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Die erste Todsuende

Die erste Todsuende

Titel: Die erste Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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allzuoft verletzt wurde oder den Tod fand.
    Delaney rief Monica Gilbert an.
    „Monica? Hier ist Edward. Tut mir leid, daß ich Sie so spät noch störe. Hoffentlich habe ich die Kinder nicht geweckt."
    „O nein. Dazu gehört schon mehr als das Klingeln des Telefons. Was gibt's?"
    „Würden Sie wohl so nett sein und in Ihrer Kartei einmal nachsehen, ob Sie etwas über einen Mann namens Blank haben? Daniel G.? East 83rd Street."
    „Ich schau mal nach."
    Er wartete geduldig und hörte, wie sie in der Kartei blätterte. Dann war sie wieder am Apparat.
    „Blank, Daniel G.", las sie vor. „Zweimal wegen Geschwindigkeitsübertretung zu einer Geldbuße verurteilt. Wollen Sie auch die Automarke und die Nummer?"
    „Bitte."
    Er notierte rasch, was sie ihm durchsagte.
    „Vielen Dank", sagte er.
    „Edward, ist... ist was?"
    „Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Es ist interessant. Das ist alles, was ich im Augenblick sagen kann. Morgen werde ich mehr wissen."
    „Rufen Sie mich an?"
    „Ja, wenn Sie gern möchten."
    „Bitte, tun Sie das!"
    „In Ordnung. Schlafen Sie gut."
    „Danke. Sie auch."
    Zweimal wegen zu schnellen Fahrens angehalten. An sich nicht bedeutsam, wohl aber innerhalb eines bestimmten Verhaltensmusters. Welchen Wagen er sich ausgesucht hatte, war gleichfalls bedeutsam. Delaney war froh, daß Daniel Blank keinen Volkswagen fuhr.
    Er rief Thomas Handry in der Zeitungsredaktion an, doch der war bereits nach Hause gegangen. Er rief dort an. Niemand kam an den Apparat. Er rief Lieutenant Jeri Fernandez in seinem Büro an. Fernandez war gleichfalls nach Hause gegangen. Plötzlich wallte Zorn in Delaney auf, daß er die Leute nicht erreichen konnte, wenn er sie brauchte. Dann erkannte er, wie kindisch das war, und er beruhigte sich wieder.
    Hinten im Anhang seines Notizbuches hatte er sorgfältig alle Privattelefonnummern der Sergeants und der höheren Beamten des 251. Reviers notiert. Hier fand er die Nummer von Fernandez. Er wohnte in Brooklyn. Ein Kind meldete sich.
    „Hallo?"
    „Ist Detective Fernandez da, bitte?"
    „Einen Augenblick. Daddy, es ist für dich!" rief das Kind.
    Im Hintergrund hörte Delaney Musik und lautes Lachen. Schließlich meldete Fernandez sich am Apparat.
    „Hallo?"
    „Hier Captain Edward X. Delaney."
    „Oh, wie geht's, Captain?"
    „Lieutenant, tut mir leid, daß ich Sie so spät noch störe. Hört sich an, als ob Sie feierten."
    „Ja. Meine Frau hat Geburtstag, und wir haben ein paar Freunde eingeladen."
    „Ich werde Sie nicht lange aufhalten, Lieutenant. Als Sie im Revier Zwei-fünf-eins waren, hatten Sie einen Mann namens Blankenship unter sich. Stimmt's?"
    „Ja. Ronnie. Ein guter Mann."
    „Wie sieht er aus. Ich kann mich leider nicht an ihn erinnern."
    „Aber natürlich tun Sie das, Captain. Ein langer, klapperdürrer Kerl von einsfünfundachtzig oder einsneunzig. Wir nannten ihn 'Vogelscheuche'. Fällt er Ihnen jetzt wieder ein?"
    „O ja. Mit einem großen Adamsapfel?"
    „Ganz recht."
    „Was ist aus ihm geworden?"
    „Den hat's zum Überfall- und Morddezernat auf der Westside verschlagen. Ich glaube, ich habe irgendwo seine Privatnummer. Wollen Sie sie haben?"
    „Ja, gern."
    „Bleiben Sie bitte am Apparat."
    Es dauerte fast fünf Minuten, doch endlich war Fernandez mit Blankenships Privatnummer wieder da. Delaney dankte ihm. Fernandez schien sich gern noch weiter unterhalten zu wollen, aber der Captain beendete das Gespräch.
    Er wählte Blankenships Privatnummer. Eine Frau kam an den Apparat. Im Hintergrund hörte Delaney ein weinendes Kind.
    „Hallo?"
    „Mrs. Blankenship?"
    „Ja. Wer spricht dort?"
    „Mein Name ist Delaney, Captain Edward X. Delaney von der New Yorker Polizei..."
    „Was ist passiert? Ist Ronnie etwas zugestoßen? Ist er verwundet? Was..."
    „Nein, nein, Mrs. Blankenship", beeilte er sich zu sagen, um ihre Ängste zu beschwichtigen. „Soweit ich weiß, geht es Ihrem Mann ganz ausgezeichnet."
    Er konnte ihre Ängste verstehen. Jede Frau eines Polizeibeamten lebte mit dieser Angst.
    „Ich müßte dringend Ihren Mann sprechen, Mrs. Blankenship", fuhr er fort und sprach betont langsam und deutlich. Sie war offensichtlich keine besonders aufgeweckte Person.
    „Ich brauche eine Auskunft von ihm. Ist er zu Hause? Oder hat er Dienst?"
    „Ja. Die nächsten vierzehn Tage hat er Nachtdienst."
    „Könnten Sie mir wohl bitte die Nummer seines Büros geben?"
    „Gern. Einen Augenblick."
    Er hätte ihr sagen können, sie dürfe einem

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