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Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Verbrechen auf und trug dazu bei, dass die Gesellschaft besser funktionierte. Sie selbst schrieb Bücher, die zur Unterhaltung gelesen wurden. Auch wenn sie manchmal am liebsten vor Wut gebrüllt hätte, war klar und akzeptierte sie auch, dass sie meistens den Kürzeren zog.
    Seufzend stand sie auf und folgte ihrem Mann in die Küche.
    »Sind die drei im Bett?« Patrik nahm die Zutaten für seinen Lieblingssnack aus dem Schrank: Knäckebrot, Butter, Kaviarpaste und Käse. Erica schüttelte sich bei dem Gedanken, dass er das Ganze auch noch in heißen Kakao stippen würde.
    »Ja, sie sind ausnahmsweise alle gleichzeitig eingeschlafen. Sie haben am Vormittag wunderbar gespielt und waren daher hundemüde.«
    »Schön.« Patrik setzte sich zum Essen an den Küchentisch.
    Erica ging zurück ins Wohnzimmer, um noch ein bisschen zu schreiben, bevor die Kinder wieder aufwachten. Gestohlene Augenblicke. Mehr war im Moment nicht drin.
    Im Traum brannte es. Voller Entsetzen drückte Vincent sein Gesicht an die Scheibe. Hinter ihm loderten immer größere Flammen auf. Züngelnd kamen sie ganz nah an ihn heran und versengten seine blonden Locken. Er schrie lautlos. Sie wollte sich gegen die Scheibe werfen, das Glas zertrümmern und Vincent aus den Flammen retten, die ihn zu verschlingen drohten, doch sosehr sie sich auch bemühte, ihr Körper gehorchte ihr nicht.
    Dann hörte sie Mårtens Stimme. Vorwurfsvoll. Er hasste sie, weil sie Vincent nicht retten konnte und tatenlos zusah, wie er vor ihren Augen lebendig verbrannte.
    »Ebba! Ebba!«
    Seine Stimme spornte sie an, es noch einmal zu versuchen. Sie musste losrennen und die Scheibe zerschlagen. Sie musste …
    »Ebba, wach auf!«
    Jemand packte sie an den Schultern und zwang sie, sich aufzusetzen. Langsam verflüchtigte sich der Traum, doch sie wollte ihn festhalten, sich in die Flammen stürzen und vielleicht für einen kurzen Moment Vincents zarten Körper in ihren Armen halten, bevor sie beide starben.
    »Du musst aufwachen! Es brennt!«
    Plötzlich war sie hellwach. Der Rauch stach ihr in die Nase, und sie bekam einen schlimmen Hustenanfall. Als sie den Kopf hob, sah sie die Rauchwolke, die sich ins Zimmer wälzte.
    »Wir müssen raus!«, schrie Mårten. »Kriech unter dem Rauch durch. Ich komme gleich nach. Ich versuche nur noch, den Brand zu löschen.«
    Ebba stolperte aus dem Bett und fiel hin. An ihrer Wange spürte sie die heißen Holzdielen. Sie war unfassbar müde, und ihre Lunge schmerzte. Woher sollte sie die Kraft nehmen, sich irgendwohin zu schleppen? Sie wollte liegen bleiben und nur noch schlafen, sie schloss die Augen und fühlte eine lähmende Trägheit in allen Gliedern. Hier würde sie Ruhe finden. Nur für einen Augenblick.
    »Hoch mit dir! Du musst hoch!« Mårtens schrille Stimme riss sie aus ihrem Dämmerzustand. Normalerweise hatte er nie Angst. Nun packte er ihren Arm und zerrte sie unsanft auf alle viere.
    Widerwillig setzte sie sich in Bewegung. Auch sie bekam es jetzt mit der Angst zu tun. Mit jedem Atemzug drang der Rauch tiefer in ihre Lunge ein, wie ein langsam wirkendes Gift, doch sie starb lieber an den Folgen des Rauchs als in den Flammen. Die Vorstellung, ihre Haut würde brennen, ließ sie aus dem Zimmer kriechen.
    Plötzlich war sie verwirrt. Sie hätte doch wissen müssen, wo sich die Treppe befand, aber ihr Gehirn schien nicht zu funktionieren. Sie sah nur dichten dunkelgrauen Nebel vor sich. Panisch krabbelte sie direkt geradeaus, zumindest wollte sie nicht im Rauch stecken bleiben.
    In dem Moment, als sie die Treppe erreichte, rannte Mårten mit dem Feuerlöscher an ihr vorbei und in drei großen Sätzen die Treppe hinunter. Ebba folgte ihm mit dem Blick. Genau wie im Traum hatte sie das Gefühl, ihr Körper würde ihr nicht mehr gehorchen. Ihre Glieder verweigerten jegliche Bewegung, und reglos verharrte sie auf allen vieren, während der Rauch immer dichter wurde. Wieder hustete sie, ein Hustenanfall jagte den anderen. Ihre Augen tränten, und ihre Gedanken kreisten um Mårten, aber sie hatte nicht genügend Energie, sich Sorgen um ihn zu machen. Und sie spürte die Verlockung, sich einfach nicht mehr zu bewegen. Zu verschwinden und die Trauer, die Leib und Seele peinigte, hinter sich zu lassen. Ihr wurde schwarz vor Augen. Langsam legte sie sich auf den Boden, den Kopf auf den Armen, schloss sie die Augen. Rings um sie war es warm und weich. Erneut breitete sich diese Trägheit in ihr aus. Sie hieß sie erfreut willkommen, diese

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