Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eltern-Trickkiste

Die Eltern-Trickkiste

Titel: Die Eltern-Trickkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
Vom Netzwerk:
der Regel mit und bejaht. Nun erheben Sie sich, und weiter geht’s. Gegebenenfalls wird nach einer Weile erneut aufgetankt.
    HINFALLEN, NA UND?
    Nur eingreifen, wenn’s nötig ist
    KINDER SIND GANZ SCHÖN FIX. Auf zwei Beinen oft zu fix für elterliche Nerven. Wird’s tatsächlich gefährlich, ist Klartext nötig: Sagen Sie dem Kind, was es konkret tun soll (nicht, was es lassen soll – siehe > ). Doch droht schlimmstenfalls ein blutendes Knie, ist es besser, den Mund zu halten, so schwer es dem beschützenden Elternherz auch fallenmag. Denn Kinder müssen eigene Erfahrungen sammeln und lernen, ihr Tempo richtig einzuschätzen. Und mal im Ernst: Was ist am Hinfallen so schrecklich? Fuß- und Handballspieler tun es alle naselang. Kinder haben sogar einen noch viel natürlicheren Hinfallmechanismus – fast wie kleine Kätzchen. Dass Stürze sie oft nicht mal stören, ist beim Toben zu beobachten: Sie fallen, springen auf und laufen weiter. Es sei denn, sie sind zum Beispiel auf Rollsplitt ausgerutscht und haben sich wirklich wehgetan – für solche Fälle ist bei längerem Unterwegssein Pflaster plus Desinfektionsmittel nützlich.
    Ein weiterer Grund, warum sich der kleine Mensch nicht einfach aufrappelt und weiterspringt, kann sein, dass er von einem überfürsorglichen Erwachsenen negativ beeinflusst wird.
    Beobachten Sie mal Kleinkinder: Sie fallen und gucken verdutzt um sich. Kommt von den Eltern nun ein erschrecktes »Ach!« oder gar »Hast du dir wehgetan?«, spiegelt das Kind sogleich den Schrecken wider, den es beim Erwachsenen wahrnimmt. Es bleibt unsicher sitzen und fängt womöglich an zu weinen. Kümmert sich dagegen niemand um den Sturz oder ermuntert Mama/Papa »Los, aufstehen, weiter geht’s! Guck mal, dahinten sind Enten!«, rappelt sich der kleine Wicht in der Regel tränenlos auf, als sei nichts gewesen. Hingefallen – na und?! Verleiden Sie also Ihrem Kind nicht das Vorwärtskommen durch hätte, könnte, würde und pass auf. Mischen Sie sich nur ein, wenn’s unbedingt nötig ist, und gönnen Sie dem Nachwuchs eigene Erfahrungen – ohne zu enges Tempolimit.
    BEGRENZTES TRAGEN
    Auf den Arm? Nur bis Punkt X!
    ES IST EIN HERRLICHES GEFÜHL, getragen zu werden – so wie einst im Mutterleib. Und es ist auch wunderbar, eine geliebte Person zu tragen. Viele Eltern bücken sich daher flink, wenn ihr Kind unterwegs »Arm!« fordert. Oft bringen sie es sogar selbst auf diese Idee, indem sie den Spross aus Eigeninitiative tragen – vorm ersten Meckern über müde Füße. »Ups!«, mag der kleine Schatz dann denken, »das ist aber angenehm!« Und schon ist das Grundmuster für die nächsten Fußmärsche gelegt. WeichtMama oder Papa davon ab, ist Quengelei sicher. Eltern, die nicht gern Lasttier spielen, sollten es somit vermeiden, ihr Kind ohne guten Grund unterwegs auf den Arm zu nehmen. Zumal diejenigen, die das Laufpensum für ihren Nachwuchs nach und nach erhöhen, wissen, welche Strecken die Beinchen lässig bewältigen können. Alles Training!
    Jeder Grundsatz hat allerdings Grenzen. Macht Ihr Kind schlapp, weil Sie sich in der Entfernung verschätzt haben, ist Tragen besser als eine Zerreißprobe. Tun Sie es dann aber nicht ziellos. Vereinbaren Sie lieber Abschnitte: »Ich schleppe dich nur bis zum Baum« oder »An der Ampel nehme ich dich wieder auf den Arm«. Es kann nämlich passieren, dass durch äußere Reize der Tragewunsch plötzlich passé ist.
     
    Johannes machte mit seinen Eltern in Tunesien Urlaub. Vom Strand zum Hotel laufen? Der Zweijährige wollte lieber getragen werden und quengelte. Bei Mama biss er auf Granit, aber Papa gab bei ausdauerndem Betteln nach. Der Kleine lernte schnell: Nach wenigen Tagen verlangte er nur noch in Gegenwart des Vaters nach dem Arm. War er mit Mama allein, lief er die Strecke problemlos.
    UNIVERSALREZEPT 25
    YIN-UND-YANG-SPIEL
    Abwechselnd den Ton angeben
    Wenn Streit in der Luft liegt oder verschiedene Interessen berücksichtigt werden sollen, ist oft das Yin-und-Yang-Spiel die Lösung: Alle Beteiligten dürfen abwechselnd eine Zeit lang bestimmen, was gemacht wird. Am Sonntag darf erst Mama den Ton angeben – und wünscht sich eine Lesepause. Dann ist die Tochter dran – und möchte mit den Eltern Rad fahren. Später muss sie zwar warten, bis – Papas Wunsch – das Auto gewaschen ist, aber dabei kann sie sich schon auf das Brettspiel freuen, das Mama noch mal spielen möchte.
    Hilfreich ist beim Yin-und-Yang-Spiel, wenn für jeden der gleiche

Weitere Kostenlose Bücher