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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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denken.
    Was also, wenn es kein gewöhnlicher Sturm war? War es möglich, dass Charlies Reisen zu anderen Planeten oder anderen Dimensionen oder wohin auch immer, etwas mit diesem Unwetter zu tun hatten?
    Offensichtlich waren Charlie und ihre beiden merkwürdigen Freunde noch einmal hier gewesen. Nachdem sie frühmorgens am Trollsee im Nebel verschwunden waren, hatten sie sich einige Stunden später in der Bibliothek von Storby weitere Bücher ausgeliehen. Falls Charlies Geschichte stimmte, und somit auch diese seltsamen Zeitverschiebungen existierten, waren sie vermutlich Wochen oder gar Monate fort gewesen.
    Was mag in dieser Zeit passiert sein? Weshalb benötigt Charlie Bücher über die nordische Mythologie und Runenmagie? Gab es da einen Zusammenhang?
    Jonas’ Gedanken schlugen Purzelbäume. Ihm fiel das Gespräch über die Augenfarben ein, das er mit Charlie beim Off-Road fahren geführt hatte. Was hatte es damit auf sich? Und auch der Name Oden flatterte durch Jonas Gehirn. Hatte Charlie nicht erzählt, dass ein mächtiger, böser Magier namens Oden dort herrschte?
    Dort ... Wo war dort?
    Charlie hatte es Vanaheim genannt. Sie hatte von Fabeltieren und Magie gesprochen ...
    Das ergab doch alles keinen Sinn. Wie sollte Charlies Geschichte mit diesem Sturm zusammenhängen?
    Jonas wurde aus seinen Gedanken gerissen. Der Student hatte das Radio lauter gedreht. Die Stimme des Nachrichtensprechers hallte durch die Bibliothek. Jonas stapfte zu dem jungen Mann hinüber, der mit halboffenem Mund und ungläubigem Gesichtsausdruck lauschte. Ab und an schüttelte er den Kopf, als könnte er dadurch die Glaubwürdigkeit des Gesagten in Frage stellen.
    »Die ungewöhnliche Wetterfront, die eine extreme Kälte mit sich führt, hat sich mittlerweile über ganz Südschweden ausgebreitet und wächst weiter«, verkündete der Sprecher mit nüchterner Stimme.
    »Nachbarländer wie Dänemark, Norwegen und Deutschland verfolgen das Geschehen mit größter Besorgnis. Wächst dieser Sturm in gleichbleibender Geschwindigkeit weiter, wird er in Kürze Kopenhagen erreichen. Die Behörde der dänischen Hauptstadt hat den Notstand ausgerufen, doch wie hier in Südschweden wird das Unwetter die meisten Menschen unvorbereitet treffen. An den Küsten führt der Sturm zu ungewöhnlich hohem Wellengang. Jeglicher Schiffsverkehr wurde eingestellt. Sturmflutwarnungen bestehen für die gesamte Ost- und Westküste Südschwedens«, berichtete der Nachrichtensprecher und fuhr fort:
    »Die merkwürdigen Wetterverhältnisse hier in Schweden sind für die Wissenschaftler ebenso rätselhaft wie die Katastrophe, die sich vor wenigen Stunden in Österreich zugetragen hat. Nachdem sich der bei Salzburg liegende Untersberg um mehrere Kilometer verschoben und dabei die Stadt dem Erdboden gleich gemacht hatte, sind die Bergungsarbeiten voll im Gange. Berichten zufolge umhüllt den ursprünglichen Standort des Bergmassivs mittlerweile eine mysteriöse Nebelfront. Im Inneren des bläulichen Nebels seien schemenhaft fünf Felsformationen zu erkennen, heißt es in den Berichten aus dem Katastrophengebiet. Über die Herkunft der als säulenartig beschriebenen Strukturen ist nichts bekannt. Den Einsatzkräften ist es bisher nicht gelungen, in das Innere des Nebels vorzudringen. Wie es weiter heißt, verhindere eine Art Kraftfeld eine nähere Untersuchung. Über weitere Entwicklungen und Erkenntnisse halten wir Sie selbstverständlich unterrichtet und informieren Sie umgehend auf allen offenen Frequenzen.«
    Der Nachrichtensprecher machte eine kurze Pause.
    »Zurück zum Sturm, der unser Land in Atem hält«, fuhr er dann zögerlich fort. Man konnte mittlerweile einen beunruhigten Unterton in seiner Stimme deutlich erkennen.
    »Das Unwetter breitet sich weiter aus und hat mittlerweile unsere Hauptstadt Stockholm sowie Oslo und Berlin erreicht ...«
    Jonas und der junge Student starrten sich ungläubig an. Vor ein paar Minuten stand der Sturm doch noch gerade erst vor Kopenhagens Toren! Wenn sich diese unerklärliche Wetterfront so schnell ausbreitete, dann …
    Der Nachrichtensprecher fuhr fort:
    »Breitet sich das Unwetter mit gleichbleibender Geschwindigkeit aus, hat es in wenigen Minuten ganz Europa erfasst. Was das auch für die Rettungsmannschaften und Überlebenden in Österreich bedeutet, ist nicht auszudenken. Das Zentrum des Sturmes hat sich allerdings nicht verschoben und befindet sich immer noch direkt über Storby. Politiker aus aller Welt fordern eine

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