Die Eltern-Trickkiste
Zeitraum gilt. Eine halbe bis Dreiviertelstunde hat sich bewährt. Das ist lange genug, um eine Sache zu erledigen oder zu genießen, und kurz genug, um Ungeliebtes aushalten zu können – in Vorfreude auf den nächsten Wechsel.
HILFSMITTEL BUGGY
Das schont die Nerven
ES IST IMMER UNGÜNSTIG, eine Situation bis zum Gehtnichtmehr auszureizen. Das verleidet sie dem Kind womöglich auf ewig. Es kann daher ratsam sein, bei Fußmärschen einen Buggy als Hilfsmittel mitzunehmen. Zum Beispiel dann, wenn die Dauer des Unterwegsseins schwer zu kalkulieren ist, etwa bei Zoobesuch oder Einkaufstour. Der Buggy dient dann als entlastende Transportkarre, wenn die Füßchen nicht mehr laufen können. Außerdem macht er sich unter Umständen als mobile Schlafstatt nützlich. Das schont die Nerven aller Familienmitglieder!
SPASSFAKTOR PICKNICK
Lecker und motivierend
UM ALLE VIER ECKEN GEHEN? Frische Luft schnappen? Für Kinder ist das völlig reizlos. Wandern, Ausflug – warum, weshalb, wozu? Wollen Eltern irgendwohin, wogegen sich ihr Kind sperrt, gibt es einen Spaßfaktor, der häufig die Situation positiv verändert: ein Picknick. Zelebrieren Sie es am Ziel oder auf dem Weg dorthin. Fast jedes Kind liebt Picknicks. Das ungewöhnliche Essen am ungewöhnlichen Ort hat etwas Abenteuerliches an sich, das fasziniert. Außerdem macht bereits das Packen des Rucksacks Vergnügen, wenn das Kind seine Ideen zum »Menü« beitragen darf. Fürs Picknick eignet sich Essbares, das in Form bleibt und gut transportabel ist: Häppchen, Wraps, Frikadellen, Rohkoststicks, Äpfel, Fleischwurst am Stück… Je hemdsärmeliger, desto besser. Trinkbares muss mit, eine Picknickdecke nicht unbedingt. Zum Sitzen findet sich sicher auch eine Bank oder ein Fels.
ANSPORN DURCH FREUNDE
Zu zweit wird fast jeder Weg leichter
WER EINEN AUSFLUG PLANT, bei dem eine größere Strecke zu Fuß zurückgelegt werden muss, macht es sich und seinem Kind einfacher, wenn ein Spielkamerad mit von der Partie ist. Natürlich kann es sein, dass beide über müde Beine stöhnen. Doch das ist eher selten der Fall. Meistens – und das gilt eigentlich für jedes Alter – entspinnt sich zwischen den beiden eine enge Kommunikation, sodass die Wegstrecke in den Hintergrund tritt. Die Kinder beschäftigen sich miteinander – und gehen. Der Weg wird gewissermaßen zur Spielwiese. Gelaufen wird so fast nebenbei. Einen ähnlichen Effekt haben Geschwister. Allerdings ist der Kommunikationsreiz bei ihnen geringer – und die Streitdichte höher. Auch ein Hund kann beim Laufen Ansporn sein.
Ein befreundetes Kind mitzunehmen wirkt sich für Sie auch bei Vorhaben anderer Art positiv aus: bei längeren Einkaufstouren, Ausflügen und Besuchen bei kinderlosen Freunden.
HILFSMITTEL SPIELZEUG
»Was sagt Grete eigentlich dazu?«
DER EBEN GESCHILDERTE TIPP stößt zum Teil an Grenzen: Entweder hat kein Freund Zeit, oder ein weiteres Kind passt nicht ins Auto. In solchen Fällen müssen die Eltern verstärkt ran (Ideen siehe > ). Bei einem kleineren Kind kann aber auch als Ersatz für den richtigen Freund ein Spielzeugkumpel einspringen: Teddy Bert oder Puppe Grete. Hauptsache ist, dies »Wesen« steht Ihrem Sprössling sehr nahe. Denn dann hilft es Ihnen, Motivationslöcher bei Ihrem Kind zu stopfen.
Erstens beschäftigt sich Ihr Kind mit diesem Spielzeug unterwegs, es kommuniziert mit ihm. Dadurch liegt sein Augenmerk nicht nur auf dem Laufen oder Gefahrenwerden. Sie können auch ein Gespräch beginnen, indem Sie zum Beispiel seine Puppe fixieren und fragen: »Was sagt die Grete eigentlich dazu?« Oft ist sehr interessant, was Kinder dann verkünden.
Der zweite positive Aspekt am Spielzeugfreund: Er lässt sich von Ihnen gezielt als Motivationshilfe einsetzen, indem Sie ihm Ihre Stimme leihen (idealerweise eine verstellte Stimme) und ihn dadurch beseelen. Ihr Kind nimmt eine »sprechende« Puppe verstärkt als Gefährten wahr. So kann sie beispielsweise zu zügigerem Tempo animieren, indem sie kräht: »Jetzt rennen wir zwei bis zum Baum!« Oder Teddy kann sich über Bagger am Straßenrand wundern und darüber mit dem Sprössling unterhalten. Witzig ist auch, wenn die Puppe eine aufsässige Rolle übernimmt (»Ich gehe nicht weiter, ich will hierbleiben!«), weil dies Ihr Kind meist animiert, in die »vernünftige« Elternposition zu schlüpfen – und sich auch so zu verhalten. Belehren macht ja solchen Spaß!
SPASSFAKTOR SCHOKOBAUM
Organisiertes Kuriosum im Grünen
STELLEN
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