sie befanden sich auf einem Flur. Und endlich setzte Ollowain ihn ab!
    »Dort vorne ist Emerelle«, sagte der Elf und deutete auf die erleuchtete Tür. Nikodemus sog misstrauisch witternd die Luft ein. Sie war trocken. Auch hier roch es nicht nach Verfall. Nur nach Magie. Vorsichtig näherte er sich der Tür. Sie war eine von mehr als einem Dutzend an dem Flur. Jede der Türen sah anders aus. Sie waren mit Intarsien geschmückt oder aus verschiedenfarbigen Hölzern gearbeitet. Nur eine einzige stand offen.
    Das Zimmer, in dem Emerelle sich befand, war geräumig, aber nicht riesig. Ein Elf hätte wohl gesagt, dass es exquisit eingerichtet war. Sie mochten leere Zimmer, in denen nur wenige Möbel und einzelne Kunstwerke standen. Hier gab es ein schmales, recht unspektakuläres Bett. Einen Tisch mit geschwungenen Bronzebeinen und einer Platte aus grünem Stein. Daneben ein Ding, das halb Stuhl und halb Bank war, mit einem hohen Rückenteil. Es sah hübsch aus und ungemütlich.
    Eine meergrüne Lacktruhe mit aufgemalten, springenden Delfinen rundete die Einrichtung ab. Ein langer Schild mit Kampfspuren zierte die Wand. Dahinter eine Lanze. An anderer Stelle hingen gekreuzte Schwerter. Auf dem Tisch stand eine Steinskulptur, die eine abstrakte, sich windende Form zeigte, ohne dass man benennen konnte, was genau sie darstellte. Von dem Stein ging das Licht aus. Nikodemus hatte ähnliche Steine schon zuvor gesehen. Barinsteine nannten die Elfen sie. Mit welcher Magie man Licht in sie hineinbekam, wusste der Lutin nicht. Sie waren selten. Und ihr Licht strahlte über Jahrhunderte, wenn es einmal entzündet war.
    Emerelle ging gedankenverloren in dem Zimmer auf und ab. Dabei ließ sie die Hände über die spärlichen Möbel gleiten. Die Art, wie sie sich bewegte und wie ihre Finger zärtlich über die glatten Oberflächen strichen, strahlten eine stumme Trauer aus, die Nikodemus nicht mit Fragen zu stören wagte.
    Der Lutin sah zu Ollowain, der an der Tür verharrte. Der Elf machte eine flüchtige Geste in Richtung des Tischs.
    Nikodemus zögerte kurz. Er hatte Sorge, dass jede Bewegung Emerelle stören könnte. Doch dann siegte seine Neugier. Er stieg auf das seltsame Sitzmöbel. Auf dem Tisch lag ein Stück Pergament. Es war vergilbt und augenscheinlich schon sehr alt. Aber statt Fragen zu beantworten, warf es nur neue auf. Zwei Zeilen in geschwungener, altertümlicher Schrift standen dort.
    Ich weiß, du wirst hierherkommen, Emerelle. Ich erwarte

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