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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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bedeuten
Lichterben
    . Mit dem Teufel hat das gar nichts zu tun. Das ist ein Ammenmärchen, das die Menschen sich zurecht gestrickt haben, weil sie nicht damit klar kamen, dass Luzifer ihnen nicht in den Hintern kriechen wollte.“

Gregor hustete erneut, doch er kämpfte verbissen dagegen an.

„Gibt es den Teufel denn?“, fragte ich dennoch und Gregor lehnte sich erschöpft zurück.

Offenbar war meine Frage weniger riskant, denn das Husten nahm ab.

„Ja und nein“, entgegnete er atemlos. „In jeder Mythologie gibt es einen Teufel, einen Widersacher des sogenannten Guten, der alles in die Dunkelheit stürzen will und für jede Hinterlistigkeit bekannt und verantwortlich ist. Aber es gibt nicht den einen Teufel. Und Luzifer eignet sich für diese Beschreibung ohnehin denkbar wenig. Er liebt das Licht und den Prunk.“

„Also gibt es Luzifer wirklich“, hakte Sarah nach und Gregor nickte.

„Selbstverständlich gibt es ihn.“

„Und hängen unsere Fähigkeiten irgendwie mit ihm zusammen?“

Gregor kam erst gar dazu Sarah eine Antwort zu geben. Er begann so heftig zu röcheln und zu husten, dass Thor ihn erneut festhalten musste. Das Taschentuch war bereits blutgetränkt und hilflos sah ich zu Simon. Auch er wirkte wie versteinert.

Kaum hatte sich Gregors Anfall etwas gelegt, holte Sarah Luft, doch Thor unterbrach sie.

„Keine Fragen mehr zu Luzifer“, ermahnte er sie und Sarah hob beschwichtigend die Hände.

„Das hatte ich auch nicht vor“, meinte sie, dann wandte sie sich wieder an Gregor.

„Dieser Mark. Hat er Thomas E. Collins gejagt?“

Gregors Augen blickten düster. „Mark hat ihn gejagt, allerdings. Und sich dabei ganz schön die Finger verbrannt. Thomas hat ihn beinahe in den Wahnsinn getrieben. Ich habe gehört, Mark wäre bis heute noch nicht wieder auf der Höhe.“ Er lachte gehässig. „Thomas war der Erste, der seine Fähigkeit wieder bekam, nachdem die Statuen zerstört wurden und-“

„Was für Statuen denn eigentlich?“, unterbrach ich Gregor und er nickte.

„Natürlich, das könnt ihr ja nicht wissen. Eure Vorfahren damals hatten einige Probleme mit ihren Fähigkeiten und den Aufgaben, die damit zusammen hingen“, erklärte er stockend. „Außerdem wurden auch sie gejagt. Sie wussten, wenn sie sterben, würden ihre Fähigkeiten an ihre Kinder weiter gegeben werden und damit das ganze Spiel von vorne los gehen. Also haben sie beschlossen, sich mit Hilfe der Magie zu versteinern. Sie haben ihre Seelen sozusagen eingeschlossen. Ihre Statuen kamen nach-“ Er hustete wieder und Thor beruhigte Gregor sofort.

„Schon ok, Sie brauchen nicht sagen, wo genau sie hinkamen“, beschwor er Gregor, der dankbar nickte, während er vom Husten geschüttelt wurde.

„Die Statuen kamen also irgendwo hin“, fasste Sarah für ihn zusammen, „und vor etwa zwanzig Jahren wurden sie zerstört und die Seelen von damals sind auf die letzten Nachkommen übergegangen.“

Gregor nickte und zerrte ein neues Taschentuch aus seiner Hosentasche. „So sieht es aus. Thomas hat gekämpft, aber ich habe gehört, er hat es nicht geschafft. Er hatte aber sicher einen Nachkommen, oder?“

Wir nickten.

„Das ist gut“, meinte Gregor erleichtert. „Er ist sehr wichtig. Ohne ihn würdet ihr nicht weit kommen.“

„Naja, erstmal müssen wir ihm erklären, was überhaupt los ist“, gab ich zu und verzog das Gesicht. „Sein Haus wurde gestern von diesem Mark verwüstet, nur deswegen wissen wir, dass er auch einer von uns ist. Aber wir waren noch nicht bei ihm.“

Gregor lehnte sich energisch vor. „Das müsst ihr aber schnellstens tun! Wenn Mark weiß, wo ihr seid, dann wird Thomas‘ Sohn der Erste sein, auf den er und seine Mannen Jagd machen werden. Seine Fähigkeit ist der Schlüssel zu allem. Nur mit ihm könnt ihr zur
Candor Castellum
    .“

Wieder hustete Gregor, doch diesmal kam Thor zu spät. Er kippte vorne über, landete neben seiner Katze, die sich zum ersten Mal bewegte und spuckte Blut auf den ganzen Teppich.

Sarah, Simon und ich stürzten von der Couch auf ihn zu, Thor beugte sich ebenfalls über ihn und gemeinsam versuchten wir ihn zu beruhigen. Doch es war sinnlos.

Scheinbar war er mit dem Hinweis, mit Ennis Hilfe den Weg zur Candor Castellum zu finden, zu weit gegangen. Auch wenn dieser Hinweis für uns reichlich unbrauchbar war.

„Geht“, japste Gregor und hielt Sarah am Arm fest. „Ihr müsst weg sein, bevor sie kommen.“ Er konnte kaum sprechen und das Blut in

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