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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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ist ei Mann der Kirche. Ein Mann von Ehre!«
    Adrien fühlte sich geschmeichelt.
    Ja, Esel lieben Ohrenbläser!
    Er fragte sich, ob auch andere Ritter mit solchen Pferden geschlagen waren oder ob Tjured allein ihm diese Prüfung vorbehalten hatte.
    Raoul machte einen Umweg mit ihm. Er führte ihn durch die Seilergasse zum großen Markt, dessen Westseite von Gerüsten beherrscht wurde. Die Baustelle lag dort, wo früher einmal die Stadthalle gestanden hatte.
    »Wir hatten Glück mit dem Feuer. Es war vor meiner Zeit. Aber wie ich gehört habe, war es eine windstille, schwüle Nacht, in der das Feuer ausbrach. Es hat nicht auf die anderen Häuser übergegriffen. Durch den großen Brunnen auf dem Markt war genügend Wasser da, um die Flammen sofort zu bekämpfen. Dennoch war der Schaden so groß, dass eine neue Stadthalle gebaut werden musste.« »Wie ist es zu dem Feuer gekommen?«
    »Das konnte nie geklärt werden. Es ist unter dem Dach im Archiv ausgebrochen.
    Wahrscheinlich hat es eine Weile unbemerkt geschwelt. Plötzlich stand dann der ganz Dachstuhl in Flammen.«
    »Und der alte Stadtkommandant?«
    »Du stellst seltsame Fragen, junger Ritter. Aber die Verkettung deiner Fragen hat etwas Beunruhigendes. Worauf willst du hinaus?«
    Adrien entschied, ihm diese Antwort schuldig zu bleiben. »Was ist beunruhigend?« »Das wirst du sehen, wenn wir beim alten Stadtkommandanten sind.«
    Für eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her. Raoul brachte ihn durch das Gedränge der Schiffergasse zum Hafentor. Adrien empfand die Enge der Stadt als unangenehm. Überall waren Leute, die ihn, den weißen Ritter, angafften. Fuhrwerke stauten sich vor dem engen Tor. Ein Rattenfänger, der ganze Trauben von Ratten von einem langen Spieß hängend über seinem Rücken trug, pries lauthals seine Dienste an. Marktweiber mit schweren Körben verließen die Stadt. In der Gosse am Wegesrand tummelten sich einige hagere Welpen mit ängstlichen schwarzen Augen. Ihr kurzes Fell starrte vor Dreck.
    Adrien kam es so vor, als blickten sie sehnsüchtig den toten Ratten am Spieß hinterher. Gleich beim Tor stand ein junges Mädchen in einem braunen Kleid, die nicht mehr ganz frische Blumen feilbot. Sie war so dünn, dass Adrien ihr ein Stück Gold zuwarf. Raoul sah ihn verständnislos an, sagte aber nichts.
    Mach nur so weiter, Ritter vom weichen Herzen! Warum gibst du dem Einbeinigen da vorne nichts? Oder dem Kerl da drüben, dem sein Hautausschlag die halbe Nase weggefressen hat. Bist du nur zu Blumenmädchen mildtätig? Du bist scheinheilig! Der Bettler da hinten ist viel dürrer als sie. Freilich kann der sich nicht einem Fleischhauer zum Liebesspiel verkaufen. Da muss man dann mit seinem Gold geizen.
    Adrien zog ruckartig am Zügel, und die Stimme in seinem Kopf verstummte. Ja, er suchte sich aus, zu wem er mildtätig war! Die Welt war zu groß, um allen Gerechtigkeit widerfahren lassen zu können. Obwohl er erst vor zehn Tagen die Berge verlassen hatte, hatte er diese Lektion bereits tief verstanden.
    Raoul führte ihn über die weite, steinerne Brücke. Unter den Pfeilern lagerten Kähne wie der, mit dem Adrien einst seine Reise in ein neues Leben begonnen hatte. Am anderen Ufer stand das Gasthaus Di
e drei Gehenkten. Hier
fand Unterkunft, wer zu später Stunde nach Nantour kam und das Flusstor verschlossen vorfand. Nur einen Steinwurf entfernt, auf einem Hügel, der sich über die Flussniederungen erhob, stand weithin sichtbar das Galgengerüst. Ein Rahmen aus schweren Balken, der von vier dicken, steinernen Pfeilern getragen wurde. Heute hing von keinem der eisernen Haken, die ins Holz eingeschlagen waren, ein Seil. Aber Adrien konnte sich an einen Nachmittag in seiner Kindheit erinnern, an dem dort zwölf Männer und Frauen aufgeknüpft worden waren, weil sie sich gegen den König verschworen hatten. Es war ein strahlend klarer Wintertag gewesen. Hunderte hatten sich um den Hügel eingefunden, und es hatte eine ausgelassenere Stimmung als selbst beim großen Flachsmarkt im Frühjahr oder dem Schifferfest im Herbst geherrscht. Es war einer der wenigen Tage gewesen, an denen er sich mit vollem Bauch schlafen gelegt hatte, denn er hatte es geschafft, einem unachtsamen Gaffer eine große Fleischpastete zu stehlen.
    »Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du nicht mehr nach Nantour zurückkehren würdest, junger Ritter. Männer wie du bringen Unruhe und Ärger.«
    »Du hast mich also belogen! Du hattest nie vor, mich zum alten

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