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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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mit mir gemacht hätten, so wollten sie mich und die Meinen geleiten und uns behilflich sein in allem, was uns möchte begegnen. Und obgleich ich ihre Dienste nicht wollte annehmen, dieweil keine Not dies erforderte, so haben mir nichtsdestoweniger doch 30000 gewappnete Mann zwei Meilen weit das Geleit gegeben. Erst als ich abermals Vorstellungen dagegen erhob, sind sie umgekehrt bis auf 6000 Mann, die auch fortan bei mir verblieben.
    Für die Nacht schlug ich mein Lager an einem Fluß auf, der zwei Meilen vor der Stadt fließt. Ich wollte an diesem Tage nicht in Cholula einziehen, dieweil es bereits dunkel geworden war und ich auch die Tlaskalaner, die in meinem Heere waren, ein wenig nach unsrer Art wollte ordnen und zurechtstutzen, damit sie nicht zum Spott mit mir zögen.
Das neunte Kapitel
    Am anderen Tage sind uns die Herren und viele Bürger von Cholula unter dem Schall von Trommeln und Trompeten entgegengezogen, mich zu empfangen. Sie waren begleitet voneiner Schar Priester in Weihgewändern bei Gesang und Musik. Auf so feierliche Weise geleitete man uns durch das Haupttor der Stadt. Zum Quartier bekamen wir eine der Moscheen der Stadt, mit einem Hof und stattlichen Nebenhäusern, wo ich samt allen meinen Leuten wohl untergebracht war. Auch Lebensmittel wurden uns auf unseren Wunsch gebracht, doch nicht gar viel.
    In der Stadt waren etliche Gesandte des Herrn Montezuma, die sich aber nur besprachen mit den anderen Boten der Mexikaner, die bereits in meinem Gefolge waren. Mir sagten sie nichts, als daß sie gekommen wären, um zu erfahren, was ich mit den anderen hätte verhandelt und verabredet. Dies sollten sie ihrem Herrn vermelden. Nachdem sie mir solches kundgetan, sind sie wieder abgezogen. Einer, und zwar der Vornehmste der schon früher Gekommenen, ging mit ihnen von dannen.
    An den nächsten drei Tagen hat man uns immer weniger Lebensmittel gebracht und, je länger wir da waren, immer spärlicher. Auch ließen sich die Herren der Stadt kaum noch bei mir sehen. Dies beunruhigte mich. Da meldete mir meine Dolmetscherin (Doña Marina), eine Indianerin vom Tabaskoflusse, daß sie durch eine Tlaskalanerin habe erfahren, unweit vor der Stadt stünde eine große Streitmacht des Herrn Montezuma; die Cholulaner aber brächten ihre Weiber, Kinder und alle Habe aus der Stadt hinaus, dieweil sie die Absicht hätten, uns anzugreifen und umzubringen. Die Tlaskalanerin habe ihr weiter gesagt: wenn sie sich retten wolle, so solle sie mit ihr gehen. Sie wolle ihr beistehen.
    Sofort gab ich den Befehl, mir einen Einheimischen, der just vorüberging, ohne Aufsehen zu fangen. Er ward in ein Gewahrsam gebracht, wo ich ihn durch den Dolmetsch Aguilar vernahm. Er entdeckte mir das nämliche, was die Tlaskalanerin meiner Dolmetscherin hatte anvertraut.
    In der Meinung, es wäre besser, ich käme ihnen zuvor, denn daß sie mir zuvorkämen, forderte ich die Herren der Stadtsamt und sonders zu mir. Ich hätte mit ihnen zu sprechen. Sie kamen, und ich ließ sie alle in einen großen Saal führen. Zuvor hatte ich Befehl gegeben, daß mein Kriegsvolk in Wehr und Waffen bereitstehe. Auf ein bestimmtes Zeichen von mir sollten sie in die feindlichen Scharen fallen, die sich vor unserem Quartier und in dessen Hofe hatten angesammelt.
    Und so geschah es. Nachdem ich die Herren, die im Saale versammelt waren, darin hatte einsperren lassen, bin ich zu Roß gestiegen und hab angeordnet, einen Büchsenschuß abzugeben. Binnen zweier Stunden sind alsdann 3000 Bürger erlegt worden. Daß sie sich arg wider uns gerüstet hatten, ersieht Eure Kaiserliche Majestät allein daraus, daß sie, noch ehe ich mit meinem Kriegsvolk aus unserem Quartier hervorbrach, bereits alle Gassen verlegt und ringsum Aufstellung genommen hatten. Da wir aber unseren Ausfall ganz unversehens machten, haben wir sie trotz alledem ohne Mühe überrannt, wobei es uns zustatten kam, daß ihnen ihre Herren und Führer fehlten, die ich im Saal gefangen hielt.
    Ich ließ auch Feuer werfen in etliche Türme und feste Häuser, während der Kampf von Gasse zu Gasse weiterging. Unterdessen verblieb in unserem Quartier eine starke Besatzung. Auf diese Weise hab ich in fünf Stunden alles Volk aus der Stadt vertrieben, unter dem Beistand von 4000 Tlaskalanern und 400 Indianern aus Cempoalla.
    Wie ich nun zurück in das Quartier kam, hab ich die Herren der Stadt, die ich gefangen hatte, angesprochen und sie gefragt, warum sie mich hätten durch Aufruhr und Verrat umbringen wollen.

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