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Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Vierecke in der Decke. Zugleich mit dem Lichtmuster sahen sie die Größe der Halle. Sie besaß eine Kantenlänge von mehr als vierzig Metern und war mit weißem, elastischem Kunststoff ausgespritzt. Er verhinderte, daß Luft durch das Gestein oder durch später aufbrechende Spalten in den Raum hinaus diffundierte.
    »Wie sehen die Energieblöcke aus? Wie sind sie verpackt?« fragte Lydia und ging auf einen der Kistenstapel zu.
    »Orangegelbe, dicke Isolierung. Darauf die Beschriftung und die entsprechende Warnung«, erwiderte der Funker und bewegte sich in eine andere Richtung.
    »Etwa siebzig Zentimeter Kantenlänge.«
    Der Astrogator näherte sich der Wand an der rechten Seite und sah die lange Inventurliste durch. Jedes Raumschiff, das hier landete und Dinge entnahm, mußte dies vermerken. Wenn es Materialien brauchte, von denen nur noch ein Rest vorhanden war, so mußte ein Funkspruch an die Zentrale Rechenanlage erfolgen. Ein Versorgungsschiff füllte dann die Depots wieder auf.
    »Hier«, sagte der Astrogator. »Vier Energieblöcke sind verzeichnet. Sie müssen auf Platz sieben stehen.«
    Auf dem Boden befand sich ein Raster aus schwarzen Linien mit eingezeichneten Nummern. Lydia suchte einige Sekunden, dann entdeckte sie die 7 vor ihren Schuhen.
    »Sehen Sie noch einmal genau hin«, empfahl sie mit ihrer spröden, kühlen Stimme. »Platz sieben ist leer.«
    »General«, erwiderte der Mann leicht irritiert, »hier sind drei Energieblöcke verzeichnet. Sie sind nicht angetastet worden. Sie müssen auf Platz sieben stehen.«
    »Ich war schon vor der Landung mißtrauisch«, sagte Lydia. »Platz sieben ist leer.«
    Der Funker blieb neben ihr stehen und starrte die Nummer an.
    »Das Funkschloß war in Ordnung«, murmelte er.
    »Vollkommen. Es kann niemand anderer hier gewesen sein als die Besatzung eines Schiffes. Und sie würde einen entsprechenden Vermerk gemacht haben. Sie wissen, was davon abhängen kann.«
    »Eine andere Möglichkeit ist die«, sagte der Astrogator laut und wütend, »daß einer der Narren aus dem Versorgungsschiff die Zahlen nicht kennt. Merkwürdig, daß sie jetzt schon Analphabeten nehmen müssen. Zu meiner Zeit ...«
    Er ließ den Satz unbeendet.
    »Also müssen wir suchen«, sagte Lydia. »Los! Wir können hier nicht ewig bleiben.«
    Sie suchten schweigend.
    Sie wußten, wie groß die Packungen waren, was auf dem Material geschrieben stand. Sie fanden alles mögliche, von Ameisensäure, pulverisiert, bis Zuleitungsröhren, für Wasserversorgung (Kabinen). Aber Energieblöcke für die Maschinenräume eines Schiffes fanden sie nicht.
    Sie suchten in der weißen, schweigenden Halle sechzig Minuten lang, dann gaben sie es auf.
    »Es gibt einige Möglichkeiten«, sagte Lydia und betrachtete die Helmscheibe des Astrogators, der vor ihr stand.
    »Entweder ist der Fehler in der Untüchtigkeit eines Mannes der Versorgungsflotte zu suchen ...«
    Der Astrogator nickte.
    »Das wäre der erste Fall in meiner Laufbahn, die immerhin schon fünfzehn Jahre dauert.«
    »Oder jemand hat die Blöcke entnommen, und hat keine Notiz hinterlassen. Die ORION VII war vor einem dreiviertel Jahr hier und holte Konserven für die Gefrierkammern; das letzte Schiff.«
    Lydia lächelte kurz.
    »Die ORION VII existiert nicht mehr – sie zerfetzte, aus dem Hyperraum vorstoßend, einen brennenden Planeten. Die Konserven sind inzwischen Bestandteil interstellaren Gases geworden. Also hackt nicht schon wieder auf McLane herum.«
    Beide Männer lachten kurz auf.
    »Oder aber eine dritte Möglichkeit.«
    Der Funker deutete auf den leeren, rechteckigen Fleck auf dem Boden.
    »Genau vor dieser beginne ich mich zu fürchten«, murmelte Lydia. Ihre Stimme war noch kühler als sonst.
    »Jemand hat die Energieblöcke gestohlen.«
    Sie blickten sich an, durch die dicken, mit Gold bedampften Helmscheiben der Raumanzüge und schwiegen verwirrt.
    Diebstahl?
    »Das ist doch Unsinn!« sagte der Funker laut. »Wer soll mit diesen Energieblöcken etwas anfangen können?«
    Lydia fuhr herum und deutete in die Richtung der Schleuse.
    »Diese Elemente sind nicht nur für Raumschiffe zu gebrauchen, sondern auch für sämtliche Arten von Großmaschinen und, vor einen Verteiler geschaltet, auch für kleinere Aggregate. Jeder, oder jede Rasse, die Energie braucht, kann mit diesen Elementen sehr viel anfangen.«
    »Gut. Das sehe ich ein«, entgegnete der Astrogator.
    Sie gingen nebeneinander auf die innere Schleusentür zu. Über ihnen wartete die

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