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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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seinen Mundwinkeln warf Bläschen.

„Wer denn?“, wunderte ich mich. „Ich dachte, in Providence ist man sicher?“

„Vor Magie, ja“, hustete Gregor hervor. „Das hier ist… Luzifer selbst hat…“

Er konnte nicht antworten und Thor schüttelte den Kopf. „Wir können Sie nicht alleine hier lassen“, widersprach er und wollte Gregor auf seine Schultern laden. „Wir bringen Sie in ein Krankenhaus.“

Gregor wehrte sich und spuckte dabei noch mehr Blut hervor. „Nein, sie würden mich überall finden. Geht jetzt. Sofort.“

Unsicher sah ich zu Thor, der verbissen den Kopf schüttelte. Sarah dagegen hatte Simons Arm geschnappt, der sich widerwillig von ihr zur Tür ziehen ließ.

„Geht, sucht Constantine“, flehte Gregor. „Nutzt eure Fähigkeiten. Aber verschwindet sofort.“

Vor der Fabrikhalle gab es einen lauten Knall und erschrocken starrten wir zu dem kleinen Fenster. Der schwarze Stoff wurde von einem Windstoß bewegt und Licht fiel von draußen in den düsteren Raum.

„Haut sofort ab“, zischte Gregor und sah Thor eindringlich an. „Mir wird schon nichts passieren. Aber ihr dürft nicht auf sie treffen. Noch nicht.“

Schwere Schritte näherten sich der Tür und Thor zerrte mich am Arm hoch und in den Eingangsbereich. Er jagte Sarah hinterher, die bereits mit Simon im Schlepptau die Eisentreppe nach oben gestürmt war. Kaum hatte mein Fuß die Treppe verlassen und den Holzboden berührt, wurde die Tür unten aufgestoßen. Wir gingen um das Treppengeländer herum und versuchten etwas zu sehen.

Ein Mann kam die Tür hinein. Die langen, braunen Haare hingen ihm ungekämmt und beinahe verfilzt um sein ernstes Gesicht und sein kariertes Hemd spannte sich um die tätowierten Arme. Er wirkte brutal und kräftig.

„Gregor“, knurrte er und ging in den kleinen Raum, aus dem wir gerade verschwunden waren. „Was hast du getan?“

Seine Stimme war tief, aber nicht bedrohlich. Eher tadelnd und irgendwie beinahe sorgenvoll.

Bevor Gregor antworten konnte, betrat eine zweite Person den Eingang. Es war eine blonde Frau in einem langen roten Kleid, deren Blick sofort die Treppe absuchte.

Mein Herz blieb stehen und wir alle wichen eilig vom Geländer zurück.

„Hast du ihn, Torin?“, wollte sie wissen. Ihre Stimme klirrte wie Eis und sie erinnerte mich an Sarah.

Allerdings hätte diese wohl gerade nicht so gesprochen. Sie stand neben mir und ich spürte, wie ihre Hand zitterte. Als ich zu ihr sah, schaute sie mit purer Angst zurück.

„Er ist hier“, antwortete Torin. „Er sieht ziemlich mitgenommen aus.“

„Natürlich tut er das“, entgegnete die Frau und ihre Stimme klang etwas leiser. Vermutlich war sie von der Treppe weg und in den Raum gegangen. „Luzifers Stolz ist eben niederschmetternd. Das hat Luzifer selbst schon am eigenen Leib erfahren müssen.“

Sie lachte eisig auf und mir stellten sich die Haare im Nacken.

„Schaff ihn raus und dann durchsuch‘ hier alles“, befahl sie Torin. „Er hat wohl kaum Selbstgespräche geführt. Irgendwo hier ist noch jemand, da bin ich sicher. Und ich hoffe, es ist wenigstens einer dieser
Lichterben
    .“

Torin knurrte zum Verständnis und seine schweren Schritte entfernten sich.

Ich schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken.

Was sollten wir nur tun?

Thor machte einen Schritt vorwärts, doch der Boden unter seinen Füßen knarzte, weswegen er sofort wieder verharrte.

Die Frau sprach erneut, diesmal jedoch vor dem Gebäude und schnell sah ich zu Thor.

„Was machen wir jetzt?“, flüsterte ich und er sah an mir vorbei.

„Vielleicht können wir uns da hinten verstecken“, meinte er und deutete in die Dunkelheit.

Ich ging voraus, Sarah direkt hinter mir. Viel zu langsam schlichen wir weiter in den großen Raum. Auf der anderen Seite waren hohe Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichten, trotzdem drang kaum Licht zu uns und ich musste mich vortasten.

Mir rutschte das Herz in die Hose, als ich die schweren Schritte von Torin auf der Treppe hörte.

Schnell verschwand ich unter einem Tisch, den ich soeben ertastet hatte und zog Sarah mit mir.

Torin war am Treppenabsatz angekommen und im nächsten Moment wurde es unerträglich hell.

Er hatte einen Lichtschalter gefunden.

Und wie sich in dieser Helligkeit herausstellte, war Sarahs und mein Versteck wirklich vollkommen nutzlos.

Wir saßen unter einer Glasplatte, lediglich drei Meter von Torin entfernt.

Für wenige Augenblicke starrte Torin uns an, dann stürzten

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