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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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Sie gaben mir zur Antwort, sie wären nicht daran schuld, sondern die Edelleute des Herrn Montezuma. Die hätten sie dazu beredet. Auch habe Herr Montezuma anderthalb Meile vor der Stadt 50000 gewappnete Mann stehen, um den Anschlag zu vollenden. Sie selbst aber sähen jetzt ein, daß sie betrogen worden wären. Und sie baten mich, ich solle einen oder zwei von ihnen freigeben, wobei sie gelobten, dasVolk, das ich aus der Stadt getrieben, wieder zurückzubringen samt den Weibern und Kindern und aller Habe. Demütiglich flehten sie, ich solle ihnen gnädig sein. Sie wollten sich fortan von niemandem wieder abtrünnig machen lassen und Eurer Kaiserlichen Majestät wahre und treue Untertanen, mir aber gute Freunde sein und bleiben.
    Nachdem ich ihnen ihre Missetat und Hinterlist vorgehalten und sie ob ihrer Treulosigkeit hart angefahren hatte, hab ich zwei von ihnen freigegeben. Am anderen Tage aber war die Stadt wiederum bewohnt und das Volk so friedsam, als hätte sich nie etwas zugetragen. Darauf ließ ich auch die anderen Herren frei, nachdem sie mir gelobt, Allerhöchstdero ewige Diener zu sein.
    Die folgende Zeit, in den zwanzig Tagen, die wir daselbst verweilten, war die Stadt völlig in Ruh und Frieden. Die Märkte und Geschäfte fanden statt wie zuvor. Ich brachte es auch zuweg, daß die Cholulaner und die Tlaskalaner einen Bund miteinander schlossen. Sie waren ehedem Freunde gewesen, aber vor etlichen Jahren hatte Herr Montezuma Unfrieden zwischen ihnen angerichtet.
    Die Stadt Cholula, auf einer Ebene gelegen, hat innerhalb ihrer Ringmauer 20000 Häuser und ebensoviel in den Vorstädten. Die Cholulaner sind selbständig und niemandem unterworfen. Sie haben keinen Einzelfürsten und Machthaber, sondern ein Regiment ähnlich wie die Tlaskalaner. Im Vergleich mit diesen sind sie aber mehr gesittet, was man schon an ihrer Tracht ersieht. Ihr Land ist überaus fruchtbar, denn es ist weithin eben und wohl bewässert. Von der hohen Plattform der großen Moschee hab ich über 400 andere Tempel und Türme gezählt. Von allen Gegenden des Neuen Landes, soweit ich es bisher habe gesehen, ist diese am meisten geeignet, daß man darinnen nach hispanischer Lebensart wohnen könnte, dieweil es hier überall gut Wasser und Viehweiden gibt. Das Volk ist so zahlreich, daß man keinen Zoll Landes antrifft, der nichtbebaut oder bewohnt wäre. Dennoch ist an vielen Orten Mangel an Brot, und man sieht viele arme Leute, die vor den Häusern und Tempeln, auf den Gassen und Plätzen betteln, ganz so wie dies Gewohnheit in Hispanien und allen anderen gesitteten Ländern ist.
Das zehnte Kapitel
    Zu den Gesandten des Herrn Montezuma, die noch bei mir waren, hab ich nun eine Ansprache gehalten wegen der Verräterei, die in Cholula wider mich geschehen war. Dabei verbarg ich ihnen nicht, daß mir die Edelleute hatten versichert, daß Herr Montezuma der Urheber des Aufruhrs sei. Mich dünke, das Anstiften solch einer Meuterei stünde einem großen Herrn, wie ihr König einer sein wolle, gar übel an. Auf der einen Seite böte er mir durch eine Gesandtschaft seine Freundschaft an, auf der andern Seite aber hetze er Dritte wider uns, und nachdem die Sache nicht nach seinem Wunsche verlaufen sei, leugne er, überhaupt davon zu wissen. Da er sein gegebenes Wort gebrochen, seine Zusage nicht halte und nicht die offene Wahrheit rede, so sei ich entschlossen, nunmehr auch anders zu verfahren. Ehedem wäre es mein Vorhaben gewesen, ihm und seinem Lande in allem Frieden einen Besuch abzustatten, mit ihm in Freundschaft zu verhandeln und ein Bündnis mit ihm zu machen. Jetzt aber sei ich willens, als sein Feind in sein Land einzurücken und ihm allen nur möglichen Schaden anzutun. Solche Notwendigkeit verursache mir großen Kummer, denn ich hätte ihn viel lieber zum Freund und Bundesgenossen gehabt, mir seinen Rat in allen Dingen eingeholt und in seinem Lande ohne sein Einverständnis nichts unternommen.
    Die Gesandten haben mir geantwortet, sie hätten, solange sie bei uns seien, keinerlei Kunde von den Umtrieben hierzulande gehabt, und sie wären des festen Glaubens, daß alles das weder auf den Rat des Herrn Montezuma noch seiner Gesinnunggemäß geschehen wäre. Sie bäten mich dringlich, ehe ich ihrem Gebieter meine Freundschaft aussage und Krieg wider ihn führe, solle ich vorher alle Umstände wohl erkunden und mich bemühen, die Wahrheit zu erfahren. In dieser Absicht möcht ich einem von ihnen Urlaub erteilen und zu Herrn Montezuma

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