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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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Reich ist, das ich zu erobern vorhatte. Auch bedachten sie, wie wenige Hispanier auf der einen Seite standen und wie viel feindlich Volk auf der anderen. Nach allem dem bin ich zu der Meinung gekommen: wenn ich die Schiffe hinter mir ließe, so möchten mir leicht alle die entweichen, die zum Abfall neigten und abzuziehen begehrten. Dann aber konnte die große Sache, die ich mir zur Ehre Gottes und zum ewigen Ruhme Eurer Kaiserlichen Majestät vorgenommen hatte, nimmermehr gedeihen.
    Also hab ich gewagt, zu erklären, die Schiffe seien zur Seefahrt untauglich, und habe sie lassen an das Land laufen. Indem ich sie vernichtete, vereitelte ich jedwedem die Hoffnung, aus dem Lande zu entkommen. In meinem Rücken gesichert und aller Furcht ledig, trat ich nunmehr guten Mutes meinen Marsch in das unbekannte große Reich an.
Das dritte Kapitel
    An die zehn Tage, nachdem ich die Schiffe hatte stranden lassen und bereits die vier Meilen von Verakruz nach Cempoalla gezogen war und im Begriffe stand, weiter zu marschieren, da hab ich aus Verakruz die Meldung erhalten, daß dort vor dem Hafen vier Schiffe kreuzten. Der von mir zurückgelassene Befehlshaber hatte sich in einer Barke zu einem der Schiffe begeben, wo er erfuhr, daß dieses Geschwader vom Statthalter der Insel Jamaika Franz von Garay ausgesandt worden war, um neue Länder zu entdecken. Mein Stellvertreter erklärte dem Führer der vier Schiffe, daß ich dieses Land im Namen Eurer Kaiserlichen Majestät besetzt habe und daß ich eine Stadt gebaut, kaum eine Meile von dem Ort entfernt, wo die Schiffe lagen. Sie könnten mit ihm dahin fahren, wenn sie irgendwie in Not wären. Auch gedächte er mir ihre Ankunft zu melden. Sie antworteten ihm, sie hätten den Hafen schon gesehen, denn sie waren daran vorübergesegelt. Dort einzulaufen, wäre ihnen angenehm. Als er aber in seinem Boote voraus fuhr, sind ihm die Schiffe nicht nachgefolgt, sondern haben weiterhin gekreuzt. Somit konnte man mir nicht kundtun, was sie eigentlich im Sinne hatten.
    Sofort hab ich mich an den Ort begeben, vor dem die Schiffe gelegen hatten [23] . Daselbst, drei Meilen nördlich Verakruz, erfuhr ich, daß sie noch weiter nordwärts gefahren waren. Ich segelte ihnen in einem Boote nach, das Gestade entlang. Als ich die Schiffe eine Meile weit vor mir sah, kamen mir drei Mann entgegen, die zu den Schiffen gehörten. Einer von ihnen war ein Notarius, die anderen beiden seine Zeugen. Der erstere erklärte mir, daß er mir im Namen seines Herrn eine Eröffnung zu machen hätte. Also tat er mir zu wissen, der Befehlshaber der Schiffe sei willens, dieses Land zu besetzen und darin zu verbleiben. Deshalb fordere er mich auf, ich solle zwischen meinem Gebiet und dem seines Herrn Grenzen errichten. Ergedenke, seinen Sitz jenseits Almeria (Nautla) zu nehmen. Das ist ein Ort an der Küste, zwölf Wegstunden von Verakruz nach Norden gelegen. Als ich dies vernommen, hab ich ihm geantwortet, sein Herr solle in Person zu mir kommen und seine Schiffe in den Hafen von Verakruz bringen. Dort könnten wir miteinander verhandeln. Falls seinen Schiffen oder seinem Kriegsvolk etwas mangele, sei ich bereit, ihnen zu helfen. Dies sagte ich fürnehmlich darum, weil sie vorgegeben hatten, sie wären Eurer Kaiserlichen Majestät Diener, und ich nicht anders dachte, als daß ich Allerhöchstdero Nutzen förderte, wenn ich ihm und seinen Leuten beistünde. Ich erhielt zur Antwort, weder ihr Herr noch einer von seinen Leuten habe im Sinne, zu mir zu kommen.
    Nunmehr begann ich an ihren guten Absichten zu zweifeln. Die folgende Nacht hindurch blieb ich in einem Versteck gegenüber dem Orte, wo die Schiffe vor Anker gegangen waren, und wartete daselbst bis zum Mittag des nächsten Tages, in der Meinung, irgendwer von den Schiffen möchte an das Land kommen. Aber es landete niemand. Da befahl ich den drei Abgesandten, die ich noch bei mir hielt, sie sollten ihre Kleider ausziehen. Drei von meinen Leuten zogen selbige an, liefen darin eilends an den Strand und schrien zu den Schiffen hinüber. Sobald man sie wahrgenommen, stieß ein Boot samt zwölf Mann mit Armbrüsten und Hakenbüchsen von den Schiffen ab. Währenddem gingen meine drei Hispanier, die nach den Schiffen hingerufen hatten, vom Strande hinweg in das Gebüsch, als suchten sie den Schatten. Alsbald kamen vier Mann aus dem Boote an das Land, zwei mit Armbrüsten, zwei mit Büchsen. Wir fielen über sie her und nahmen sie alle vier gefangen. Einer von ihnen war ein

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