Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
geärgert?«, wollte Meryl wissen. »Und wer hat was gesagt?«
    Kyle war zwar gekommen, um James zu verteidigen, aber er wollte auch niemanden verpfeifen. »Einfach alle United-Fans.«
    Meryl wirkte müde, und James merkte, dass sie nach Bier roch. Er hatte das Gefühl, dass er mit einer Entschuldigung glimpflich davonkommen könnte. »Ich habe nicht an die Kleinen gedacht«, gab er ernst zu. »Das tut mir wirklich leid. Ich schwöre, es kommt nicht wieder vor.«
    Meryl schien noch nicht ganz überzeugt und wandte sich an Kyle. »Bring James auf sein Zimmer, damit er sich beruhigen kann. James, den Rest der Saison darfst du dir keine Spiele mehr zusammen mit den anderen ansehen und dein Taschengeld wird zwei Wochen lang eingezogen.«
    Â»Ja, Miss, tut mir leid«, nickte James.

    Doch seine Zerknirschung währte nur so lange, bis Meryl wieder hineingegangen war, um sich das Spiel weiter anzusehen. Als er mit Kyle auf den Lift wartete, regte er sich furchtbar auf: »Meryl ist so eine dumme Kuh! Zwei Wochen! Was habe ich denn schon getan, was die anderen nicht getan haben? Und dieser verdammte Mo! Ich hätte gute Lust, in sein Zimmer zu gehen und ihm einen Riesenhaufen aufs Bett zu setzen.«
    Â»James, erstens ist das nur ein Fußballspiel«, erwiderte Kyle genervt, als sie den leeren Aufzug betraten. »Und zweitens war Meryl ziemlich fair, wenn man bedenkt, dass du beinahe eine Schlägerei angefangen hättest. Ich habe Leute schon Strafrunden laufen oder Wäschedienst schieben sehen für viel weniger als das, was du gerade getan hast.«
    Â»Du stellst dich also auch noch auf ihre Seite, ja?«, giftete James. »Alle sind gegen mich! Und ich hasse dieses beschissene Manchester-United-Team! Ich wünschte, ihr Bus hätte einen Unfall auf der Autobahn oder in ihrer Umkleide ginge eine Bombe hoch!«
    Â»Oh Gott, James!«, lachte Kyle. »Jetzt komm mal wieder runter, du Psycho!«
    Aber James war so wütend, dass er gegen den Aluminiumstreifen über den Liftknöpfen schlug und sich prompt an der Faust verletzte. »Verdammt!«, schrie er, hielt sich die Fingerknöchel und verzog vor Schmerz das Gesicht.
    Kyle wusste, dass James erst recht durchdrehen würde, wenn er ihn lachen sah, und beherrschte sich
mühsam. Doch sobald sich die Aufzugtüren öffneten, rannte Kyle in den Gang.
    Â»Was ist los?«, fragte James.
    Â»Ich muss aufs Klo!«, log Kyle.
    James’ Zimmer lag gleich gegenüber seinem, daher knallte Kyle schnell die Tür hinter sich zu und warf sich direkt aufs Bett, drückte seinen Kopf in die Kissen und heulte fast vor Lachen, als er an James’ Aufstand im Lift und sein unglaublich jämmerliches Gesicht dachte, als er sich die Faust anschlug.
    Und er musste noch heftiger lachen, als er hörte, wie James seine eigene Zimmertür zuknallte, herumtobte und Mo, Meryl und ganz besonders Cristiano Ronaldo in die tiefste Hölle verfluchte.

17
    Als Kyle sich wieder unter Kontrolle hatte, sah er auf den Wecker neben seinem Bett und stellte fest, dass es schon nach neun war. Er schaltete den Fernseher ein, um sich die letzten Minuten des Spiels anzusehen. Allerdings merkte er schnell, dass ihm unten in der Halle vor allem die Fan-Atmosphäre gefallen hatte, während ihn das Spiel selbst gar nicht so sehr interessierte, um es mit voller Aufmerksamkeit zu verfolgen. Daher setzte er sich an seinen Schreibtisch und erweckte seinen Laptop mit der Leertaste zum Leben.

    Er hatte nur eine einzige E-Mail, die auch noch von seiner Englischlehrerin stammte und ihn daran erinnerte, dass sein letzter Aufsatz ungenügend war und er ihn diese Woche noch einmal schreiben musste. Es war zu frustrierend, um weiter darüber nachzudenken, doch gerade als er aufstand, tauchte in einer Ecke des Bildschirms das Chatfenster des Windows Messengers auf.
    Â 
    Aizat FIGHT THE POWER sagt: Hallo
    Â 
    Schuldbewusst setzte sich Kyle wieder hin. Seit seiner Rückkehr aus Malaysia hatte er kaum mehr an die Ereignisse dort gedacht. Das Leben auf dem Campus war einfach zu hektisch mit Unterricht, Training, Missionen und dem ganzen zwischenmenschlichen Kram, der noch dazukam.
    Er öffnete das Chatfenster und antwortete Aizat.
    BLUEMAN 69 sagt: Auch Hallo. Wie geht’s?
    Aizat FIGHT THE POWER sagt: Ziemlich beschissen, ehrlich gesagt.
    BLUEMAN 69 sagt: Was ist los?
    Aizat FIGHT THE POWER sagt: Alles. Stecke in dieser

Weitere Kostenlose Bücher