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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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Schiffshauptmann. Beinahe hätte er den Befehlshaber von Verakruz, der bei mir war, niedergeschossen, aber als er anzünden wollte, versagte seine Büchse. Die acht Mann, die im Boote geblieben waren, fuhren eilends zurück zu den Schiffen. Selbige verließen alsbald den Ort.Von den vieren, die wir gefangen hatten, erfuhr ich, daß die Schiffe an einem Flusse etwa dreißig Meilen nördlich von Almeria namens Panuko gewesen waren. Die Indianer daselbst hatten sie freundlich empfangen und ihnen Lebensmittel im Tausch gegen Waren gegeben, auch etwas Gold, aber nur wenig, im ganzen etwa für dreitausend Pfund [24] . In das Land hinein waren sie nicht gedrungen, nur hatten sie etliche Ortschaften unfern vom Strande wahrgenommen, deren Häuser nicht aus Stein waren, sondern zum großen Teil aus Stroh auf gemauertem Grund.
Das vierte Kapitel
    Wie gesagt, am 16. August 1519 rückte ich drei Tagesmärsche in der Grafschaft Cempoalla vor, allerorts von den Indianern friedlich begrüßt und bewirtet. Am vierten Tage gelangten wir an eine gar sichere Stadt namens Sokochima, hoch am Hange eines stellen Gebirges. Zu diesem Ort kann man nur zu Fuß, auf einer langen, engen Stiege, nicht ohne Mühe gelangen. Darunter im Tale liegen viele Dörfer und Gehöfte, woselbst insgesamt gegen 6OOO waffenfähige Männer wohnen. Die ganze Gegend gehörte bereits zum Machtbereich des Herrn Montezuma. Man empfing mich hier gar freundlich und bot mir Lebensmittel für den Weitermarsch. Auch sagte man mir, man wisse, daß es unsere Absicht wäre, ihren Herrscher aufzusuchen. Er sei mein Freund und habe den Befehl gegeben, man solle mich besonders gut aufnehmen. Ich bezahlte alles, was sie mir gereicht hatten, und bezeigte ihnen viel Dank für ihre Freundlichkeit. Zudem sagte ich ihnen, Eure Kaiserliche Majestät habe von ihrem Herrn gehört und mir befohlen, ihm einen Besuch zu machen. Dies allein sei der Anlaß meines Zuges.
    Also bin ich an den Paß des Gebirges gelangt, der auch die Grenze dieser Grafschaft bildet und den wir den Paß Gottes nennen. Er war der erste, über den wir gezogen sind, under ist so hoch wie keiner in Hispanien. Dennoch sind wir unversehrt darüber gekommen. Jenseits im Abstieg fanden wir wiederum Gehöfte, die der festen Stadt Keykonakan gehören. Auch diese war Herrn Montezuma unterworfen. Hier wurden wir nicht weniger gut als in Sokochima aufgenommen. Abermals sagte man uns über Herrn Montezuma das gleiche, und ich behandelte die Indianer daselbst auf die nämliche Weise.
    Von da zogen wir drei Tagesmärsche durch ödes Land ohne Ortschaften. Gott aber weiß, welch großen Mangel an Wasser, welchen Hunger und Durst, welche heftige Kälte und welch sonst große Not wir allda erlitten haben, sonderlich durch Hagel und kalten Platzregen, so daß ich schon vermeinte, es müßten viele von uns erfrieren. Es sind auch etliche von unseren Indianern gestorben, die wir von der Insel Ferdinandina (Kuba) mitgeführt hatten, da sie nur dünne Kleider anhatten.
    Nachdem wir die Wüste hinter uns hatten, sind wir über einen anderen hohen Paß gekommen, der aber nicht so hoch war wie der vorige. Auf seiner Höhe steht ein Turm mit steinernen Säulen, in dem Götzenbilder aufgerichtet waren. Um den Turm herum waren Massen von gespalteten Hölzern aufgeschichtet, meines Erachtens über tausend Fuhren, weshalb wir den Ort den Holzberg getauft haben. Beim Abstieg gelangten wir in ein Tal, das stark bewohnt war, aber soviel wir wahrnahmen, von ziemlich armen Leuten. Nach einem Marsch von zwei Meilen kamen wir in eine flachere Gegend, wo offenbar der Herr des ganzen Hochlandes in etlichen stattlichen Häusern wohnte. Sie waren alle aus Quadersteinen erst unlängst erbaut. Darinnen gab es viele große und geschmückte Säle. Der Ort hieß Kaltamni [25] .
    Wir wurden vom Gutsherrn und seinen Leuten mit fröhlichem Gesicht empfangen und gut beherbergt. Nachdem ich ihn in Eurer Kaiserlichen Majestät Namen angeredet und ihm die Ursache meiner Ankunft erzählt hatte, hab ich ihn gefragt, ob er Untertan des Herrn Montezuma wäre oder einesanderen Fürsten. Solch meine Frage verwunderte ihn arg, und er gab mir zur Antwort: Wer wäre nicht Untertan des Herrn Montezuma? – Damit wollte er wohl sagen, daß selbiger die Welt beherrsche. Da hab ich ihm nun von Eurer Kaiserlichen Majestät Macht und Herrlichkeit gar mancherlei berichtet, und daß viele gewaltigere Herren als Herr Montezuma Allerhöchstdero Lehensherren und Untertanen wären, die

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