Die Enterprise im Orbit
nötige Reichweite.«
»Berechnen Sie den Kurs, Fähnrich Haines.«
»Jawohl, Sir.« Sie kehrte an die Navigationskonsole zurück, drückte auf verschiedene Tasten. »Kurs berechnet, Mr. Spock.«
»Gut, dann geben Sie ihn ein, Fähnrich Haines.«
McCoy brauste erbost auf. »Sie wollen ohne Kirk und die anderen von hier weg und einfach durch die Galaxis jagen, nur weil eine Wasserstoffwolke ein bißchen verrückt spielt? Spock, benutzen Sie doch Ihren Kopf! Die drei sind seit mehr als zwei Stunden von Bord!«
»Ich jage nicht einfach durch die Galaxis«, erwiderte Spock ruhig und beobachtete seine Instrumente. »Ich verfolge den Captain, Leutnant Uhura und Fähnrich Chekov. Und diese verrückt spielende Wasserstoffwolke ist die einzige Spur, die wir haben.«
»Kurs programmiert, Mr. Spock«, meldete Fähnrich Haines.
»Dann los, Krümmungsfaktor zwei.«
Aller Augen richteten sich auf den Hauptbildschirm.
Auch Chekov hatte seine Schwierigkeiten. Er war nervös zurückgewichen, als das Mädchen mit den langen Reißzähnen seine Tür aufgemacht hatte und ebenfalls mit einem zugedeckten Korb hereingekommen war. Zu seinem Entsetzen las er verlangende Bewunderung in den gelben Katzenaugen der leopardenhaarigen Tamoon.
»Sie – Sie sind für mich ausgewählt worden?« stieß er stammelnd hervor.
Ihre Erwiderung war etwas, das wie ein betrübtes Winseln klang. »Nein, ich bin nur deine Ausbilderin. Ich bringe dir deine Stärkung.« Sie stellte den Korb auf die Bank an der Wand und versuchte ganz offensichtlich, mit ihm zu flirten. »Chi-ko! Das ist ein hübscher Name«, stellte sie fest.
»Chekov«, verbesserte er.
Obgleich ihre langen Zähne eine deutliche Aussprache verhinderten, probierte sie es noch einmal. »Es ist ein sehr schöner Name. Chi-koff.« Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Du darfst mich Tamoon nennen.«
Chekov wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn. »Sehr – sehr erfreut – Miß …«
»Du bist ein gutaussehendes Exemplar.« Sie musterte ihn bewundernd von Kopf bis Fuß. »Du gefällst mir besser als die anderen.«
Chekov, der oft genug seinen Mut gegenüber galaktischen Feinden bewiesen hatte, war bei der plumpen Koketterie dieses fremdartigen Mädchens alles andere als wohl zumute. Als sie erklärte: »Ich werde dich so gut ausbilden, daß mein Versorger dich übernimmt«, wich er noch weiter zurück. »Das ist sehr freundlich von Ihnen, Miß, aber …«
Er hatte die Bank erreicht. Seine Kniekehlen schlugen so heftig dagegen, daß er darauf niedersank. Sofort setzte Tamoon sich neben ihn und lächelte ihn mit spitzen Reißzähnen noch verführerischer an.
»Wenn mein Versorger zufrieden ist, werden wir vielleicht sogar füreinander ausgesucht.«
Ein ungewolltes Stöhnen entschlüpfte ihm. Mitleidig blickte Tamoon ihn an. »Du bist bestimmt hungrig, Chi-koff.« Sie hob den Korbdeckel ab und deutete auf die Schüsseln. »Iß, Chi-koff.«
»Chekov«, korrigierte er. »Nein, danke. Ich habe keinen Hunger.«
Was man von Kirk nicht behaupten konnte. Mit sichtlichem Appetit verschlang er den Inhalt der Metallschüsseln. Shahna sah ihm erfreut dabei zu. Als er fertig war, seufzte er zufrieden.
»Ich wußte gar nicht, daß ich solchen Hunger gehabt hatte. Was immer diese Speisen waren, sie haben gut geschmeckt.«
»Das war Stärkung«, erklärte sie ihm. »So nennen wir es.« Sie stellte die leeren Schüsseln säuberlich in den Korb zurück. Kirk betrachtete sie nachdenklich. Er war sich ihrer großen Schönheit nur allzu bewußt.
»Stärkung«, echote er. »Sehr praktisch. Und wie nennst du diesen Kragen?«
Die Saphiraugen blickten ihn an. »Das ist das Zeichen unseres Versorgers. An der Farbe des Juwels erkennt man, welchem Versorger man gehört. Wenn du versteigert bist, wirst du auch einen farbigen Edelstein bekommen.«
»Versteigert? An den Höchstbietenden?«
Verwirrt erwiderte sie: »Wenn du ausgebildet bist, bekommst du den Reif des Versorgers, der die meisten Quatloos für dich geboten hat.«
Kirk nickte. »Ich werde also sein Leibeigener. So nennt man das bei uns.«
Ganz offensichtlich wußte sie mit dem Wort nichts anzufangen. Als sie den Deckel wieder auf den Korb gab, sagte Kirk. »Dieser Kragen des Gehorsams – ist Galt der einzige, der ihn – bewegen kann?«
»Du meinst, um damit zu warnen und zu bestrafen?«
»Ja. Wie macht er es?«
»Es ist nicht erlaubt, darüber zu sprechen«, sagte sie fest.
Er deutete auf den Korb. »Bist du – ich
Weitere Kostenlose Bücher