Die Entscheidung
Blechschachtel fest. Alle hier sind krank wegen irgendwelcher Bakterien im Wasser. Grandma war eine Woche im Krankenhaus. Und jetzt verliert Arsenal gegen ManU.
BLUEMAN 69 sagt: Und was hast du so gemacht?
Aizat FIGHT THE POWER sagt: Hab ein wenig für den Zimmermann gearbeitet, der immer Fisch aus dem Dorf gekauft hat. Türrahmen für das Regency Plaza gebaut.
BLUEMAN 69 sagt: Verrat!
Aizat FIGHT THE POWER sagt: Genau. Aber hatte keine Wahl. Er zahlt ganz gut, ist aber nichts Festes. Grandma musste ihre Kette verscherbeln, damit wir Wati Antibiotika kaufen konnten, als sie krank wurde.
BLUEMAN 69 sagt: Tut mir sehr leid!
Aizat FIGHT THE POWER sagt: Ein paar aus dem Lager wollen eine Protestgruppe gründen. Keine groÃe Sache, aber man muss es wenigstens versuchen, oder?
BLUEMAN 69 sagt: Kann ich irgendwie helfen? Aizat FIGHT THE POWER sagt: Ideen, Geld, Publicity, Bücher!!!
BLUEMAN 69 sagt: Publicity und Ideen  â ich werd mal nachdenken. Mit Geld sieht es schlecht aus. Bücher  â was für Bücher?
Aizat FIGHT THE POWER sagt: Politische Kampagnen. Che Guevara. Guerillataktik.
BLUEMAN 69 sagt: Wollt ihr eine Kampagne starten oder einen Krieg anfangen?
Aizat FIGHT THE POWER sagt: Vielleicht beides. Aaaaaah!
BLUEMAN 69 sagt: Was ist?
Doch im selben Moment wurde Kyle klar, was los war; aus dem Zimmer gegenüber ertönten Jamesâ Schreie, und etwas wurde an die Wand geworfen.
Aizat FIGHT THE POWER sagt: OâShea in der 89. Arsenal 2, United 4. Ich hasse United soooooooo!
BLUEMAN 69 sagt: Du musst meinen Kumpel James kennenlernen. Ihr habt viel gemeinsam.
Aizat FIGHT THE POWER sagt: Kannst du mir Bücher schicken? Oder mir sonst irgendwie helfen? Wir sind ein Haufen Hitzköpfe ohne Ideen âº
BLUEMAN 69 sagt: Glaub schon. Aber da wird einem ja angst und bange! Tu bloà nichts Verrücktes!
Aizat FIGHT THE POWER sagt: Keine Sorge. Bin zu hübsch für den Knast. Die würden mich fertig machen.
BLUEMAN 69 sagt: Ich versuch, dir ein paar Bücher zu schicken. Mal sehen, was ich in Sachen Publicity machen kann. Irgendjemand muss sich doch dafür interessieren, was mit eurem Dorf passiert ist.
Aizat FIGHT THE POWER sagt: Danke. Muss Schluss machen. Nur noch 52 Sek. und kein Geld mehr. BLUEMAN 69 sagt: Wann bist du wieder bei MSN?
Aizat FIGHT THE POWER sagt: Weià nicht. Versuch ein oder zwei Mal die Woche online zu gehen, wenn ich Geld hab. Das Webcafé zeigt FuÃball, bin online, wenn Arsenal spielt.
BLUEMAN 69 sagt: Also bis dann.
Die letzte Nachricht wurde nicht empfangen. Aizat FIGHT THE POWER ist offline.
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Nach dem Chat kam Kyle ins Grübeln. Er fragte sich, wo er eigentlich den Zettel mit Aizats Mail-Adresse hingelegt hatte und wie er ihm wohl helfen konnte.
Dann beschloss er, ein paar Suchbegriffe bei Google einzugeben. Tsunamiopfer war zu vage und brachte Tausende von Treffern, die zur Katastrophe führten. Tsunami Zwangsevakuierung half ihm auch nicht weiter. Dann versuchte er es mit Hotelbau Landenteignung.
Die ersten Links führten zu verschiedenen Baugesellschaften und Storys über amerikanische Rechtsstreitigkeiten zwischen Bauunternehmern. Der fünfte Link erschien schon etwas hilfreicher: die PDF-Datei eines Berichts der Vereinten Nationen über Chancen und Gefahren des globalen Tourismus .
Der Bericht war 226 Seiten lang, enthielt Grafiken, Statistiken und war ziemlich klein und eng gesetzt. Kyle speicherte das Dokument auf seiner Festplatte in der Hoffnung, noch etwas leichter Verdauliches zu finden, bevor er sich damit befasste.
Doch gerade als er das PDF schlieÃen wollte, fiel sein Blick auf Anhang H  â nichtstaatliche Organisationen, die sich auf Tourismus-Fälle spezialisiert hatten. Der erste Eintrag handelte von einer Wohltätigkeitsorganisation namens Guilt Trips  â Kampagnen für nachhaltigen Tourismus und Ureinwohner, die von der Tourismusbranche bedroht oder benachteiligt werden.
Darunter waren Kontaktdaten und eine Webadresse angegeben.
Kyle öffnete ein neues Fenster in seinem Browser und gab die Adresse von Guilt Trips ein, die ihn zu einer enttäuschend dilettantisch wirkenden Seite führte, als sei sie im Rahmen eines Schulprojekts entstanden. Bei näherem Hinsehen war Kyle jedoch zunehmend gebannt, auch wenn die Webseite nicht gerade einen Design-Preis gewinnen würde; er klickte auf eine Weltkarte und vertiefte sich in Berichte
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