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Die Erpresserin

Die Erpresserin

Titel: Die Erpresserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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herumzurollen, was?« Sie warf
mir einen flüchtigen Blick zu und wandte sich dann an Clay. »Hallo, Mr.
Rawlings! Haben Sie in letzter Zeit mal wieder irgendeinen guten Film gedreht?«
    »He,
Lisa«, sagte Marvin mit seiner gedehnten Stimme, »das war nicht nett. Du weißt
doch, daß die einzigen guten Filme, die er je gemacht hat, jetzt nur noch im
Nachtprogramm kommen. Nein — «, er kicherte leicht, »ich glaube, Mr. Rawlings
hat seit zwanzig Jahren keinen guten Film mehr gemacht. Stimmt das nicht, Mr.
Rawlings?«
    Von
Clay erfolgte überhaupt keinerlei Reaktion. Er sah aus, als sei er noch immer
in seine eigene Welt versunken, wie er so regungslos dastand, nur in regelmäßigen
Intervallen sein Glas an die Lippen hebend.
    »Nun?«
Marvins Aufmerksamkeit wandte sich Baby zu. »Das ist wirklich mal was
Interessantes! Entweder handelt es sich um einer dieser Filmschwulen in
Uniform, oder es ist ein echtes weibliches Wesen, bei der sich nur die wirklich
wichtigen Körperpartien, die eine Frau haben sollte, nie entwickelt haben. Was
meinst du, Polly?«
    »Du
meine Güte, ich weiß es nicht«, sagte Polly freundlich. »Bist du sicher, daß
das Ding überhaupt lebendig ist?«
    Baby
gab einen zornig grunzenden, tief aus der Kehle dringenden Laut von sich und
traf Anstalten, sich aus dem Stuhl zu erheben. Polly schubste sie zurück und
lächelte boshaft.
    »Versuchen
Sie’s nicht mit Gewalt, Süße. Dafür haben Sie nicht das erforderliche Gewicht.«
    »He,
Miss Dresden?« sagte Lisa mit schriller Stimme. »Wer ist sie überhaupt?«
    »Es
ist Mrs. Rawlings«, sagte Sonia, und ihre Stimme zitterte leicht. »Rick, können
Sie nicht etwas tun, um der Bande den Mund zu stopfen?«
    »Er?«
Marvin grinste wieder. »Er wird nicht das geringste tun, Miss Dresden. Mit
einem Stuhl in der Hand ist er ein wahrer Tiger — solange der andere nicht
hersieht —, das kann ich Ihnen versichern.« Er fingerte einen Augenblick lang
an dem Heftpflaster über seiner Nase herum, und sein rechtes Auge zuckte
plötzlich, während er mich ansah. »Ehrlich gesagt, Miss Dresden, ich schulde
dem Burschen einiges, und ich werde es ihm heute nacht heimzahlen.«
    »Ich
auch.« Lisa kicherte. »Der einzige Grund, weshalb ich Sie losgebunden hatte,
Großer, war, weil ich dachte, Sie würden dem alten Marv einen prima Kampf liefern, aber dann haben Sie diesen Stuhl genommen und mich
hereingelegt.« Sie kicherte erneut. »Der alte Marv war fuchsteufelswild, als er aufwachte und feststellte, daß sie ihm seine Nase
eingeschlagen hatten. Er hat mich auf gemeine Weise vertrimmt, das kann ich
Ihnen versichern. Also werde ich Sie jetzt ein bißchen zerschnitzeln ,
Großer, wenn Marv fertig ist, um die Dinge wieder ein
bißchen mehr ins Gleichgewicht zu bringen.«
    Sie
fuhr sich mit der Hand vorne in das Oberteil zwischen die Brüste und zog ein
Schnappmesser heraus. Es gab einen klickenden Laut, und die gut zwölf
Zentimeter lange Schneide fuhr heraus.
    »Ja,
Sir.« Sie lächelte mir beinahe schüchtern zu. »Ich habe vor, gut zu schneiden.«
    Polly
stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete den Jungen vom Land mit einem
Schmollmund. »Wenn es sich hier um eine Party handelt, Marvin«, sagte sie
beunruhigt, »wie kommt es dann, daß uns noch niemand etwas zu trinken angeboten
hat?«
    »Verdammt,
wenn du nicht recht hast, Polly, Süße«, sagte er gedehnt. »Ich glaube, wir
müssen uns selbst bedienen.«
    Er
trat hinter die Bar, wobei er Clay mit der Schulter aus dem Weg schob, und
öffnete eine neue Flasche Scotch. »Was wollt ihr denn trinken?« fragte er.
    »Gibt
es hier Cognac, Marv ?« fragte Lisa. »Ich meine das
wirklich schicke Zeug mit dem französischen Etikett?«
    »Laß
mich mal sehen.« Er zog eine ungeöffnete Flasche Gin unter der Bar hervor und
betrachtete sie. »Gin soll das sein. Aber das glaube ich nicht.« Er warf die
Flasche mit einem beiläufigen Ruck aus dem Handgelenk quer durchs Zimmer, und
sie zerschellte klirrend an der Wand.
    Sonia
stieß einen schrillen Schrei aus und preßte dann den Handrücken gegen den Mund.
»Rick!« flehte sie verzweifelt, »Sie müssen etwas unternehmen!«
    »Es
gibt nichts, was er tun kann, Miss Dresden«, bemerkte Marvin vergnügt. »Das
hab’ ich Ihnen doch bereits gesagt. Nun laß mal sehen.« Er nahm eine andere
Flasche, schüttelte den Kopf und schleuderte sie durchs Zimmer, der anderen
nach. »Nein, das ist auch nicht das Richtige.«
    Schließlich
geriet er an Cognac, goß etwas in ein Glas

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