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Die erste Todsuende

Die erste Todsuende

Titel: Die erste Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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weiter als: „Chilton, N. Y., 3146 Einw.." Er machte sich eine Notiz und legte sie in die Akte Daniel Blank. Er sah auf die Uhr. Es war kurz vor zehn. Er rief bei Handry im Büro an.
    „Captain? Tut mir leid. Fehlanzeige."
    „Nun ja... war ja auch nur eine Vermutung. Vielen Dank für die..."
    „Augenblick, geben Sie nicht gleich auf. Es gibt noch weitere Möglichkeiten, zum Beispiel in der Sportredaktion über Sportler oder in der Feuilletonredaktion über Schauspieler und Künstler. Könnte Ihr Mann dort zu finden sein?"
    „Vielleicht in der Sportredaktion, aber ich bezweifle es."
    „Hm, können Sie mir denn nicht irgendetwas über ihn sagen?"
    „Nicht viel. Nur, daß er in einem teuren Hochhaus wohnt und einen kostspieligen Wagen fährt. Muß also ganz wohlhabend sein."
    „Na schön." Handry seufzte. „Ich will sehen, was ich tun kann. Wenn ich was finde, rufe ich Sie an. Falls Sie nichts von mir hören, bedeutet das, daß nichts vorliegt. Okay?"
    „Ja. Natürlich. Ist gut so", sagte Delaney schwerfällig und spürte genau, daß dies nur ein höfliches Abwinken war.
    Als er ins Krankenhaus kam, wurde Barbara gerade das Mittagessen gebracht. Er saß dabei und strahlte, als sie fast alles aufaß. Es ging wirklich aufwärts mit ihr, sagte er sich glücklich.
    Er berichtete ihr über Daniel Blank, ging mit großen Schritten im Zimmer auf und ab, vollführte weitausholende Gesten. Er erzählte ihr alles, was er hatte ausgraben können, was er argwöhnte.
    „Was hältst du davon?" fragte er, begierig, ihre Meinung zuhören.
    „Ja, vielleicht", meinte sie nachdenklich. „Aber im Grunde hast du nichts in der Hand, Edward. Das weißt du doch."
    „Selbstverständlich."
    „Nichts Greifbares, meine ich. Doch es ist sicher richtig, diese Spur weiterzuverfolgen. Wenn du ihm wenigstens den Kauf eines Eispickels nachweisen könntest, wäre mir schon wohler zumute."
    „Mir auch. Aber im Moment ist das alles, was ich habe."
    Er küßte sie, ehe er ging. Dann küßten sie sich nochmals: sanfte, klammernde, sehnsüchtige Küsse.
    Unten in der Eingangshalle holte er sein Notizbuch hervor und suchte die Nummer von Calvin Case heraus. Er rief ihn an.
    „Wie kommen Sie voran?"
    „Ganz gut", sagte Case. „Ich bin immer noch bei den Kunden, die irgendwelche Bergsportausrüstung gekauft haben, und suche jetzt die heraus, die im Revier Zwei-fünf-eins wohnen."
    Delaney amüsierte sich über die Wendung „im Revier Zwei-fünf-eins". Sein Amateurgehilfe fing an, den Polizeijargon zu übernehmen.
    „Kommt bei meiner Arbeit irgend etwas heraus?" wollte Case wissen.
    „Durchaus", versicherte ihm Delaney. „Ich habe eine heiße Spur. Der Mann heißt Daniel Blank. Kennen Sie ihn?"
    „Sagen Sie bitte noch mal den Namen."
    „Blank. B-l-a-n-k, Daniel G."
    „Ist er Bergsteiger?"
    „Das weiß ich nicht. Könnte aber sein."
    „Ach, Captain, es gibt in den Staaten zweihunderttausend Bergsteiger, und von Jahr zu Jahr werden es mehr. Nein, ich kenne keinen Daniel G. Blank. Von was ist G. denn die Abkürzung?"
    „Von Gideon. Na schön. Eine andere Frage: Kennen Sie Chilton? Ein Ort im Staate New York."
    „Ich weiß. Oben in den Catskills. Ein kleines verschlafenes Nest."
    „Würde ein Bergsteiger dorthin fahren?"
    „Aber ja. Nicht nach Chilton selbst, aber zwei Meilen davon entfernt ist ein Nationalpark, nicht groß, aber ganz nett. Bänke, Tische, Grillanlagen - was man so braucht."

    „Und wie steht es mit der Kletterei?"
    „Klettern weniger, vor allem Bergwanderungen. Es gibt da ein paar hübsche Hügel. Aber nur einen guten Aufstieg, ein Monolith. Teufelszahn genannt. Ein Kaminaufstieg. Ich selbst hab oben zwei Felshaken zurückgelassen, damit der, der nach mir kommt, es leichter hat. Ich bin oft rauf geklettert, um mich auszuarbeiten."
    „Ist es ein leichter Aufstieg?"
    „Leicht? Nun, bestimmt nichts für Anfänger. Ich würde sagen, mittelschwer. Wenn man was davon versteht, ist es leicht. Hilft Ihnen das?"
    „Im Augenblick hilft alles."
    Daheim notierte er sich alles, was er von Calvin Case über Chilton und den Teufelszahn erfahren hatte. Dann suchte er die Adresse des Papagei heraus, ging abermals seinen Stoß Visitenkarten durch, fand eine, die ihm passend schien: „Ward M. Miller -Auskunftei. Diskret und zuverlässig - Erfolg garantiert" und fing an, sich einen Plan zurechtzulegen.
    Eine Stunde später kam Mary und sagte ihm, Mr. Handry sei am Apparat.
    „Ich hab ihn", sagte Handry.
    „Was?"
    „Ich hab ihn

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