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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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gegen die Verfolgung der Hexen aussprach. Also wanderte er nach Süden und gründete seine eigene Siedlung, die vom ersten Tag an so irdisch und unmagisch war, dass sie heute der unmagischste Ort der Ostküste ist.“

„Einfach so?“, warf ich ungläubig ein. „Nur weil dieser Williams nicht an Magie glaubte, liegt seine Siedlung unter einer Art antimagischer Käseglocke?“

Gregor schmunzelte. „Das ist ein sehr passender Vergleich. Aber du hast nicht ganz verstanden; jeder Ort in dieser Welt hat einen eigenen Geist, eine eigene Atmosphäre. Normalerweise glaubt überall irgendwer an Magie und das fließt in den Geist des Ortes mit ein. Hier aber war das nicht so, auch wenn keiner wirklich versteht warum. Es gibt nur eine Handvoll solcher Orte auf der ganzen Welt. Aber es gibt sie.“

„Und deswegen hat Constantine sich hier versteckt“, meinte Sarah. „Weil er hier nicht aufgespürt werden konnte.“

Gregor nickte. „So ist es.“

Ich schüttelte den Kopf. Das Ganze klang irgendwie vollkommen abgedreht und mir begann der Schädel zu brummen.

„An Halloween jedenfalls wird selbst ein Ort wie Providence irgendwie magisch“, fuhr Gregor fort. „Es ist diese eine Nacht im Jahr, in der sich alle Welten öffnen und Magie in der Luft liegt, egal wo man ist. Ich vermute, Constantine hat aus diesem Grund mit euch Kontakt aufnehmen können, aber natürlich weiß ich nicht genau wie.“ Er ließ den letzten Teil wie eine Aufforderung klingen und ich schmiss den Kopf in den Nacken.

„Ich hatte eine Vision und Sarah wollte meine Gedanken lesen“, erklärte ich matt. „Aber das Ganze ging irgendwie nach hinten los und-“ Ich brach ab, weil ich nicht wusste, wie ich es genau beschreiben sollte.

„Wir haben wohl unsere Fähigkeiten gemischt“, vermutete Sarah deshalb. „Solange unsere Fingerspitzen Kontakt hatten, waren wir in einer Art Traum und dort ist uns Constantine plötzlich erschienen.“

Gregor nickte. „Ihr habt dort Einblicke in alle Welten bekommen“, erklärte er. „Es sind besondere Fähigkeiten, die ihr da habt und ihr könnt mit diesen sehr viel Macht erlangen.“ Er deutete auf mich. „Und dich befähigt sie, die anderen Welten zu sehen.“

„Was für andere Welten?“, warf Simon ein und kam mir damit zuvor.

„Nun, jede“, entgegnete Gregor schlicht. „Die Welt der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Die der Engel und die der Dämonen. Realitäten, die entstehen können und solche, die entstanden wären, wenn sich die Dinge anders entwickelt hätten.“

Ich sank in mich zusammen und aufmunternd lächelte Simon mich an.

„Ihr müsst gemeinsam einige Kraft entwickelt haben“, meinte Gregor weiter. „Sonst hätte Constantine euch nicht finden und in euren Geist eindringen können.“

Thor räusperte sich. „Das erklärt aber noch nicht, wie wir in eine Falle gelockt werden sollten“, warf Thor ein. „Wir haben einen Flyer bekommen und Sarah hat hier angerufen. Wer hat da abgenommen, wenn nicht Sie?“

„Oh, ich nehme an, das war ein Jäger“, meinte Gregor und lehnte sich zurück. Er saß schief, als würde ihm der Rücken schmerzen. „Ich bin erst gestern hierher gekommen, weil ich zu Constantine wollte. Wenn er wirklich seine Kräfte benutzt hat, um mit euch zu sprechen, dann haben die Jäger ihn sicher ausfindig machen können. Und euch zu finden wird keinem von ihnen große Schwierigkeiten bereiten.“ Er sah wieder zu Thor. „Habt ihr denn gesehen, dass er diesen Flyer noch jemandem mitgab?“

Thor schüttelte den Kopf und wirkte nachdenklich. „Es macht aber keinen Sinn, dass uns diese Jäger hierher locken sollten. Sie sind heute meiner Schwester und Simon gefolgt und sie wissen, wo wir wohnen. Warum dann diese Anstrengungen?“

„Es sind Jäger in eurer Stadt?“ Gregor setzte sich auf und wir nickten.

„Sie haben von einem Mark geredet“, erklärte Sarah. „Wer soll das sein?“

„Mark sagst du?“, versicherte sich Gregor und für einen Moment weiteten sich seine Augen. „Das ist jemand, dem ihr besser nie begegnet. Er ist ebenfalls ein Jäger, genauso wie sein Vater vor ihm und dessen Vater vor ihm. Seine ganze Familie ist skrupellos und nur darauf fixiert, die
Lichterben
    zu jagen.“

„Aber er ist ein Mensch“, versicherte sich Simon und Gregor nickte. „Dann versteh ich das nicht. Er konnte einen Sturm heraufbeschwören und wollte so in all unsere Häuser. Wie hat er das dann geschafft?“

Gregor neigte den Kopf zur Seite.

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