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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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hatte. Dabei machte ich 300 Gefangene, Weibs- und Mannspersonen. Alsdann zog ich ohne Verlust in das Lager zurück, obschon wir bis dahin verfolgt sind worden.
    Am nächsten Tage aber, in der Morgenfrühe, wurden wirvon vielen tausend Indianern, die das ganze Vorfeld bedeckten, angegriffen, und zwar so heftig, daß etliche von ihnen sogar in den Hof unseres Tempels eindrangen. Wir warfen uns ihnen entgegen, und mit des Allmächtigen Beistand vollbrachten wir es, daß nach vier Stunden das Lager vom Feinde gesäubert war. Der Ansturm draußen aber hörte erst auf, als die Nacht anbrach. Alsdann zog sich der Feind zurück.
Das sechste Kapitel
    Am andern Tag, ehe die Sonne aufging, bin ich in aller Stille, damit es kein Feind merkte, mit meinen 13 Reitern, 100 Mann zu Fuß und meinen Indianern aus dem Lager gezogen. Streifend brannten wir zehn Dörfer nieder, davon eins mit mehr denn dreihundert Häusern. Mit den Bewohnern dieses einen Ortes haben wir kämpfen müssen. Die anderen aber sind entweder nicht verteidigt worden oder verlassen gewesen. Dieweil die Fahne mit dem heiligen Kreuze vor uns ging und wir für den Christenglauben im Dienst Eurer Kaiserlichen Majestät fochten, hat uns der liebe Gott so viel Kraft verliehen, daß wir eine gute Anzahl unsrer Feinde erlegten, selber aber keine Verluste erlitten. Obwohl der Gegner großen Zuzug bekam, errangen wir den Sieg und sind noch vor Mittag in unser Lager zurückgekehrt.
    Am dritten Tage sind Gesandte zu mir gekommen von den Herren des Landes Tlaskala, die mir vermeldeten, sie wollten Eurer Kaiserlichen Majestät treue Untertanen und meine guten Freunde sein. Zugleich baten sie mich, ich möchte ihnen ihr unrechtes Verhalten gnädiglich verzeihen. Sie brachten uns Lebensmittel und Dinge aus feinem Federwerk, wie es bei ihnen in Gebrauch ist und sehr geschätzt wird. Ich gab ihnen freundlich die Antwort, sie hätten sich zwar übel benommen, gleichwohl aber sei ich gewillt, ihr Freund zu werden und ihnen das Geschehene nicht nachzutragen.
    Am vierten Tage sind fünfzig Tlaskalaner in unserm Lager erschienen, darunter offenbar etliche Edelleute. Sie brachten uns Lebensmittel, besahen aber dabei gar fleißig unser Lager, sonderlich wo der Ein- und Ausgang wäre. Auch die Zelte, darinnen wir wohnten, betrachteten sie sich genau. Unsere Cempoallaner warnten mich deshalb, ich solle gut acht geben, denn die Gekommenen hätten Arges im Sinne und wären aus keiner andern Ursache erschienen, als um auszukundschaften, wie sie uns den größten Schaden könnten zufügen. Ich möge gewiß sein, daß sie nichts anderes wollten.
    Da ließ ich einen von den fünfzig festnehmen, und zwar so heimlich, daß keiner von seinen Gefährten es merkte. Nachdem ich ihm durch einen Dolmetsch Angst eingejagt hatte, erklärte er, er wolle alles frei bekennen, was ich ihn fragte.
    Also erfuhr ich, daß der General des Landes, durch das wir zogen, namens Xikotenkatl [26] , hinter dem Berge, gegenüber unserem Lager, mit einem großen Heere von Tlaskalanern in Bereitschaft lag, um uns in der künftigen Nacht zu überfallen. Da man schon drei Tage mit uns gestritten hätte, ohne etwas zu schaffen, so sollte es nun bei Nacht versucht werden, wo unsere Reiter, unser Geschütz und unsere Schwerter den Indianern weniger Schrecken bereiteten. Sie selber seien als Kundschafter ausgeschickt, um das Lager und die Gelegenheiten zu besichtigen, wie man uns am leichtesten angreifen und unsere Zelte in Brand setzen könnte. Sofort ließ ich noch einen von den fünfzig fangen. Er gestand dasselbe wie der erste. Darauf ergriff ich weitere fünf von ihnen und schließlich alle fünfzig, denen ich allensamt die Hände abhauen ließ. Alsdann befahl ich, sie laufen zu lassen, mit der Weisung, sie sollten ihrem General melden, daß er, bei Tag oder Nacht oder wann er wolle, nachsehen könne, was für Kerle wir wären.
    Ich verstärkte unser Lager, so gut es ging, und stellte mein Kriegsvolk an den nötigen Orten auf. So warteten wir, bis es zu dunkeln anfing. Da rückten die Feinde in zwei Schluchtengegen uns an, heimlich, wie sie vermeinten, um uns dann in der Nacht unversehens zu überfallen. Ich aber erfuhr alles und war der Meinung, sie gar nicht erst heranlassen zu dürfen, da mir dies gefährlich dünkte. Bei Nacht nämlich, wo sie wenig sahen, hätten die Angreifer weniger Furcht vor uns gehabt, während mein spanisch Kriegsvolk in der völligen Dunkelheit wohl mit weniger Mut und Zuversicht gefochten

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