Die erste Mission
Stammes. Denn er fürchtete, das Götterkind möglicherweise zu verletzen.
Der Alleinige schleppte den Kasten wieder mit sich. Inzwischen hielt er ihn an einem der Außengriffe und schleifte ihn die meiste Zeit lang hinter sich her. Hin und wieder trug er ihn auch auf der Schulter.
Schließlich erreichte der Alleinige die ersten Ausläufer jenes Gebirges, das er von der Anhöhe aus gesehen hatte.
Eines der tellerförmigen Flugobjekte schwang sich, hinter den dunklen, ewig schattigen Bergen hervorkommend, wieder in die Atmosphäre empor. Es dauerte einige Zeit, ehe es irgendwo in den düsteren Wolkengebirgen verschwunden war.
So hoch kann niemand fliegen! , ging es dem Alleinigen durch den Kopf. Zumindest keine Art, die ich je kennen gelernt habe oder von der mir die Alten erzählt hätten!
Er ließ den Kasten an einer geschützten Stelle zurück, um sich in der Umgebung umzuschauen. Er wollte wissen, wie sein Stamm auf das fliegende Objekt reagiert hatte.
Über schmale Pfade gelangte er auf die andere Seite der Gebirgskette. Der blaue und der rote Riese wechselten sich zwischenzeitlich mehrfach ab. Während einer gewissen Zeit des Tages standen sie bereits gleichzeitig am Himmel. Im Verlauf des Jahres würden sich diese Phasen des gleichzeitigen Erscheinens noch verlängern. Außerdem dehnten sich dann die Phasen der Dämmerung, bis die Zeit der langen Nächte begann, in denen man die Sterne sehen konnte. Der blaue Riese schob sich dann langsam vor den roten. Er wurde zu einem dunklen Schatten, einer Zone absoluter Finsternis, die vom roten Riesen nichts weiter als einen Feuerkranz übrig ließ. Doch so weit war es noch nicht.
Der Alleinige wusste natürlich, dass die Zeit des roten Kranzes unaufhaltsam nahte.
Der Stamm hatte sicherlich längst damit begonnen, Vorräte für diese Zeit zu sammeln, denn die Temperaturen fielen dann noch sehr viel tiefer als sonst, und das bedeutete, dass sich viele Organismen in eine Art Winterschlaf zurückzogen. Die Whuuorr gehörten nicht dazu. Ihre Körper konnten den eigenen Metabolismus keineswegs so weit herunterfahren, dass sie kaum noch Nahrung brauchten und in irgendeiner Eishöhle überleben konnten, wie es beispielsweise die Höhensegler taten.
Der Alleinige machte sich an den Abstieg, bis er einen kanzelartigen Vorsprung erreichte. Wenn das flüssige Wasser aus den Vulkanschloten herausschoss, um zuerst große reißende Ströme zu bilden und dann schließlich in der klirrenden Kälte zu erstarren, bildeten sich bizarre Strukturen und ein Relief aus Erhebungen und Vertiefungen. In letzteren sammelte sich durch den Regen schließlich Methan. Andere waren mit sauren ätzenden Substanzen gefüllt, aus denen gefährliche Dämpfe aufstiegen, die eine dauerhafte Trübung der Augen bewirken konnten.
Leichter Tropfenfall setzte ein. Langsam sanken Methantropfen nach unten. Dort, wo sie in den kleinen, oft an ihrer grüngelben Färbung erkennbaren Säureseen auftrafen, zischte es jedes Mal, und schmutzfarbene Nebel stiegen auf und verdarben auf Dauer die Fernsicht.
Der Alleinige harrte auf dem Vorsprung aus.
Sein drittes, am Ende des Schädeldeckenfortsatzes herauswachsendes Auge wies eine stark ausgeprägte Fähigkeit zur Detail-Fernsicht auf, während die beiden Kopfaugen eher für den Nahbereich zuständig waren.
Da ist es also! Das Lager meines Stammes!
Aus den Außenmembranen von Riesenflossern hatten sie zeltartige Hütten errichtet, die von armdicken Rückgratgräten stabilisiert wurden.
In der Nähe waren die tellerförmigen Flugobjekte zu Boden gegangen.
Der Alleinige sah achtbeinige Wesen, die etwa halb so groß wie ein durchschnittlicher Whuuorr waren, aus den tellerförmigen Flugobjekten klettern.
Sternenschiffe! , dachte der Alleinige sofort. Denn die Legenden, die der Schamane erzählte, berichteten von bizarren Ungeheuern, die vor Urzeiten auf der Welt gelandet waren. Die Schiffe aus diesen Erzählungen glichen jenen, die er nun sah. Sie hatten die Form der aus Eis geschlagenen Teller, auf denen die Whuuorr ihre Nahrung zerstampften und mit regenreinem Methan vermengten, damit sie besser genießbar war.
Den Legenden nach waren die Begegnungen mit den Sternenfahrern unterschiedlich verlaufen. Es gab welche unter ihnen, die als freundliche Geister bezeichnet wurden. Andere wiederum waren finstere Dämonen, von denen Grauen erregende Dinge erzählt wurden. Dinge, von denen sich der Alleinige bisher nie hatte vorstellen können, dass sie tatsächlich
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