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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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Übergang.“

„Weiß ich doch“, winkte ich ab. „Das ist übrigens mein Bruder Thor.“

Ennis stand auf und die beiden gaben sich wortlos die Hand.

„Bist du gerade beschäftigt?“, wollte Thor wissen und Ennis schüttelte den Kopf.

„Nicht wirklich.“

„Können wir dann vielleicht spazieren gehen?“, schlug ich vor. „Wir möchten gerne mit dir reden.“

Ennis zuckte mit den Schultern. „In Ordnung.“

Er schnappte sich seine Jacke, gab seiner Oma Bescheid und folgte uns vor die Tür.

„Ganz schön kalt, was?“, meinte ich unbeholfen, als wir auf die Straße traten und wortlos nickte Ennis.

„Wie geht es deinem kleinen Bruder denn eigentlich?“

Unsicher zuckte er mit der Schulter.

„Besser. Er hat sich einen Arm gebrochen, aber sonst ist alles gut verheilt.“

„Ist er noch im Krankenhaus?“, wollte ich wissen und Ennis nickte.

„Ja, er bleibt dort auch noch eine Weile. Unser Haus ist ja noch nicht wieder bewohnbar und-“, er brach ab und zuckte noch ein paar Mal mit den Achseln. „Die Leute wissen, dass wir momentan bei Martha wohnen, deshalb behalten sie ihn noch drin, glaube ich.“

Ich nickte. „Kann man euer Haus denn wieder reparieren?“

„Ich hoffe es“, antwortete Ennis und lächelte unsicher.

Für eine kurze Weile schwiegen wir, dann drehte sich Ennis während dem Laufen zu mir. „Ich möchte nicht unfreundlich sein, aber das ist doch nicht, worüber ihr mit mir sprechen wolltet, oder?“

Ich sah Ennis an und öffnete ein paar Mal den Mund, schließlich ließ ich mutlos die Schultern hängen.

„Ehrlich, ich habe keine Ahnung, wie ich anfangen soll“, meinte ich und schmiss den Kopf in den Nacken. „Ich wollte selbst mit dir reden, weil du die anderen nicht so gut kennst, und Thor-“

„Welche anderen?“, wunderte sich Ennis.

„Naja, Simon, seine Schwester und Sisy.“

Ennis blieb stehen. „Was habe ich denn mit denen zu tun?“ Er zog skeptisch die Brauen zusammen.

„Witzigerweise eine ganze Menge“, entgegnete ich und verzog das Gesicht. „Wir haben- Naja, wir haben eine Art Gabe. Und wir haben herausgefunden, dass das auch auf dich zutreffen müsste.“

Verwundert sah Ennis mich an. „Eine Gabe? Ich kann ganz gut Klavier spielen, wenn du das meinst. Aber sicher nicht so gut, dass man es als Gabe bezeichnen könnte.“

Bevor ich Antworten konnte, ergriff Thor das Wort.

„Das ist nicht, was Lyn meinte“, erklärte er mit ruhiger Stimme. „Hast du denn in den letzten Monaten das Gefühl gehabt, dass sich bei dir etwas verändert? Irgendein Verhalten, das dir nicht gewöhnlich erschien?“

Ennis schüttelte den Kopf und machte ein ahnungsloses Gesicht, doch er sah auch nicht zu uns. Er starrte nur auf den Gehweg vor seinen Füßen, die Hände immer tiefer in den Manteltaschen vergraben.

„Wir sind nicht hier, um dich bloß zu stellen“, versicherte Thor ihm, dem Ennis Unbehaglichkeit ebenfalls nicht entgangen war. „Lyn und ich haben bei uns etwas bemerkt, genauso wie die anderen.“

Ennis wandte sich zu mir, beinahe hilfesuchend.

Ich zuckte mit den Schultern. „Das ist der Grund, warum ich so viel mit ihnen zu tun habe.“

„Und was meinst du mit Gaben?“, fragte Ennis hilflos. „Ich verstehe nicht, wovon ihr redet oder was ich damit zu tun haben sollte.“

„Ich kann es dir leider nicht zeigen“, begann ich, „aber ich sehe manchmal Dinge, die noch gar nicht passiert sind. Meistens passiert das, wenn ich träume, aber wohl nur, weil ich noch nicht so viel Übung habe. Und Thor-“

Ich unterbrach mich und sah fragend zu meinem Bruder.

Er deutete auf einen kleinen Stein auf dem Boden. „Wir sind hier auf offener Straße, deswegen demonstriere ich jetzt mal nichts allzu Großes“, erklärte er und hob seine geöffnete Hand vor sich.

Kurz vibrierte der Kieselstein, dann sauste es durch die Luft und landete sanft in Thors Handfläche.

Selbst für mich war es ungewohnt und abgedreht, ihn dabei zu beobachten.

Aber es war wohl nichts im Vergleich zu Ennis.

Er zog die Schultern an, ging beinahe unmerklich einen Schritt zurück und schaute fast schon angstvoll zu meinem Bruder. „Aber das- Wie hast du-“, stammelte er verloren vor sich hin.

„Das ist Telekinese“, erklärte Thor und ließ den Stein wieder fallen. „Lyn bekommt Visionen, wie sie erklärt hat. Simons Fähigkeit ist Astralprojektion, seine Schwester und Sisy beherrschen Telepathie, jede von ihnen eine andere Form.“

Ennis schaute noch immer wie vom Donner

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