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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Meute Vampirjäger auf den Hals zu hetzen«, bat Alisa mit einem Blick, der seinen Widerstand schmelzen ließ.
    » Nun gut, dann wird es eben ein Roman voller fantastischer Wendungen und der Jagd nach dem mächtigen und grausamen Fürst Dracula.«
    Alisa strahlte ihn an. Sie nahm ein frisches Blatt Papier und schrieb in großen schwungvollen Lettern: Dracula.
    Sie übergab Bram die Feder und trat dann einen Schritt zurück. Mit schief gelegtem Kopf betrachtete sie das Wort.
    » Ja, das wird gut. Und ich wünsche Ihnen überwältigenden Erfolg mit Ihrem Werk.«
    Bram lächelte zynisch. » Danke, das ist sehr nett, doch zuallererst muss ich das Werk einmal schreiben.« Er legte die Stirn in Falten und kaute abwesend auf dem Ende seines Federhalters.
    » Wie werde ich es beginnen?«, murmelte er mehr zu sich gewandt.
    Die drei Vampire schwiegen. Während Luciano aus dem Fenster sah und den Beutezug einer schwarzen Katze draußen im Garten beobachtete, trat Alisa vor das Bücherregal und las die Titel auf den Buchrücken. Franz Leopold stand neben dem Kamin, in seine eigenen Gedanken versunken, während eine ganze Weile nur das Knistern der Flammen zu hören war, die die Kohlenstücke verzehrten.
    » Ich hab’s!«, rief Bram plötzlich und sah in die Runde. Seine Wangen röteten sich vor Aufregung. » Es wird ein Roman, aber ich werde ihn dennoch in Form eines Tagebuchs schreiben, so als hätten die Figuren des Romans alles tatsächlich so erlebt. Es werden also wechselnde Blickwinkel sein. Jeder weiß nur über einen Teil des Ganzen Bescheid und macht sich seine eigenen Gedanken. Ja, der Leser muss all die Facetten nacheinander sammeln und erst, wenn er sie zusammensetzt, erhält er das ganze Bild von Dracula und seiner Geschichte.« Beifallheischend blickte er einen nach dem anderen an.
    » Ein guter Einfall«, bestätigte Alisa, und auch Leo und Luciano bestärkten Bram in seiner Idee.
    Nun, da er einmal in Fahrt war, sprühte Bram geradezu vor Einfällen.
    » Ich könnte zuerst diesen jungen Anwalt nach Transsilvanien reisen lassen, um mit Dracula den Kauf des Hauses in London zu besprechen, wo er sich niederzulassen plant. Die Erde muss zu seinem neuen Domizil transportiert werden, weil– hm, lasst mich überlegen, weil Dracula tagsüber nur in Muttererde ruhen kann!«
    » Ich sehe, wir müssen uns nicht sorgen, dass es unserem Freund Bram an Fantasie mangelt, eine unglaublich spannende Geschichte zu schreiben«, meinte Luciano.
    » Du wolltest wohl sagen eine unglaubliche und spannende Geschichte«, korrigierte Leo, der offensichtlich ebenfalls zufrieden war.
    Bram hörte gar nicht zu. Er war in seine eigene Welt abgetaucht und sah den jungen Kanzleimitarbeiter bereits auf seiner Reise. Er tauchte die Feder ins Tintenfass und schrieb:
    Jonathan Harkers Tagebuch
    Stenografiert
    3. Mai / Bistritza – Am 1. Mai um 20.35 Uhr Abfahrt aus München, Ankunft in Wien um 6.46 mit einer Stunde Verspätung. Budapest scheint eine sehr schöne Stadt zu sein, leider hatte ich nur für einen kurzen Spaziergang in Bahnhofsnähe Zeit. Man hat das Gefühl, den Westen zu verlassen und den Osten mit allen Traditionen türkischer Herrschaft zu betreten, sobald man die Donau, die hier schon majestätisch breit fließt, auf einer der prächtigen Brücken überquert.
    Neugierig sahen ihm die Vampire über die Schulter. Bram schien ihre Anwesenheit völlig vergessen zu haben. Er war zurück in Ungarn und näherte sich nun der Grenze zum Reich hinter den Wäldern: Transsilvanien.
    » Lassen wir unseren Dichter mit seinen Gedanken alleine«, schlug Alisa leise vor, um ihn nicht zu stören.
    » Luciano nickte. » Ja, gehen wir. Ich habe Hunger. Wollen wir zusammen auf die Jagd gehen?« Er entblößte seine blendend weißen Reißzähne.
    Leo tat es ihm gleich. » Aber gerne doch.«
    Er verbeugte sich vor Alisa und bot ihr den Arm. » Darf ich bitten, meine Liebe? Die Stadt und ihre unfassbar vielen Menschen warten mit ihrem köstlichen Blut auf uns.«
    Alisa hakte sich bei ihm unter. Gemeinsam verließen sie das Haus. Als sie im Garten standen, um sich für ihren Rückweg zu wandeln, mahnte sie: » Wir werden aber von jedem nur so viel trinken, dass wir keinem schaden!«
    Luciano verdrehte die Augen. » Alisa, hör auf. Wir sind Vampire! Blutsauger. Die Jäger der Finsternis, wie unser Freund Bram es so schön sagte. Wir haben einen Ruf zu verlieren, wenn wir es uns nicht ordentlich schmecken lassen.«
    Alisa versuchte sich an einem

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