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Die ewige Straße

Die ewige Straße

Titel: Die ewige Straße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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zwischen den Städten neigten sich dem Ende zu, und alles redete davon, daß die kolossalen Ruinen der Städtebauer im Mündungsgebiet des Mississippi ausgegraben werden sollten. Es gab sogar Vorschläge, das Imperium mit mehr Geld auszustatten und Wissenschaft und Forschung zu stärken. Damals hatte alles ganz danach ausgesehen, als könnten sie endlich ein paar Fortschritte bei der Aufklärung der Geheimnisse der Straßenbauerkultur erzielen. Vielleicht würden sie sogar herausfinden, wie die zahlreichen Maschinen funktioniert hatten und wodurch diese Zivilisation zusammengehalten worden war.
    Von all den vielen Artefakten war nichts rätselhafter als die Hojjies. Die Hojjies waren Fahrzeuge, nach Algo Hoj benannt, der sein ganzes Leben damit verbracht hatte, ihre Funktionsweise zu enträtseln. Man fand sie überall auf den breiten Straßen. Die Innenräume waren verbrannt, doch die pseudometallenen Hüllen konnten immer noch zum Glänzen gebracht werden, wenn man sich die Arbeit machte. (Hoj hatte geschlußfolgert, daß die verkohlten Innenräume das Resultat zahlreicher Sommer voller brutaler Hitze gewesen seien, bevor die extrem stabilen Fenster schließlich geplatzt und herausgefallen waren.) Aber was hatte die Hojjies angetrieben?
    Jedenfalls hatte es damals zuvor einigen Anlaß zum Optimismus gegeben. Die Liga war gegründet worden, und mit ihr war Frieden eingekehrt. Und dann hatten Trümmer im Mississippi weitere Operationen im Delta verhindert, die Gelder für das Imperium waren nie angewiesen worden, und die Hojjies waren so rätselhaft geblieben wie eh und je.
    Sie standen an der Haustür, und Silas blickte auf den Ruß und die Ruinen hinaus. »Karik liebte diesen Ausblick«, sagte er. »Es war sein Fenster in die Vergangenheit.«
    Die hügelige Landschaft senkte sich sanft zum Fluß hinab, der vielleicht dreißig Fuß vom Haus entfernt war. Ein Kiesweg führte um das Haus herum und an ein paar Steinbänken vorbei bis zu dem schmalen Uferstreifen. Auf einer der Bänke lag ein Notizbuch.
    Flojian schüttelte ihm die Hand. »Danke für deine Hilfe, Silas.«
    Silas starrte auf das Notizbuch. Ein kalter Wind raschelte in den Bäumen.
    Flojian folgte seinem Blick. »Das ist merkwürdig«, sagte er. Er schlenderte fast zu beiläufig zu der Bank, blickte auf das Notizbuch hinunter, als wäre es ein Tier, das unvermittelt beißen könnte, und hob es auf. Es war naß vom Regen, doch der Ledereinband hatte die Seiten geschützt. »Mein Vater arbeitete an einem Kommentar über Die Reisen.« Er reichte es Silas.
    Silas schlug das Notizbuch auf und erkannte die saubere, klare Handschrift von Karik. Der letzte Eintrag stammte vom gleichen Tag.
    Unglücklicherweise existierte von den Reisen nur ein Fragment. Im Prolog gab es einen berühmten Dialog zwischen Abraham Polk und Simba Markus – der Frau, die ihn am Ende betrog – über Sinn und Unsinn des Unterfangens, die Geschichte einer verlorenen Welt zu bewahren. »Die Vergangenheit ist tot«, sagt Simba Markus. »Laß sie ruhen, Abraham.«
    »Die Vergangenheit«, antwortet Abraham Polk, »ist niemals tot. Sie ist der Ort, von dem wir kommen.«
    »Aber das Risiko ist zu groß! Vielleicht bringen wir die Seuche mit zurück. Hast du schon einmal darüber nachgedacht?«
    »Das habe ich. Für einen Preis wie diesen ist jedes R i siko gerechtfertigt.«
    Offensichtlich in Erinnerung an diesen Dialog hatte Karik als Bemerkung in sein Notizbuch geschrieben: »Nein, ist es nicht.«
    »Eigenartig, daß er es so hier draußen hat liegen lassen«, sagte Silas. »Vielleicht fühlte er sich nicht wohl.« Er blickte von der Bank zum Rand der Klippe, wo Karik gewöhnlich entlang spaziert war, und von dort aus zum Flußufer. »Er hat das Notizbuch auf die Bank gelegt, und dann? Hinauf zur Klippe?«
    »Ich nehme es zumindest an.«
    »Und er trug Stiefel, nicht wahr? Das erste, was die Jungen von ihm sahen, war ein Stiefel.«
    »Stimmt.«
    »Und hier gibt es Stiefelabdrücke.« Sie waren schwach, nach dem Regenguß kaum noch zu erkennen, aber sie waren da. Direkt neben der Bank, und überquerten von dort aus den schmalen Uferrand und verschwanden geradewegs im Wasser.
     
    Filio Kon aber hatte Silas ein weiteres Geschenk gemacht: einen unstillbaren Durst, mehr über die Straßenbauer zu erfahren, deren Wege sich bis in die Unendlichkeit erstreckten. Heutzutage waren ihre Straßen in der Regel nur noch mit Erde bedeckte Schneisen durch die Wälder. Von den flachen Hügeln aus, die den

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