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Die englische Rose

Die englische Rose

Titel: Die englische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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alles."
    „Ich weiß." Da sie nicht nachtragend war, hatte sie ihren Zorn auf ihre Mutter längst überwunden.
    „Und wenn ihr Buch erscheint, kehrst du nach Sydney zurück." Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    „Ja, ich muss, und ich möchte es auch. Rebecca wird natürlich auch hinfliegen. Nur schade, dass Ally dann noch nicht da ist. Ich möchte hier sein, wenn sie zurückkommt."
    „Und ich möchte weg sein", erklärte Grant.
    „Was soll das heißen?" erkundigte Francesca sich besorgt.
    Er stieß einen amüsierten Laut aus. „Drei sind einer zu viel. Vor allem wenn man frisch verheiratet ist."
    Francesca blieb stehen und blickte starr zu ihm auf. „Euer Haus ist doch groß genug!"
    „Was ist los, Schatz? Rafe und Ally wollen bestimmt allein sein."
    Sie war davon überzeugt, dass die beiden außer sich sein würden, wenn Grant wegging. „Wo willst du denn hin?" fragte sie. „Ich hätte nie gedacht, dass du Opal verlassen könntest. Abgesehen davon, dass es dein Zuhause ist, ist es auch der Standort für Cameron Airways."
    „Das kann man ändern." Er klang, als hätte er bereits alles geplant.
    „Dann ist es also dein Ernst?" Sie war völlig außer sich.
    „Absolut."
    „Wissen Rafe und Ally von deinen Plänen?"
    „Noch nicht. Natürlich versichern sie mir ständig, dass Opal auch mein Zuhause ist."
    Francesca fühlte sich wie in Trance. „Wohin willst du gehen?"
    Grant nahm ihre Hand und ging weiter. „Weiter ins Landesinnere. Oder nach Darwin."
    „Nach Darwin?" wiederholte sie entsetzt. Das war mindestens tausend Meilen entfernt.
    Er nickte. „Ich kenne dort ein schönes Anwesen, das möglicherweise bald verkauft wird."
    Sie warf ihm einen bestürzten Blick zu, ohne sich dessen bewusst zu sein, dass er es im Mondlicht sah. „Alle werden dich schrecklich vermissen." Vor allem ich, fügte sie im Stillen hinzu.
    Eine Weile war er fast verrückt vor Verlangen. Am liebsten hätte er sie an sich gepresst, um ihren weichen Körper zu spüren und ihren Duft einzuatmen. Doch er beherrschte sich und streichelte stattdessen mit dem Daumen ihre Handfläche. Was hielt ihn davon ab, mit ihr zu schlafen? Bei anderen Frauen hatte er sich in der Hinsicht nie so gequält. Die Antwort war, dass sie ihm zu viel bedeutete. Sie war Lady Francesca de Lyle, Tochter eines englischen Earls und der international bekannten Bühnenschauspielerin Fiona Kinross. Wenn sie eine Frau aus seinen Kreisen gewesen wäre, hätte er sie sofort zum Altar geschleppt.
    Francesca kam aus einer Familie mit jahrhundertealter Tradition. Selbst Fee hatte erklärt, dass Francesca zu Höherem bestimmt war.
    „So weit gehe ich nicht weg", brachte Grant schließlich hervor. „Nur so weit, wie ein Flugzeug kommt. Ich möchte nicht bei Hubschraubern bleiben. Dad hat mir einen Teil von Opal hinterlassen, auch wenn ich nicht die Nummer eins bin."
    Für mich bist du es, dachte Francesca und wandte das Gesicht ab. „Warum baust du dir nicht ein eigenes Haus auf Opal? Dort ist doch genug Platz."
    Plötzlich verspürte er ein unbeschreibliches Hochgefühl. Warum war er nicht selbst auf die Idee gekommen? „Auf Opal hat es immer nur eine Heimstätte gegeben."
    Francesca warf ihm einen flüchtigen Blick zu. Sie hatte seinen Stimmungsumschwung bemerkt. „Zwei Cameron-Brüder, die einander lieben und nicht getrennt werden möchten? Selbst wenn sie nicht in einem Haus wohnen wollen, wäre ein zweites doch die ideale Lösung gewesen. Und ich werde dir genau sagen, wo du es bauen solltest."
    Fast musste er lachen. „Los, sag es mir." Er schlug den Pfad ein, der zu dem von Mauern umgebenen Garten führte. Dort gab es einen Teich mit einer Nymphe aus Stein und zwei Bänke, und es duftete nach Rosen, Jasmin und Boronien.
    Tagsüber war es hier ruhig und friedlich, abends ausgesprochen romantisch. Vielleicht hatte er sich so große Sorgen gemacht, dass er plötzlich an den Punkt gekommen war, an dem ihm alles egal war. Jedenfalls führte er Francesca zu einer Bank und wischte die wenigen heruntergefallenen Blätter und Blütenblätter mit einem Taschentuch weg, damit ihr hübsches blaues Kleid nicht schmutzig wurde. Es war kurz und betonte ihre langen, schlanken Beine. Der tiefe Ausschnitt gab den Ansatz ihrer Brüste frei - ein verführerischer Anblick. Er wusste, dass die rosigen Knospen wie köstliche kleine Beeren schmecken würden.
    Das Atmen fiel ihm schwer. Verlangen machte einen Mann lächerlich.
    „Ich dachte, du wüsstest es."

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